Für heute, dem dritten Tag meines Kurzaufenthalts in Köln, stand eine längere Radtour auf beiden Seiten des Rheins auf dem Programm. Um 9 Uhr war Abfahrt von meinem Stellplatz auf dem Reisemobilhafen Köln. Als erstes führte mich meine vorher geplante Komoot-Tour nach Norden bis zum Ende einer Landzunge am Niehler Hafen, vorbei am Cranachwäldchen. Dieses Wäldchen sowie die gesamte Halbinsel sind von einem umfangreichen Wegenetz durchzogen, das noch aus den Jahren 1969 bis 1971 stammt, als das Gelände Bestandteil der Bundesgartenschau war und das Kölner Tivoli beherbergte. Am Ende angelangt, machte ich ein paar Fotos und kehrte dann um.
Danach ging es auf demselben Weg zurück und über die Mülheimer Brücke schließlich auf die andere Flussseite, in den Stadtteil Mülheim.
Ab dort fuhr ich in Richtung Süden, immer weiter bis zum südlichsten Punkt meiner Tour. Während dieses Teilabschnitts gab’s natürlich am meisten zu sehen und zu fotografieren. Ich passierte die gesamte „Skyline“ der Kölner Altstadt und hielt immer wieder an, um mir alles in Ruhe anzusehen. Der riesige Kölner Dom und die Basilika Sankt Kunibert waren dabei oftmals die Hauptblickpunkte…
Dies ist die bekannte Hohenzollernbrücke, wo verliebte Paare aus aller Welt seit 2008 ihre kleinen und meist bunten Vorhängeschlösser anbringen. Man schätzt, dass dort inzwischen mehr als eine halbe Million Schlösser hängen! Sie bringen es auf eine beachtliches Gewicht von 40 bis 60 Tonnen, und vor ein paar Jahren hat die Deutsche Bahn sogar erwogen, sie wegen der zu großen Belastung für die Brücke zu entfernen. Letztlich hat man sich aber doch noch anders entschieden und Köln dadurch zu einer zusätzlichen Sehenswürdigkeit verholfen.
Zwischen der Hohenzollernbrücke und der Deutzer Brücke steht eine der zwölf großen romanischen Kirchen in Köln, die aus dem 12. Jahrhundert stammende Basilika Groß Sankt Martin (rechts auf dem Foto).
Ein ganzes Stück weiter südlich traf ich dann auf dieses markante Gebäudeensemble, das ich schon seit vielen Jahren von Dokumentation oder auch von Fotos her kenne, aber noch niemals aus dieser Nähe gesehen hatte: Als Kranhäuser wird die architektonische Gesamtheit der drei bis zu 70 m langen und 34 m breiten Hochhäuser im Kölner Rheinauhafen in der Altstadt-Süd bezeichnet.
Das Kranhaus Süd und das Kranhaus 1 verfügen über 15 Etagen; beide sind reine Bürohochhäuser.
Im Kranhaus Nord entstanden 133 luxuriöse Eigentumswohnungen mit Rheinblick zu einem durchschnittlichen Preis von 6.000 EUR/qm auf 18 Etagen. Angeblich soll seit Jahren in einer der Penthouse-Wohnungen Lukas Podolski mit seiner Familie wohnen…
Auch im weiteren Verlauf des linken Rheinufers geht es architektonisch recht abwechslungsreich zu…
Das zwischen 1909 und 1910 erichtete 170 m lange Lagergebäude wird im Kölner Volksmund auch Siebengebirge genannt. Merkwürdig, ich zähle hier gleich neun(!) „Berge“… 😉
Dieses Foto entstand vom südlichsten Punkt meiner heutigen Radtour, nämlich von der Rheinbrücke Köln-Rodenkirchen aus. Die Autobahn A4 führt hier über den Rhein.
Ab hier ging es nun linksrheinisch weiter, jetzt in Richtung Norden. Und nun aus unmittelbarer Nähe am „Siebengebirge“…
…und an den Kranhäusern vorbei.
Etwas später machte ich erneut Halt beim Kölner Senfmuseum, das ich ja gestern schon besucht hatte, denn inzwischen waren „neue Bestellungen hereingekommen“: Ich kaufte zwei weitere Töpfe mit leckerem Senf für die Nachbarn meines Bruders. Der nette Verkäufer in dem kleinen Museumsshop erkannte mich sofort wieder…
Schließlich erreichte ich wieder die zentrale Altstadt und dort den Bereich um den Fischmarkt, wo ich mir an einem Kiosk eine Tasse Kaffee gönnte. Danach radelte ich langsam zurück zum Wohnmobilstellplatz.
Das Wetter war heute nicht ganz so „trüb“ wie gestern, aber es gab natürlich noch „viel Luft nach oben“, wie man so schön sagt. Ich freute mich über eine regenfreie Radtour bei einigermaßen angenehmen Temperaturen. Und natürlich darüber, dass ich in den letzten beiden Tagen inzwischen schon mehr von Köln kennengelernt habe, als in all den vielen Jahren zuvor…