Heute habe ich Amsterdam mit meinem Fahrrad erkundet und bin dabei kreuz und quer durch die Stadt gefahren! Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, nicht zuletzt, weil Petrus ein Einsehen hatte und mir heute wieder herrliches Wetter spendierte!

Ich hatte mich ja schon vor zwei Tagen ausgiebig über die Amsterdamer Fahrradfahrer ausgelassen. Jetzt, nach meiner heutigen 30-km-Tour, bin ich endlich auch „einer von ihnen“; jetzt sorge ich auch dafür, dass die lästigen Fußgänger schleunigst Reißaus nehmen und sich nicht mehr trauen, so einfach und ohne aufzupassen auf dem Fahrradweg herumzulatschen, wenn sie mich kommen sehen… 😉

Spaß beiseite, was ich wirklich meine, ist, dass man sich tatsächlich sehr schnell an die vielen Fahrradwege, die speziellen Ampeln und vor allem an die hohen Geschwindigkeiten, die hier völlig normal zu sein scheinen, gewöhnen kann! Und man kommt meistens sogar noch schneller voran, als mit dem PKW! Auf diese Weise eine neue Stadt kennenlernen zu können, ist fun pur und man hat natürlich auch eine ganz andere Reichweite, als wenn man per pedes unterwegs ist!

Aus diesem Grund hatte ich mir vorgenommen, auf jeden Fall den Vondelpark, den bekanntesten und zweitgrößten Park der Stadt, zu besuchen, der immerhin ca. 4 km vom Hauptbahnhof entfernt ist. Jedes Jahr kommen mehr als 10 Millionen Besucher hierher. Um dieses Jahreszeit sah es natürlich überall noch ziemlich kahl aus, aber schön war es doch, dort umherzufahren; ich sah jede Menge Spaziergänger, die hier die Sonne genießen wollten.

Am Parkrand sieht man immer wieder prachtvolle Gebäude, wie hier z.B. den 1881 fertiggestellten Vondelparkpavillon, der im Kellergeschoss das Café Vondelpark/3 beherbergt. Früher fanden dort u.a. Kunstausstellungen und Festivals statt, zurzeit ist er meines Wissens aber ungenutzt.

Eigentlich gehört zu einem Amsterdam-Aufenthalt ja unbedingt auch der Besuch des Anne-Frank-Museums an der Prinsengracht; angesichts der Länge der Warteschlange außerhalb des Gebäudes, die sich sogar fast um den ganzen Straßenblock herum verteilte, hab’ ich allerdings schnell meine Absicht geändert und meine Tour fortgesetzt. Direkt daneben gab‘s aber schon wieder ein tolles Fotomotiv, für das man eben nicht anstehen musste, die prächtige und unter Denkmalschutz stehende Westerkerk, die Westkirche. Sie wurde zwischen 1620 und 1631 im Renaissance-Stil erbaut.

Ihr Turm, Westturm genannt, ist eigentlich noch berühmter als die Kirche selbst. Er ist 85 m hoch und damit der höchste Amsterdams; ganz oben auf seiner Spitze thront eine überdimensionale Nachbildung der Kaiserkrone Maximilians I..

Im weiteren Verlauf meiner Tour streifte ich auch wieder das Reichsmuseum, das ich ja schon gestern besucht hatte. Heute wollte ich mir auf jeden Fall nicht die Gelegenheit entgehen lassen, noch ein paar weitere Fotos vom „I amsterdam“-Schriftzug zu machen, dieses Mal aber eben bei schönstem Sonnenschein!

Um die Mittagszeit suchte ich The Fat Dog auf, einen sehr bekannten und angesagten Hot-Dog-Laden, den ich eigentlich schon gestern ausprobieren wollte, aber nicht konnte, weil Dienstags leider Ruhetag ist!

Ich hab’ dort einen Speedy Gonzales gegessen, mit Mais, Guacamole, Jalapeños, Koriander-Mayo, Chimichuri und ein paar weiteren böhmischen Dörfern; der war echt genauso oberlecker wie er aussah… 😉

Gegen Nachmittag hab’ ich dann auf einem Straßenmarkt noch eine weitere köstliche Spezialität entdeckt und natürlich auch probiert; die hat mir so gut geschmeckt, dass ich gleich auch ein paar Exemplare davon in einer Tüte als Mitbringsel erstanden habe: Stroopwafels. Das sind holländische Sirup-Waffeln, die aus zwei runden, aufeinander liegenden Teigwaffeln bestehen und in deren Mitte sich eine Füllung aus Karamell befindet! Eine Hälfte dieser Kalorienbombe wird dann zu allem Überfluss auch noch in heiße Schokolade getaucht! Alter, war das gut… 😉

Gegen Ende meiner Tour fuhr ich vom Südosten der Innenstadt so langsam wieder in Richtung Hauptbahnhof, ein ganzes Stückchen auch an der Amstel entlang; auch dort gab‘s sehr viele schöne Fotomotive, die ich mir nicht entgehen lassen konnte.

Am Hafen in Bahnhofsnähe kann man den sehenswerten Nachbau eines holländischen Handelsschiffs aus dem späten 18. Jahrhundert bestaunen, die Amsterdam. Sie ist ein Teil des Amsterdamer Schifffahrtsmuseums und kann natürlich auch besichtigt werden.

Nachdem ich mich noch ein wenig in einer der Hauptgeschäftsstraßen der Altstadt umgeschaut hatte, trat ich schließlich den Rückweg an.

Anders als heute morgen fuhr ich aber nicht mit der gleichen Fähre zurück, mit der ich gekommen war, sondern nahm eine andere, die mich bereits nach wenigen Minuten an einem Anleger direkt gegenüber vom Bahnhof absetzte; von dort aus fuhr ich in einem großen Bogen zurück nach Amsterdam-Noord bis zu meinem Stellplatz; dieser Teil meiner Radtour war ebenfalls äußerst interessant, weil so völlig anders als die Innenstadt, und mit Sicherheit eine eigene Unternehmung wert!

Morgen muss ich diese tolle Stadt leider schon wieder in Richtung Heimat verlassen; den Vormittag habe ich mir aber auf jeden Fall noch für eine weitere Unternehmung reserviert…

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