Vor etwa zwei Wochen hatte ich meine kleine Reise an die Lübecker Bucht beendet, und nach meiner bisherigen Planung wollte ich vor dem Saisonende noch eine zweiwöchige Reise nach Italien unternehmen, etwa Ende September!

Bis dahin war aber noch ein wenig Zeit, also entschloss ich mich kurzfristig zu einer weiteren Kurzreise, und zwar wollte ich von Koblenz aus die schöne Mosel flussaufwärts erkunden! Mir war natürlich klar, dass eine Woche dafür kaum ausreichen würde. Aber ich stellte mir vor, wenigstens etwa die Hälfte des deutschen Flussabschnitts zu schaffen und die fehlende andere Hälfte dann halt auf später zu verschieben!

Gesagt, getan! Die gestrige Nacht hab’ ich bereits im Wohnmobil verbracht, und da alles andere längst vorbereitet war, startete ich „meine Maschinen“ nach einem schnellen Müsli-Frühstück schon gegen 7 Uhr! Heute ist Sonntag und meine Schwägerin Gitta hat netterweise meinen planmäßigen Besuch bei meiner Mutter im Seniorenheim übernommen! Die Fahrt über die LKW-leeren Autobahnen verlief daher absolut stressfrei, und so traf ich nach ca. 6,5 Stunden schon um 13:45 Uhr auf dem KNAUS Campingpark Koblenz/Rhein-Mosel, direkt gegenüber dem Deutschen Eck gelegen, ein.

Eigentlich war ich auf einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz vor der Schranke aus. Dort war aber leider kein Platz mehr frei, und so musste eine Parzelle auf dem Campingplatz buchen (26,20 EUR/Nacht). Auch hier war so gut wie alles belegt, und so konnte ich von Glück sagen, überhaupt noch fündig geworden zu sein. An der Rezeption erfuhr ich dann auch sehr schnell, warum hier und auch in der Umgebung fast alles ausgebucht war: Heute Abend fand nämlich direkt auf dem Deutschen Eck ein Konzert der Popsängerin Nena und ihrer Band statt; davon wusste ich natürlich nichts…

Direkt von meinem Stellplatz im hinteren Bereich der Anlage hatte ich schon ’mal eine superschöne Aussicht auf den Vater Rhein und auf die berühmte und geschichtsträchtige Festung Ehrenbreitstein. Und tolles Wetter, wie man sieht… 😉

Nach einer kurzen Kaffeepause hielt mich dann aber auch nichts mehr auf dem Platz! Nach der langen Anfahrt wollte ich mich unbedingt wieder bewegen und vor allem die Stadt erkunden! Das Fahrrad war schnell vorbereitet, eine grobe Strecke geplant und schon war ich unterwegs!

Ich fuhr zunächst ein Stückchen in Richtung Westen und überquerte kurze Zeit später die Mosel auf der Balduinbrücke, der ältesten erhaltenen Brücke, um in die Koblenzer Altstadt zu gelangen. Es ist schwer zu erkennen, aber in der Mitte des folgenden Fotos mündet die Mosel in den Rhein; dahinter sieht man wieder die Festung Ehrenbreitstein.

In Koblenz verkehrt mit der Rheinseilbahn seit 2010 die größte Seilbahn Deutschlands! Sie stellte schon nach ihrem dreimonatigen Testbetrieb mit 180.000 Fahrgästen eine der Hauptattraktionen der Bundesgartenschau 2011 dar. Sie führt über den Rhein und verbindet die Rheinanlagen in Höhe der Basilika St. Kastor mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein.

Zur Zeit der BUGA 2011 war ich übrigens zufällig auch hier in Koblenz, sogar im Rahmen einer einwöchigen Rhein-Erkundung mit einem gemieteten Wohnmobil! Das war erst meine zweite Wohnmobilreise in Europa überhaupt, und damals wurde höchstwahrscheinlich auch mein Traum geboren, irgendwann ’mal mit dem eigenen Wohnmobil Europa erkunden zu können! Und nur fünf Jahre später wurde dieser Traum dann tatsächlich auch wahr… 😉

Direkt am Rhein liegt das imposante Kurfürstliche Schloss. Hier residierte einige Jahre lang der preußische Kronprinz und spätere Kaiser Wilhelm I. als rheinisch-westfälischer Militärgouverneur. Heute ist das Schloss Sitz verschiedener Bundesbehörden.

Die Vier Türme sind ein Ensemble von vier historischen Gebäuden in der Altstadt. Der Name leitet sich von einem an jedem Haus angebrachten, reich verzierten Erker ab. Seit 2002 sind die Vier Türme Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal.

Als ich dieses Foto machte, wusste ich dummerweise noch nichts von dieser Besonderheit! Daher ist es leider nur ein Zufallsprodukt und zeigt nur einen der vier Türme (das Gebäude in der Löhrstraße 2) ganz und zwei andere im Anschnitt.

Natürlich gibt es unzählige weitere hübsche Häuserfassaden in der Altstadt, die auch dann ein Foto wert sind, wenn man nichts Genaueres über sie weiß… 😉

Gegen Abend besuchte ich den Königsbacher Biergarten am Deutschen Eck, wo ich mir einen Spießbraten und ein großes Bier schmecken ließ.

Natürlich sah ich in der Koblenzer Innenstadt auch deutlich modernere Gebäude, so wie hier zum Beispiel das futuristisch wirkende Forum Confluentes. Das Kulturgebäude auf dem Zentralplatz beherbergt seit 2013 das Mittelrhein-Museum, die Stadtbibliothek, das Romanticum und die Touristeninformation.

Gegen 19:00 Uhr machte ich mich langsam auf den Rückweg und kehrte schließlich zurück zum Campingplatz.

Es war noch angenehm warm, und so setzte ich mich nach draußen und machte mir bei einem Getränk ein paar Notizen zum heutigen Tag. Gegenüber am Deutschen Eck waren schon die allerersten hektischen Vorbereitungen für die kommende Abendveranstaltungen zu erkennen; ein kaum zu überhörender Sound Check läutete den Abend ein, im wahrsten Sinn des Wortes…

Als später die Veranstaltung begann, zog ich noch ‚mal los, um einige Aufnahmen zu machen; sehr viel war allerdings auf diese Entfernung nicht zu erkennen! Dafür durfte ich die akustische Komponente des Nena-Konzerts allerdings völlig kostenfrei genießen… 😉

2 Kommentare zu “Bei Nena, Rhein und Mosel”

  1. Hallo Wolfgang,
    wir waren im Herbst 2017 für 3 Tage an der Mosel und erkundeten von Zeltingen-Rachtig aus die schönen Orte Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und fuhren zur Burg Elz. Die herbstliche Gegend war im Goldenen Oktober einfach herrlich, aber leider war der Aufenthalt zu kurz. Außerdem war ich mit dem Jahrgang 1960 bei unserem 55er Jubiläum in Trier und Cochem.

    Dein schöner Tagesbericht ist einmal mehr gespickt mit tollen Fotos. In Koblenz waren wir noch nicht.
    Viele Grüße, Roland

    1. Danke, Roland! Dass ihr noch nie in Koblenz wart, wundert mich fast ein wenig, sind doch nur 200 km… 😉 Auf jeden Fall finde ich, dass Koblenz eine sehr tolle Stadt ist, nicht zu groß, nicht zu klein, und es gibt sehr viel zu sehen! Und an die Mosel muss ich natürlich auch noch ein zweites oder sogar drittes Mal; dort ist’s wirklich traumhaft schön!

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