Meine allererste Nacht im neuen Wohnmobil war weder besonders gut noch schlecht! Ich hab‘ zwar sehr unruhig geschlafen, aber trotzdem fühlte ich mich heute morgen doch ganz gut ausgeschlafen. Wie schon gestern erwähnt, es war um diese Zeit (Anfang März) ja immer noch sehr kalt draußen, die Temperaturen lagen teilweise unter dem Gefrierpunkt, und es war ziemlich windig. Gefroren hab‘ ich allerdings nicht. Da hatte ich in jeder Beziehung vorgesorgt, und die Heizung hat auch super funktioniert.

Bei einem ersten Gang nach draußen stellte ich fest, dass die Frontscheibe, die Scheinwerfer, die Außenspiegel und auch einige andere Teile der Karosserie mit einer dünnen Eisschicht überzogen waren. Der Außenabzug der Heizung war sogar mit einem kleinen Kunstwerk aus Eisskulpturen verziert, denn dort bildete sich natürlich Kondenswasser, was schnell zu Eis wurde. So eisig kalt hatte sich mein Wohnmobil die erste Nacht vielleicht auch nicht gerade vorgestellt… 😉

Ich aber war sehr froh, dass alles so gut funktioniert hatte. Draußen schien jetzt die Sonne, und ich freute mich auf den vor mir liegenden Tag. Ein sehr schönes, aber gleichzeitig auch eigenartiges Gefühl, muss ich gestehen: Ich saß in meinem nagelneuen Wohnmobil, hatte viel Neues zu entdecken und auszuprobieren, würde gleich für ein paar Tage verreisen dürfen und wusste noch nicht ‘mal, wohin…

Als erstes wollte ich Wasser auffüllen, das hatte ich bisher wegen der frostigen Außentemperaturen noch nicht gemacht. Aber da ich ja nun wusste, dass die Heizung funktionierte, konnte ich damit loslegen. Dieser erste Versuch ging zu meiner großen Verblüffung schon ‘mal daneben; nach einem Blick in die Bedienungsanleitung musste es am so genannten Frostwächter liegen, einem Relais, was bei Temperaturen unter 5 Grad automatisch öffnet und den Boiler und damit auch den gesamten Frischwassertank entleert. Das, was über den Einfüllstutzen an Wasser hineinkam, floss leider hinten gleich wieder hinaus! Ich war eigentlich der Ansicht, dass das Ventil bei der Übergabe geschlossen sein sollte, das war aber offensichtlich nicht der Fall!

Nun hatte ich meine Heckgarage aber ziemlich ungeordnet mit allem möglichen Zeugs vollgestopft, auch mein Fahrrad war dort ja verzurrt. Aus diesem Grund kam ich jetzt nicht so einfach an das Ventil ‘ran, deshalb vertagte ich das „Wasser bunkern“ erst einmal auf später.

Ich musste nun aber dringend zur Post, um einige Unterlagen für meine KFZ-Versicherung zu verschicken; die konnte ich erst jetzt, da ich das Wohnmobil übernommen hatte, vervollständigen. Ich zog mir also eine dicke Jacke über und marschierte los. In Wedel liegt die Postfiliale in der Bahnhofstraße, der Haupteinkaufsstraße also, deshalb nutzte ich gleich die Gelegenheit und besorgte mir ein paar „knackfrische“ Brötchen. Wieder zurück am Wohnmobil, gab’s nun erst ‘mal ein leckeres Frühstück, und ich überlegte mir, wo es denn nun hingehen sollte.

Ich entschied mich für Bremen. Das war nicht allzu weit entfernt, aber doch weit genug, um sowohl die Fahrt im Stadtverkehr, auf Landstraßen und auf Autobahnen ausprobieren zu können. Dort gibt’s den Wohnmobilstellplatz Am Kuhhirten, nur ein paar Schritte von der Weser entfernt, und dort sollte ich wohl auf jeden Fall ein freies Plätzchen für mich finden können.

Gedacht, getan; gegen 10:00 verließ ich den Stellplatz in Wedel und fuhr schon kurze Zeit später in Hamburg auf die A7 in Richtung Süden.

Ich kam erwartungsgemäß ohne irgendwelche Probleme in Bremen an; das Wohnmobil fühlte sich beim Fahren genauso an wie ein PKW, man muss halt immer im Hinterkopf behalten, dass es 7,43 m lang und 2,34 m breit ist! Auch die Zufahrt zum Stellplatz, den ich dank eingebautem Navi sofort gefunden hatte, und das Einparken auf einer der vielen freien Parzellen waren ebenfalls kein Problem.

Das Büro war zu dieser Zeit nicht besetzt, aber Hinweistafeln vor dem Gebäude erläuterten kurz und bündig, was zu tun ist. Man füllt einen Zettel aus, trennt dann einen kleinen Abschnitt für die Windschutzscheibe ab, legt den Zettel und den Betrag in bar (13,- EUR) in einen Umschlag und wirft diesen in einen Briefkasten; fertig!

Nach einer kleinen Pause startete ich den nächsten versuch, Frischwasser aufzunehmen; dieses Mal ging alles gut! Danach machte ich einen langen Spaziergang durch Bremens schönes Stadtzentrum. Dazu musste ich nur die paar Schritte vom Stellplatz zum Weserufer gehen, dort gab’s nämlich eine Fußgängerfähre, die mich für 1,30 EUR über den Fluss brachte.

Hier kam mir alles noch sehr bekannt vor, denn vor fast 40 Jahren hatte ich in Bremen Informatik studiert; ich wohnte damals zwar in nahe gelegenen Delmenhorst, war aber natürlich überwiegend in Bremen unterwegs.

Ich spazierte zunächst durch den berühmten Schnoor, einem mittelalterlichen Stadtviertel in der Altstadt; das schöne Wetter von heute morgen hatte sich leider schon „in Wohlgefallen aufgelöst“, oder aber es war nur auf Wedel beschränkt. Nun war der Himmel bedeckt, es war kalt und auch ziemlich windig, und ab und zu „tröpfelte“ es sogar ein wenig. Aus diesem Grund habe ich leider auch kaum fotografiert.

Später gelangte ich auf den schönen Rathausplatz. Das Foto zeigt sowohl das Rathaus, das Sitz des Senats und des Bürgermeisters ist, als auch (links unten) Bremens Wahrzeichen, die weltberühmte Roland-Statue. Beides gehört seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe!

Später ging ich in einem großen Bogen wieder zurück zum Stellplatz, dieses Mal aber über die Wilhelm-Kaisen-Brücke, die man in der Ferne auf dem folgenden Foto sieht.

Nun war es etwa 18:30 Uhr, und ich machte mir ein einfaches Abendessen; im Kühlschrank herrschte immer noch „gähnende Leere“, denn zu einem richtigen Einkauf war ich noch nicht gekommen. Ich hatte nur ein paar Kleinigkeiten von zuhause mitgenommen.

Den Abend verbrachte ich mit dem Studium weniger, aber wichtiger Bedienungsanleitungen, probierte einiges aus, auch den Fernseher mit der dazu gehörenden SAT-Schüssel auf dem Dach; alles funktionierte bisher perfekt!

Inzwischen stand auch mein Ziel für morgen fest: Bremerhaven! Da gibt’s nämlich so einiges, was ich mir etwas gründlicher ansehen wollte…

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