Hier an der Côte Sauvage, der wilden Küste von Quiberon, bin ich ja schon gestern Mittag angekommen; meine gestrige Erkundung dieser schönen, im Sommer oft hoffnungslos überfüllten Halbinsel setzte ich heute mit einer Radtour rund um dessen Südspitze fort.

Schon weit vor dem ganz „unten“ an der Spitze liegenden Hauptort der Insel, der Stadt Quiberon, fällt einem ein ganz besonderes Gebäude auf, dessen Silhouette irgendwie bezeichnend für die ganze Halbinsel ist: das Schloss Turpault. Mit seinen vielen Türmchen und Zinnen könnte man meinen, es stamme aus dem Mittelalter! Tatsächlich wurde sein Bau aber erst 1964 von einem Industriellen in Auftrag gegeben.

Die Stadt Quiberon hat knapp 5.000 Einwohner, die sich im Sommer mit bis zu 60.000 Touristen „herumschlagen“ müssen, die allerdings auch deren Haupteinnahmequelle sind. Heute, an einem Montag Ende September, traf ich auf nur wenige Touristen, was möglicherweise auch ein bisschen am Wetter lag; das war so comme ci, comme ça…

Der Ort selbst ist recht hübsch anzuschauen, bietet die üblichen Shops, Restaurants und Cafés und verfügt neben dem Haupthafen, dem Port Maria, vor allem auch über einen breiten und langen Sandstrand.

Jetzt ging es weiter, aus dem Ort hinaus, in Richtung Südost zum Pointe du Conguel. Kurz vorher musste ich mein Fahrrad abstellen und den Wanderweg zur südöstlichsten Spitze der Halbinsel zu Fuß laufen.

Dort erwartete mich eine bizarre Klippenlandschaft, ein toller Blick auf kleine, mit Leuchttürmen besetzte Inseln und auf‘s Meer, wirklich sehr schön! Der Weg oberhalb des Strandes und durch die offene Dünenlandschaft lohnt sich wirklich.

Der Osthafen von Quiberon heißt Port Haliguen, ein riesiger Jachthafen, von dem aus allerdings im Sommer auch Ausflugsboote zu Touren durch den Golf von Morbihan starten.

Dort hielt ich mich allerdings nicht sehr lange auf; es wurde deutlich kühler und vor allem windiger, sodass das Radfahren nicht mehr viel Spaß brachte und ich deshalb schon nach relativ kurzer Zeit wieder in Richtung Westen fuhr, um mein Wohnmobil an der Westküste zu erreichen. Mein Ticket für den Stellplatz galt außerdem für genau 24 Stunden ab Ankunft; ich musste um spätesten 14:00 Uhr entweder den Platz verlassen oder ein neues Ticket ziehen.

Mein letztes Ziel für heute waren die bekannten Steinfelder von Carnac, die zu den größten Megalith-Anlagen der Welt zählen. Die Menhire, aufrecht stehende Steine, wurden hier vor etwa 4.500 Jahren aufgestellt. Heute kann man noch fast 3.000 dieser Steine, aufgeteilt in verschiedene Gruppierungen rund um die Stadt Carnac, bestaunen, von April bis September allerdings nur im Rahmen von geführten Touren. Eine dieser Gruppen, die Alignements de Kermario, habe ich mir angesehen, indem ich das gesamte Areal umrundetet.

Nach einer kleinen Kaffeepause auf dem Parkplatz, auf dem immer wieder riesige Busse ankamen und abfuhren, fuhr ich etwa 60 km weiter und „landete“ schließlich auf einem hübschen, direkt am Meer gelegenen Wohnmobilstellplatz in Saint Gildas de Rhuys.

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