Von der Ostseeinsel Poel hatte ich eigenartigerweise vor dieser Reise auch noch niemals etwas gehört, obwohl sie mit 34 km² immerhin die siebtgrößte Insel Deutschlands ist! Sie ist über einen befahrbaren Damm vom Festland aus zu erreichen und liegt nur ein paar Kilometer nördlich von Wismar, also eine sehr kurze Fahrt für mich heute morgen…

Mein Reiseführer versprach sehr viel Natur, mehr als 10 Kilometer lange Sandstrände, Deutschlands ältestes Vogelschutzgebiet, zwei Leuchttürme und einige hübsche, kleine Orte, die offensichtlich ohne den Massentourismus der anderen Ostseebäder gut auskommen können. Zudem stehen viele Fahrradwege zur Verfügung, auch an den Küsten entlang. Gründe genug also, diese Insel ‘mal etwas näher zu erkunden…

Ich hatte mir im Vorfeld einen Wohnmobilstellplatz in Timmendorf-Strand (nicht zu verwechseln mit der Gemeinde Timmendorfer Strand nördlich von Lübeck), einem Ortsteil von Timmendorf, ausgesucht, der sich als recht komfortabel entpuppte; von da aus waren es nur ein paar wenige Schritte zum kleinen Hafen und zum Strand, und dort steht auch einer der beiden Leuchttürme der Insel.

Von hier aus startete ich meine heutige Fahrradtour, zunächst in Richtung Süden, wo ich gleich auf eine imposante Steilküste traf. Dort weisen Schilder auf besondere Vorsicht hin, denn große Bereiche dieser Küste sind bereits von den Wellen unterspült, und es drohen Abbrüche, die lebensgefährlich sein könnten.

Meine weitere Tour führte an der Westküste der Insel entlang, später durch die Orte Brandenhusen, Weitendorf und Wangern und schließlich über Seedorf zum Hauptort der Insel, Kirchdorf, wo ich in der Nähe des Jachthafens eine kleine Mittagspause einlegte.

Danach ging es in nordöstlicher Richtung über einsame Feldwege und durch schöne Getreidefelder weiter nach Gollwitz, immer bei allerbestem „Kaiserwetter“!

In Gollwitz gibt‘s wieder einen sehr schönen Strand, der auch ziemlich gut besucht war, ein paar Restaurants und einen kleinen Kiosk.

Von dort aus geht übrigens auch die Fahrradfähre über das Salzhaff an der Vogelschutzinsel Langenwerder und der Halbinsel Wustrow vorbei bis nach Rerik. Das Besondere dabei ist, dass die Passagiere zunächst ‘mal einige hundert Meter durch knietiefes Wasser zur Fähre waten müssen.

Nach einer kleinen Kaffeepause nahm ich den Rest meiner Rundtour in Angriff und fuhr in Richtung Südwesten, immer an der Küste entlang, wieder zurück zu meinem Ausgangspunkt. Vorhin hab’ ich mir, als „Belohnung“ sozusagen, ein feines Abendessen in einem der Restaurants in Timmendorf-Strand gegönnt. Morgen früh geht‘s leider schon wieder Nachhause…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert