Meine heutige Radtour führte mich von meinem Wohnmobilstellplatz in Heiligenhafen in die kleine Stadt Oldenburg in Holstein, an der ich schon unzählige Male vorbeigefahren bin, die ich mir aber noch nie näher angeschaut habe! Große Erwartungen an diesen Besuch hatte ich nicht; mir war klar, dass es dort nicht sooo viel zu bestaunen gab, aber immerhin wollte ich nun endlich ’mal dort gewesen sein! Und nach meinen Ausflügen in und um Heiligenhafen und nach Großenbrode in den vergangenen Tagen bot sich dieses Ziel aufgrund der relativ geringen Entfernungen ja auch ganz gut an.

Ich hatte etwas länger als sonst üblich geschlafen und genehmigte mir ein ausgedehntes Frühstück mit allerlei Recherchen im Internet (das Thema „Kühlschrank“ ließ mich offenbar immer noch nicht ganz los…). Meine Tour startete ich daher erst um kurz vor 10 Uhr, wieder ’mal bei allerschönstem Wetter! Was das anbelangt, hatte ich mit der Wahl des Termins für diese kleine WoMo-Reise wohl wirklich den Jackpot „erwischt“!

Die Entfernung von Heiligenhafen nach Oldenburg betrug nur 13 km und führte überwiegend auf der K14 durch eine recht gefällige Landschaft, die ich einmal mehr sehr genoss! In der Stadt angekommen, „kletterte“ ich zunächst auf eine ovale Wallanlage, von der ich vorher noch niemals gehört hatte; leider habe ich kein brauchbares Foto davon. Der Oldenburger Wall ist der Rest einer slawischen (später holsteinischen) Befestigungsanlage, die zu den bedeutendsten archäologischen Denkmälern in Schleswig-Holstein zählt. Sie ist der Ursprung der Stadt Oldenburg in Holstein.

Gleich auf der anderen Seite des Walls trifft man auf die Sankt-Johannis-Kirche. Sie wurde 1156 bis 1160 vom letzten Oldenburger Bischof Gerold als romanische Basilika erbaut und ist damit eine der ältesten Backsteinkirchen Nordeuropas sowie ein bedeutender Vertreter der Backsteinromanik. Leider ist die kostbare Innenausstattung beim großen Brand im August 1773 (von der ganzen Stadt Oldenburg blieben nur 7 Gebäude stehen!) bis auf den Taufengel restlos vernichtet worden.

Kurze Zeit später traf ich im Zentrum der Stadt ein. Die Fußgängerzone erstreckt sich, vom Rathaus betrachtet, rechts und links vom Marktplatz. In die eine Richtung geht sie über die Kuhtorstraße bis zum Schauenburger Platz, in die andere Richtung führt sie über den Pumpenplatz entlang der oberen Schuhstraße. Hier ein paar wenige Eindrücke…

Das weiße Gebäude links auf dem Foto ist das Rathaus der Stadt. Im August 1981 sind umfangreiche Arbeiten zum Um- und Neubau des Rathauses durchgeführt worden. Seine Vorderansicht mit dem Türmchen und der Uhr blieben aber erhalten.

Das nächste Foto zeigt die Skulptur Reiterliche Begegnung von Karlheinz Goedtke auf dem Schauenburger Platz: Eine Gruppe von drei Reitern trifft sich auf einem Podest vor einem Brunnen. Auch wenn die Begegnung der Reiter und ihrer Pferde ruhig und ausgeglichen wirkt, ist durch die Gruppierung und Haltung der einzelnen Figuren viel Dynamik vorhanden. Tiere und Menschen sind so gegeneinander versetzt, dass aus jeder Richtung ein spannender Blick auf sie zu werfen ist.

Nach einem kleinen Einkauf in einem direkt am Platz befindlichen Supermarkt verließ ich Oldenburg schließlich wieder und fuhr zurück in Richtung Heiligenhafen. Hinter der kleinen Siedlung Kröß bog ich allerdings von der K41 nach links ab und ließ die relativ viel befahrene Landstraße hinter mir. Auf kleineren Wegen ging es nun durch recht hügeliges Gelände, vorbei an wunderschönen Rapsfeldern…

…zum Neuteschendorfer Strand. Der Turm auf dem nächsten Foto gehört bereits zum riesigen Truppenübungsplatz Putlos, der sich dort nach Südwesten anschließt.

Hier fand ich eine unbeschreibliche Ruhe vor, und ich beschloss, hier meine mitgebrachten Sandwiches zu verzehren, etwas zu trinken und einfach ’mal die Seele baumeln zu lassen…

Nach etwa 45 min zog es mich aber dann doch wieder weiter, und es ging auf dem Lütjenburger Weg, ebenfalls eine sehr kleine und kaum befahrene Straße, wieder zurück nach Heiligenhafen. Unterwegs passierte ich noch einige sehenswerte Plätze…

Gegen 14 Uhr war ich zurück auf dem wie immer gut belegten Wohnmobilstellplatz und verbrachte den Rest des Tages mit „gepflegtem Faulenzen“. Auch diese Radtour hatte mir wieder einmal sehr gut gefallen, erst recht bei dem tollen Wetter; die Stadt Oldenburg selbst bot allerdings, wie erwartet und bereits oben erwähnt, nichts besonderes. Mein Besuch gestern in Großenbrode war dagegen deutlich spannender.

Insgesamt war ich aber auch sehr zufrieden mit dem Verlauf meiner kleinen Testreise zum Auftakt der neuen Wohnmobilsaison, vom Problem mit dem Kühlschrank natürlich ’mal abgesehen. Das wird aber sicher sehr bald gelöst sein, und alles andere funktionierte ja perfekt! Ich kann mich nun auf meine kommende Reise nach Südfrankreich freuen, die in ein paar Wochen ansteht…

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