Heute hieß es ‘mal wieder, etwas früher aufzustehen, denn mein gestern gelöstes Parkticket galt leider nur bis 8:00 Uhr! Als allererstes wollte ich mir heute etwas Bargeld besorgen, also musste ich einen Geldautomaten finden. In Prags hab‘s leider keinen, aber im sehr gemütlichen Örtchen Niederdorf, das ich wohl sonst kaum durchfahren hätte.

Danach ging es weiter zunächst bis nach Toblach, von dort aus auf der SS51 in Richtung Süden ins Höhlensteintal und schließlich bis zum Toblacher See (italienisch: Lago di Dobbiaco). Der konnte dem gestern besuchten Pragser Wildsee zwar nicht ‘mal ansatzweise „das Wasser reichen“, aber recht hübsch war er trotzdem, und den direkt am See gelegenen Campingplatz hatte ich als heutiges „Domizil“ auserkoren…

An der Rezeption gab sich der junge Mann „leicht verschnupft“, denn Einchecken ist normalerweise eigentlich erst ab 12:00 Uhr möglich! Das war mir ziemlich unverständlich, denn jetzt in der Nachsaison war hier kaum ‘was los und niemand musste wegen mir mit dem Auschecken warten! Auch das Anschließen des Wohnmobils an die Stromversorgung musste hier von einem Mitarbeiter vorgenommen werden, der dafür extra einen äußerst „wichtigen“ Dreikantschlüssel bei sich trug!

Von mir aus! Nachdem alles erledigt war, hatte ich die in meinen Augen etwas unfreundliche Begrüßung schon fast vergessen; der schöne Platz, der terrassenförmig angelegt war und dadurch von jedem Stellplatz aus einen schönen Blick auf den See und/oder die Landschaft bot, entschädigte sowieso für alles. Nachdem ich einige fällige Arbeiten erledigt hatte, freute ich mich heute wieder auf eine schöne Radtour durch einen Teil des Höhlensteintals.

Ich plante mit meiner KOMOOT-App eine Strecke bis zum Dürrensee (italienisch: Lago di Landro); der bereits Teil des Naturparks Drei Zinnen ist; von dort aus sollte man die berühmte Felsformation gleichen Namens bereits sehen können!

Der erste Teil der Strecke am See entlang war schon ‘mal wunderschön; das türkisfarbene Wasser rief bei mir wieder einmal ungläubiges Staunen hervor…

Leider war der Fahrradweg, der neben der Straße verläuft, wegen Bauarbeiten teilweise komplett gesperrt, sowohl in südlicher als auch in nördlicher Richtung. Dies führte zu recht „abenteuerlichen“ Umwegen auf Fuß- und Wanderwegen, die mich unter anderem dazu zwangen, mein Fahrrad über große Strecken nicht nur zu schieben, sondern auch noch zu tragen! Bei einem Gewicht von fast 30 kg und dem ewigen Auf und Ab auf den sehr weichen Waldwegen nicht immer ganz einfach… 😉

Trotzdem genoss ich die Fahrt durch diese tolle Landschaft; die Aussicht auf die direkt neben der Strecke steil aufragenden Berge war wie immer überwältigend! Und das Wetter war ebenfalls wieder sehr „kooperativ“; ich glaube, was das Wetter auf meinen Reisen anbetrifft, so könnte man mich eigentlich „Gustav Gans“ nennen… 😉

Unterwegs traf ich zufällig auf einen alten Soldatenfriedhof, den ich mir bei dieser Gelegenheit auch gleich ‘mal etwas genauer ansah.

Der Blick auf die schroffen Bergspitzen der schon sehr nahen Dolomiten war der absolute Hammer; das erlebte ich jetzt zum allerersten Mal in meinem Leben!

Kurz vor Erreichen des Sees traf ich auf diese auffällige Holzkonstruktion, die den Fernblick auf die berühmte Bergformation Drei Zinnen ankündigte. Tatsächlich konnte ich diese jetzt zum ersten Mal aus der Ferne bestaunen; morgen möchte ich dort eigentlich wandern gehen, ich hoffe, das klappt…

Am Dürrensee angekommen, legte ich eine etwas größere Pause ein, aß und trank auch ein wenig, danach ging es zurück zum Campingplatz! Die gesperrten Teilstücke umfuhr ich dieses Mal aber direkt auf der Staatsstraße (auch wenn das nicht ganz ungefährlich war), denn ich wusste ja, was mir sonst „blühte“… 😉

Am Wohnmobil hielt ich mich allerdings nur ca. 5 Minuten auf. Da es noch relativ früh war, fuhr ich nun auch noch in die entgegengesetzte Richtung, nach Norden und zum hübschen Ort Toblach.

Dort passierte ich, wieder zufällig, eine Käserei, die Schaukäserei Drei Zinnen, in deren Outlet Store ich mich mit (gefühlt) zwei Zentnern Käse aller Art eindeckte, die ich mit nachhause nehmen wollte. Wieder ‘mal waren meine eigentlich ziemlich  großen Gepäcktaschen proppenvoll. Täuschte ich mich, oder rümpften einige Touristen, an denen ich später vorbeifuhr, wirklich die Nase…? 😉

Danach gab‘s noch einen kleinen Abstecher zu einen weiteren, kleinen Sehenswürdigkeit in dieser Gegend, der Gustav-Mahler-Stube; der berühmte österreichische Komponist verbrachte in den Jahren von 1908 bis 1910 hier seinen Sommerurlaub; hier, besser gesagt, in einer kleinen, in der Nähe befindlichen „Komponierstube“ entstanden einige seiner Werke.

Zurück auf dem Campingplatz war nun aber endgültig „Feierabend“ für heute; ich verbrachte einen schönen, sonnigen Abend in bzw. am Wohnmobil.

2 thoughts on “Alles Käse hier…”

  1. Hallo Wolfgang,
    die DREI ZINNEN waren damals unser Hauptziel bei unserer Tour über das Grödner Joch nach Cortina d’Ampezzo. Diese Stadt war ja ziemlich schnell abgefertigt da sie uns gar nicht gefallen hatte. So waren wir zeitig dort aber die klassische Zufahrt zur Auronzo Hütte war Anfangs Mai noch gesperrt. Warum auch immer ? Das Wetter war gut und Schnee hatten wir zuvor nur an den Gipfeln gesehen. Das hatte mich doch schon sehr geärgert denn eine kleine Wanderung mit ein paar Fotos waren eigentlich in meinem Programm. Aber wie wir auch sonst bemerkten, fängt die Saison im allgemeinen in den Dolomiten dann an. Auch in unserem schönen Hotel Tyrol in St. Maddalena waren wir ja die ersten Gäste. So wie ich sehe gibt es von dir „Rund um die Drei Zinnen“. Schauen wir mal 🙂
    Viele Grüße und Frohe Weihnachten,
    Roland

  2. Danke für deinen Kommentar, Roland! Cortina hat mir übrigens auch nicht gefallen, allerdings muss ich zugeben, dass ich auch gedanklich eigentlich dort nur „auf der Durchreise“ war. Zudem war an dem Tag das Wetter so schlecht, dass ich lieber weitergefahren bin.

    Auch dir und deiner Familie wunderschöne Weihnachten!
    Wolfgang

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