Gestern Abend begann meine Kurzreise mit Deutschlands drittgrößter Insel als Ziel, nämlich Fehmarn! An die heute gültigen Benennungen habe ich mich immer noch nicht so richtig gewöhnt: Früher war Fehmarn für mich eine Insel, und ihr Hauptort war die Stadt Burg auf Fehmarn. Seit 2003 aber wurden alle Gemeinden der Insel zusammengefasst, und Burg auf Fehmarn ist seitdem lediglich der zentrale Stadtteil der neuen Stadt Fehmarn! Wusstet ihr das etwa…? 😉

Nun, ob Stadt, Land oder Fluss, Hauptsache, es gefällt mir dort! Und das wollte ich schon längst ‘mal herausfinden. Eine echt tolle Dokumentation aus der WDR-Sendereihe Wunderschön!, die ich vor kurzem gesehen hatte, hat mich zusätzlich dazu animiert, endlich einmal hierher zu fahren.

Gegen 18:00 Uhr ging es bei wunderschönem Wetter und bei „satten“ 27° los. Übernachtet habe ich auf dem Riesenparkplatz am Hansa-Park in Sierksdorf. Eigentlich ist hier eine Gebühr von 6,- EUR für die Übernachtung mit dem Wohnmobil fällig, aber weil der kleine Ticket-Kiosk bereits geschlossen hatte und der davor befindliche Automat defekt war, kam ich wieder ‘mal „ungeschoren“ davon!

In der Nacht hatte ich nicht besonders gut geschlafen, dazu war es viel zu heiß im Wohnmobil. Um 07:30 Uhr stand ich auf und machte mir ein schnelles Frühstück. Gegen 8:00 Uhr war es draußen schon wieder 24° heiß!

Meine Fahrt führte mich direkt nach Burgstaaken, einem kleinen Ort im Süden der Insel, auf einen speziell für Wohnmobile vorgesehenen Parkplatz direkt am hübschen Hafen. Hier standen zu dieser Zeit nur vier oder fünf andere Reisemobile (was mich ein wenig wunderte), und ich ergatterte einen Platz in der ersten Reihe mit direktem Blick auf den Hafen und das Wasser.

Nachdem ich ein Ticket gezogen und hinter der Windschutzscheibe platziert hatte (10,- EUR pro Nacht), ging es auch schon mit dem Fahrrad los. Zunächst schaute ich mich ein wenig in der Umgebung des Hafens um.

Hier befindet sich auch das im Sommer 2005 eröffnete U-Boot-Museum Fehmarn, wo man das 1968 in Dienst gestellte U-Boot U11 der Bundesmarine besichtigen kann.

Beim Anblick dieses Schriftzugs wurde ich unwillkürlich an die frühere TV-Spielshow Glücksrad erinnert, und ich fragte mich, ob ich hier wohl irgendwo ein „o“, ein „u“ oder ein „s“ kaufen oder lieber lösen sollte… 😉

Ebenfalls am Hafen trifft man auch auf eine besonders bei Jungendlichen und Kindern beliebte Kletteranlage, dem Silo Climbing Fehmarn. Es werden insgesamt 16 Kletterrouten angeboten, die höchste davon endet in einer schwindelerregender Höhe von immerhin 40 Metern!

Nachdem ich mich in der Umgebung des Hafen ausgiebig umgeschaut hatte, fuhr ich in Richtung Südwesten aus dem Ort hinaus, zunächst immer am Ufer des Burger Binnensees entlang.

Die 1963 eröffnete Fehmarnsundbrücke, über die ich vor ca. 2 Stunden mit dem Wohnmobil gekommen war, konnte ich von vielen Stellen meiner Radtour aus sehen.

Hier ein Blick zurück auf Burgstaaken und den kombinierten Kommunal- und Jachthafen.

Ich machte einen kleinen Abstecher zur Ferien- und Campinganlage Wulfener Hals, die wunderschön gelegen ist, danach fuhr ich westlich des Golfplatzes direkt zum Strand.

Jetzt führte mich meine Route nach Westen bis zur Brücke und unter sie hindurch. So in aller Ruhe habe ich mir dieses Bauwerk, das ich schon so oft in meinem Leben gesehen hatte, noch nie anschauen können. Durch die Fehmarnsundbrücke und den gleichzeitig eröffneten Fährhafen Puttgarden entstand damals die so genannte Vogelfluglinie, die die Großräume Hamburg und Kopenhagen miteinander verband.

Schließlich fuhr ich wieder in Richtung Burg und kehrte gegen 12:30 Uhr zum Wohnmobil zurück. Die Hitze im Fahrzeug war wieder ‚mal unerträglich, daher gab es folgerichtig zu Mittag eiskalten Milchreis mit eiskalten Blaubeeren, genau das richtige jetzt… 😉

Nach einem kurzen Schläfchen und einer Kaffeepause im Freien startete ich zu meiner zweiten Tour an diesem Tag, dieses Mal war der Südosten der Insel mein Ziel. Erster Anlaufpunkt war der Südstrand bei Burgtiefe mit dem dazu gehörenden Jachthafen.

Nun stand ich zum ersten Mal in meinem Leben vor den bekannten IFA-Hochhäusern, die ich schon aus meiner Jugendzeit kannte! Meine Eltern hatten damals einen Dauerplatz auf dem Campingplatz in Ostermade, einem Ortsteil von Neukirchen. Das liegt zwar nicht auf der Insel, sondern gegenüber auf dem Festland, aber von dort aus waren die drei markanten Hoteltürme immer sehr gut zu erkennen.

Sie wurden zwischen 1969 und 1973 gebaut und sind eigentlich genauso bekannt wie ihr Architekt Arne Jacobsen. Um dessen Arbeiten zu würdigen, wurden sie und die östlich angrenzende Appartementanlage 2015 überraschend unter Denkmalschutz gestellt. IFA bedeutete ursprünglich übrigens Investment-Förderung-Aktiengesellschaft, was als Hotelname natürlich zu sperrig ist. Nachdem die spanische Lopesán-Gruppe 1999 den gesamten Komplex übernommen hatte, wurde daraus Internationale Ferien-Anlage. Zwar nicht mehr ganz so sperrig, dafür aber ziemlich langweilig, finde ich… 😉

Der Südstrand hier bei Burgtiefe gehört zu den weißesten Sandstränden der Insel. Er ist flach und liegt auf Meereshöhe, ebenso wie die Strände im Westen. Und deshalb ist hier natürlich auch jede Menge Betrieb, erst recht in einem solchen Jahrhundertsommer wie diesem!  

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich auf dem weiteren Weg nach Osten den Trubel am Strand hinter mir gelassen hatte; es ging dann durch wunderschöne Landschaften zum nächsten Stopp, dem Leuchtturm Staberhuk, ganz im Südosten von Fehmarn.

Der 1903 erbaute und etwa 23 m hohe Turm ist aus gelben Backsteinen gemauert. Er trägt eine etwa 2,5 m hohe, gusseiserne rote Laterne, die ursprünglich zum alten Leuchtturm in Helgoland gehörte. Da die Westseite mit der Zeit von der Witterung stark angegriffen wurde, hat man die gelben Backsteine auf dieser Seite durch rote Ziegelsteine ersetzt. Diese besondere Charakteristik soll weltweit einmalig sein.

Ich wusste zwar, dass man den Turm nicht besichtigen kann, aber leider war zu dieser späten Stunde auch die gesamte Außenanlage geschlossen, so dass ich ihn noch nicht einmal aus verschiedenen Perspektiven fotografieren konnte. Nach einem kurzen Gespräch mit ein paar anderen Fahrradfahrern (die auf dem obigen Foto) machte ich mich wieder auf den Weg. Ich musste zunächst ein Stückchen zurückfahren, danach ging es an der Ostseite der Insel an der Küste entlang nach Norden.

Schließlich erreichte ich das Dorf Katharinenhof, wo ich nach Westen abbog und mir zum Abendessen im Allee-Café neben einem großen Bier ein sehr schmackhaftes und deftiges Bauernomelett „genehmigte“. Später fuhr ich in Richtung Burg wieder zurück zum Wohnmobil. Das Foto zeigt die weiter oben schon beschriebenen IFA-Hoteltürme aus einer anderen Perspektive.

In Burgstaaken angekommen, schaute ich mich noch ein wenig im Hafen um. Bei diesem superschönen Wetter verspürte ich eigentlich noch gar keine Lust, schon jetzt für heute „Feierabend“ zu machen. Wahrscheinlich herrschten im Wohnmobil auch wieder hohe Backofentemperaturen… 😉

Jetzt ist es fast 23:00 Uhr. Ich sitze an meinen üblichen Notizen und trinke noch etwas. Ich bin nach den Anstrengungen des Tages ziemlich müde und werde wohl gleich schlafen gehen. Ich befürchte allerdings, dass ich wohl kaum sofort einschlafen kann; es ist trotz der geöffneten „Luken“ immer noch sehr heiß im Fahrzeug…

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