Meine Morgenroutine erfolgte heute etwas zügiger als sonst! Zum einen hatte ich bis zum nächsten Ziel immerhin 300 km zu fahren, zum anderen wollte ich vor der Abfahrt ja unbedingt noch die defekte Halogenlampe am rechten Scheinwerfer austauschen!

Ich freute mich, dass meine Planung für diese Reise wieder ‚mal sehr gut funktioniert hatte; heute ist Dienstag und ich wollte bis spätestens zum Wochenende wieder zuhause sein. Wenn ich also zwei Tage für den Besuch anderer Städte einkalkulierte, blieben mir noch mindestens zwei weitere Tage für die eigentliche Rückfahrt!

Daher habe ich schon in den letzten Tagen über mögliche Ziele nachgedacht und mich schließlich für Salzburg und München entschieden! In beiden Städten bin ich schon sehr lange nicht mehr gewesen, daher war ein Besuch längst überfällig.

Salzburg habe ich bisher nur ein einziges Mal besucht, und zwar im Rahmen einer Klassenfahrt ins Berchtesgadener Land; da war ich etwa 15 Jahre alt. Damals machten wir von Berchtesgaden aus eine Tagestour in die berühmte Mozartstadt. Das ist nun schon weit über 50 Jahre her; meine Erinnerung besteht eigentlich nur noch darin, dass ich dort war, aber nicht etwa, was wir unternommen hatten oder wie es in der Stadt aussah! Mit einer Ausnahme: An den Anblick des gewaltigen Burgbergs kann ich mich tatsächlich noch recht gut erinnern! Für dieses Mal hatte ich mir vorgenommen, mir vor allem die Altstadt etwas genauer anzusehen. Hoffentlich spielte das Wetter mit; während des Frühstücks war’s leider ziemlich „Grau in grau“…

In München dagegen war ich in alle den Jahren immer wieder ‚mal, aber der letzte Besuch lag auch schon, wie bereits erwähnt, lange zurück! Und mit dem Wohnmobil wäre dies sowieso der erste Besuch!

Meine Fahrt nach Salzburg dauerte etwa 3,5 Stunden. Dabei passierte ich, wie schon während meiner Kroatienreise 2017, sowohl den Karawankentunnel als auch den Tauerntunnel, allerdings in umgekehrter Richtung. Die Maut für den Tauerntunnel hatte ich schon von zuhause aus gebucht, und ich war gespannt, ob das auch so klappen würde! Immer ein doofes Gefühl, wenn man schließlich, Wochen später, an eine Schranke heranfährt und inständig hofft, dass sie sich von ganz allein öffnet… Und das tat sie! 😉

In den Alpen fuhr ich durch alle vier Jahreszeiten, wie mir schien! Teilweise war es sehr sonnig und schön warm (wobei mir das im Wohnmobil ja eigentlich „schnuppe“ sein kann…), teils gab’s aber auch heftigen Wind, plötzlichen Nebel und Schneetreiben! Irgendwo nach einem Tunnel führte die Strecke sogar durch ein völlig verschneites Tal!

Gegen Mittag traf ich auf dem Reisemobilstellplatz Salzburg ein, zahlte 22 Euro für eine Übernachtung und suchte mir eine schöne Parzelle aus. Der Platz war zwar nicht besonders attraktiv, fand ich, aber geräumig, zweckmäßig und für seine Lage direkt am Rand einer beliebten Touristenstadt auch nicht besonders teuer.

Nach einer kleinen Mittagspause fuhr ich gegen 15:00 Uhr mit dem Bus in die Stadt; während der relativ kurzen Fahrt regnete es noch, aber am Himmel taten sich bereits erste blaue Lücken auf! Hauptsache, es regnet nicht während meines Spaziergangs, dachte ich; man wird ja immer bescheidener… 😉 Dieses Mal hatte ich aber Glück! Kurz nachdem ich ausgestiegen war und mich ein wenig in der näheren Umgebung umgesehen hatte, klarte es etwas auf!

Am bzw. auf dem Makartsteg, einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Salzach, hielt ich mich etwas länger auf und fotografierte erstmal in alle Himmelsrichtungen…

Danach „tauchte“ ich in die Altstadt ein. Natürlich traf ich unweigerlich auf das berühmte Mozarthaus, dem Geburtshaus des großen Komponisten.

Weiter ging es durch die vielen Fußgängergassen und zu den bekanntesten Plätzen. Hier die Getreidegasse…

Die Kollegienkirche ist die Kirche der Universität Salzburg und stammt aus dem Barockzeitalter; sie befindet sich am Universitätsplatz, steht unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Das Angebot an Souvenirs ist hier, in einer bei Touristen extrem beliebten Stadt, natürlich schier unendlich! An jeder Ecke trifft man auf die üblichen Souvenir-Kiosks, aber es gibt auch viele mobile Stände, die allerlei Kunsthandwerk anbieten! Hier erstand ich auch meinen obligatorischen Fotomagneten.

Bei den hübschen Arbeiten auf der linken Seite bin ich fast schwach geworden! Die haben mir wirklich sehr gut gefallen; nur der Gedanke, ein paar Exemplare davon für den Rest des Tages mit mir herumzuschleppen, hielt mich vom Kauf ab…

Nun wurde es aber höchste Zeit für eine schöne Kaffeepause, natürlich mit Sachertorte (aber bitte mit Sahne…!) und einer Wiener Melange. Ok, ich bin hier zwar nicht in Wien, aber in Salzburg schmeckt so etwas natürlich auch sehr gut… 😉

Nach dem Kaffee suchte ich noch einen ganz bestimmten Laden in der Getreidegasse auf: Die „Original Salzburger Mozartkugeln“ aus dem Hause Fürst werden nämlich exklusiv nur an den eigenen vier Standorten in der Salzburger Altstadt und im eigenen Webshop angeboten.

In Salzburg gibt es, wie in Wien, Linz oder Graz auch, natürlich ebenfalls diese beliebten Fiaker; für viele Touristen scheint eine Rundfahrt mit so einem Gefährt zum Besuch unbedingt dazuzugehören! So ganz unumstritten sind sie allerdings nicht; es gibt in Österreich sehr kontroverse Diskussion dazu, vor allem aus Gründen des Umwelt- und des Tierschutzes!

Der Salzburger Dom ist die Kathedrale der römisch-katholischen Erzdiözese Salzburg. Der während des Dreißigjährigen Krieges eröffnete Barockbau gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe, wie ja sowieso das gesamte historische Zentrum der Stadt.

Die Sphaera ist ein Gesamtkunstwerk, bestehend aus einer männlichen Figur, stehend auf einer riesigen goldenen Kugel auf dem Kapitelplatz, und der Frau im Fels, einer weiblichen Figur in einer Felsspalte im Toscaninihof. Diese markante Kugel ist besser bekannt unter dem umgangssprachlichen Begriff „Balkenhol-Mozartkugel“, nach dem deutschen Bildhauer Stephan Balkenhol. Der „weibliche Teil“ dieser Installation ist mir leider nicht über den Weg gelaufen! Oder genauer ausgedrückt, ich nicht ihr… 😉

Von hier aus hatte ich den besten Ausblick auf den schon zu Beginn dieses Berichts erwähnten Burgberg. Die Festung Hohensalzburg ist das eigentliche Wahrzeichen der Stadt und liegt auf einem Stadtberg oberhalb der Altstadt. Für einen Besuch dort oben reichte meine Zeit leider nicht mehr, aber ich denke, dass ich mit Sicherheit nicht das letzte Mal hier sein werde…

Ich beendete schließlich meinen Stadtbummel durch die wirklich wunderschöne Altstadt und fuhr wieder mit dem Bus zum Campingplatz zurück. Im Wohnmobil hatte ich mir jetzt erst einmal ein kühles Feierabendbier verdient; ich erledigte ein paar „Büroarbeiten“ und ging später am Abend in das gegenüber liegende Restaurant Zum Jägerwirt, um etwas zu essen!

Leider fand gerade eine Veranstaltung statt, sodass ich nicht im urig ausschauenden Schankraum Platz nehmen durfte. Ich musste mit einem kleineren Raum vorlieb nehmen, in dem auch schon ein paar andere Gäste saßen. Ich bestellte mir ein einfaches Rindsgulasch mit Semmelknödel, dazu gab’s natürlich noch ein Bier!

Morgen werde ich nach München fahren, meiner letzten (touristischen) Station! Es kam mir irgendwie sehr eigenartig vor, dass meine fünfwöchige Reise jetzt schon bald zu Ende sein sollte…

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