Für den letzten Kurztrip vor meiner Frankreich-Reise Anfang September hatte ich ursprünglich eine Fortsetzung meiner „Ostseeküstenexpedition“ in Mecklenburg-Vorpommern vorgesehen, hab’ mich dann aber kurzfristig doch noch anders entschieden; genau jetzt, Ende August, blüht nämlich die Lüneburger Heide!

Ich war in meinem Leben schon so oft dort, aber erstens immer nur sehr kurz, höchstens für einen Tagesausflug oder so, und zweitens, was noch wichtiger ist, nie zur richtigen Jahreszeit, also zur Heideblüte! Jetzt bietet sich die Gelegenheit, und so bin ich kurzerhand heute hierher gefahren, um diese wunderschöne Naturlandschaft in den nächsten Tagen etwas genauer zu erkunden, natürlich hauptsächlich wieder mit ausgiebigen Fahrradtouren. Hoffentlich habe ich einigermaßen Glück mit dem Wetter…

Mein erstes Ziel war ein an der Landesstraße L211 gelegener Großparkplatz in Oberhaverbeck. An den eigentlichen Bus- und PKW-Parkplatz schließt sich ein Bereich für etwa 30 Wohnmobile an; unter hohen Bäumen und auf Naturboden stehend, fühlt man sich hier eher in einem lichten Wald als auf einem Parkplatz. Mit 3 Euro tagsüber und 6 Euro für die Übernachtung sind die Kosten auch ganz ok, finde ich. Diesen Platz hatte ich mir im Vorfeld herausgesucht, weil man von hier aus viele Fahrradtouren machen kann; das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide liegt sozusagen gleich nebenan.

Weil ich morgens noch zum Einkaufen musste, kam ich hier erst gegen Mittag an, was mir mein Magen auch lautstark mitzuteilen versuchte! Ich wollte aber so schnell wie möglich auf‘s Fahrrad und eine erste Erkundung starten, deshalb kam mir ein kleiner Imbissstand am Eingang des Parkplatzes gerade recht; dort gab es eine zwar „schnelle“, aber dafür überaus leckere Wurst, genauer gesagt, eine Heidschnuckenbratwurst, die mir wirklich ausgezeichnet gemundet hat, und mit der ich meinen Magen erst ‘mal auf die Kaffeezeit vertrösten konnte…

Dann ging‘s aber endlich los! Einmal über die Straße, an den wenigen Gebäuden des winzigen Ortes Oberhaverbeck vorbei, und schon war ich mitten in der Natur, auf dem Weg nach Wilsede. Das Wetter war in Ordnung, auch wenn die Sonne eher selten zu sehen war, aber es war warm und vor allem trocken! In Wilsede habe ich mich erst einmal ein wenig umgesehen. Nur wenig kam mir bekannt vor, mein letzter Besuch war aber auch schon sehr viele Jahre her. Jetzt, zum Ende des Sommers und zu Wochenbeginn war hier nicht so viel los, allerdings reichen die Touristenströme offensichtlich immer noch aus, die vielen Pferdekutschen zu füllen, die von hier aus in alle Himmelsrichtungen starten.

Für eine Kaffeepause war es noch zu früh (mein Magen wurde überstimmt!), deshalb steuerte ich kurze Zeit später mein nächstes Ziel an, den Wilseder Berg. Der Name ist mir zwar seit Jahren ein Begriff, allerdings war ich noch niemals dort oben! Auch diesen Wunsch konnte ich heute endlich von meiner Liste streichen.  

Auch wenn manche diesen nur knapp 170 Meter (über NN) hohen Berg wohl eher als „großen Hügel“ bezeichnen würden, stellt er doch die höchste Erhebung in der Lüneburger Heide dar und bietet einen fantastischen Blick auf die Heidelandschaft, und zwar in alle Himmelsrichtungen! Die Anfahrt mit dem Fahrrad klappte ganz gut, allerdings musste ich das allerletzte Stückchen schieben, da es mir dann doch etwas zu steil wurde. Oben gibt‘s ein großes, freies Areal, von dem aus man tolle Fotos machen kann.

Nun fuhr ich wieder zurück nach Wilsede; eine kleine Kaffeepause war jetzt aber doch fällig! Im Restaurant „Zum Heidemuseum“, wo angeblich „leckere Bedienung gut gelauntes Essen serviert“, gönnte ich mir ein Kännchen Kaffee und ein Stück von der heidetypischen Buchweizentorte; war wirklich sehr gut!

Anschließend schlenderte ich noch einmal durch den Ort, um ein paar Fotos zu machen. Wilsede liegt mitten im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Es ist zwar kein Museumsdorf, aber man findet hier alle Merkmale eines alten Heidedorfs; laut Wikipedia leben hier nur 46 Menschen und deren Höfe liegen verstreut, ohne sichtbare Ordnung, im Dorf verteilt.

Mein letztes Etappenziel für heute war ein weiterer beliebter Heide-Ausflugsort, die kleine Gemeinde Undeloh, ebenfalls direkt im Naturschutzgebiet und etwa 4 km nördlich von Wilsede gelegen. Dort habe ich dann zum ersten Mal eine Herde Heidschnucken gesehen, allerdings alle irgendwie starr vor Schreck und als Schafe verkleidet… 😉

Am späten Nachmittag machte ich mich dann auf den Rückweg zum WoMo nach Oberhaverbeck, aber mit einem kleinen Umweg über Ehrhorn. Nach einem „Feierabend-Bierchen“ ging ich noch ein wenig in der näheren Umgebung spazieren und machte mir danach etwas zu essen. Jetzt schreibe ich an diesem Bericht und muss sagen, dass ich mit dem ersten Tag hier in der Heide vollauf zufrieden bin! Morgen habe ich etwas mehr Zeit. Ich werde diese Tour, mit ein paar zusätzlichen Abstechern, daher noch einmal und etwas gründlicher machen; morgen soll es sogar deutlich sonniger sein als heute, drückt die Daumen…

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