Mein zweites Ziel auf meiner kleinen Westhollandreise war Den Helder, nur „schnelle“ 25 km von meinem gestrigen Übernachtungsplatz in Den Oever entfernt. Entsprechend früh war ich natürlich vor Ort; ich hatte mir den großen Wohnmobilstellplatz am Museumshafen Willemsoord ausgesucht und traf dort bereits gegen 08:40 Uhr ein. Der Platz schien auf den ersten Blick komplett belegt, aber einige noch freie (oder schon freie?) Lücken fand ich dann doch! Ich stellte meine „Hannelore“ ab, schaute mich ein wenig auf dem Platz um und lief dann zum Büro des Hafenmeisters, um mich anzumelden.

Ich musste noch knapp 10 Minuten warten, denn hier wurde erst um 09:00 Uhr geöffnet. Der Hafenmeister war ein überaus sympathischer und freundlicher Mensch, genauso, wie es übrigens in vielen Rezensionen zu diesem Platz in einigen meiner Stellplatz-Apps auch beschrieben war! Das war insofern bemerkenswert, da ich bisher bei Übernachtungen auf Marinas, wo man es also meist mit einem Hafenmeister und nicht mit einem Stellplatzbetreiber zu tun hat, sehr häufig auf „brummige“, wortkarge oder sogar übellaunige Zeitgenossen gestoßen bin! Oft hatte ich das Gefühl, als Camper auf dem Hafengelände nicht besonders willkommen zu sein, im Gegensatz zu Bootsbesatzungen, die den Hafen eben zu dem Zweck nutzten, zu dem er auch angelegt wurde. Irgendwie kann ich das sogar ein bisschen verstehen… 😉

Ich zahlte für eine Übernachtung nur 13 Euro (ohne Strom, den brauchte ich heute nicht), ließ mir alles Wissenswertes erklären und kehrte dann zum Wohnmobil zurück, wo ich auch sofort meine anschließende Radtour vorbereitete.

Ich schaute mir zunächst den gesamten Hafenbereich an und verließ danach das Gelände über die Einfahrt zum Museum und zu den verschiedenen Parkplätzen (Foto).

Danach ging es über den Havenplein zum Fähranleger. Von dort gehen die großen Autofähren zur beliebten Urlaubsinsel Texel, die ich hoffentlich irgendwann auch einmal besuchen werde. Sie ist die westlichste der westfriesischen Inseln.

Von dort aus führte mich meine vorgeplante Route am bzw. auf dem Deich entlang zunächst nach Westen, dann immer in Richtung Süden.

Hier kam der imposante Leuchtturm Huisduinen in Sicht, der mir wegen seiner schlanken Form und seiner Höhe, aber vor allem seiner intensiven roten Farbe auffiel. Im Volksmund wird er der Lange Jaap genannt. Mit einer Höhe von ca. 63 m war er lange Zeit Hollands höchster Leuchtturm. Er ist aber immer noch der höchste gusseiserne Leuchtturm Europas.

In der Ferne befindet sich der Marinestützpunkt Fort Erfprins.

Immer möglichst nah am Wasser! Das gilt offenbar nicht nur für Menschen…

…sondern auch für Tiere!

Und noch einmal: Der sehenswerte Leuchtturm aus einer anderen Richtung fotografiert! Seit 1988 steht er unter Denkmalschutz. Heute nagt der „Zahn der Zeit“ an ihm: Große Risse führten zu einer Sperrung; eine bereits für 2019 geplante Sanierung konnte bis heute noch nicht durchgeführt werden.

Später ging es durch wunderschönes Dünengelände, dann wieder an den Strand und auf dem Deich entlang.

In Höhe der 15.000-Seelen-Gemeinde Julianadorp, etwa 5 km südlich von Den Helder gelegen, legte ich eine kleine Pause ein. Ich verzehrte meine mitgebrachten Sandwiches und trank etwas Eistee. Danach ging’s weiter, wieder zurück in Richtung Den Helder, aber nun auf einer etwas weiter landeinwärts verlaufenden Strecke.

Schließlich erreichte ich die große Stadt und lernte auch ihr Zentrum etwas kennen. Hier gab’s sehr viel zu sehen und zu fotografieren; ich traf auf einen sympathischen Ort mit entspannt wirkenden Menschen…

Meine Suche nach dem obligatorischen Souvenir-Magneten blieb leider erfolglos; in einigen Geschäften wusste man noch nicht einmal, wonach ich genau suchte.

Noch ein flüchtiger Blick auf den Helderschkanaal

…und schon erreichte ich wieder den Bereich um den Hafen sowie meinen Wohnmobilstellplatz. Hier gab’s jede Menge Gelegenheiten zum spazieren gehen sowie viele Restaurants, Café und interessante Shops.

Später am Abend stand wieder einmal ein Video Chat mit zwei Freundinnen auf dem Programm, danach machte ich meine üblichen Notizen sowie Pläne für die kommenden Tage…

2 thoughts on “Beim langen Jaap”

  1. Hallo Wolfgang,
    unterwegs auf dem platten Land gab es einiges zu sehen, wie den roten langen Jaap, und wenn der Wind nicht zu arg weht an der Küste kommt man gut voran. Aber dann dann hat man ja die Möglichkeit am E-Bike den Turbo einzuschalten 😉
    VG Roland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert