Meine Fahrt von Luxemburg nach Trier dauerte nicht sehr lange, es liegen ja nur knapp 65 km zwischen den beiden Orten. Nach dem Auschecken habe ich in der Stadt noch schnell vollgetankt. Das hat sich richtig gelohnt, der Liter kostete nur 1,12 EUR im Gegensatz zu den 1,67 EUR gestern in Frankreich!

In Trier hatte mein Navi plötzlich massive Schwierigkeiten, den vorher ausgewählten Campingplatz Treviris zum finden. Es wollte meine „Hannelore“ unbedingt auf einen direkt am Moselufer befindlichen Wanderweg führen, der natürlich nur für Radfahrer und Fußgänger erlaubt war. Umdrehen ging leider nicht, die daher notwendige und recht „abenteuerliche“ Rückwärtsfahrt, die zu allem Pech auch noch bergauf und um eine 90°-Kurve herum führte, möchte ich hier lieber nicht genauer ausführen… 😉

Eine alternative Anfahrt war ebenfalls nicht möglich, weil es nämlich dort eine Baustelle gab! Nach einigem Hin und Her entschied ich mich dann aber für einen Wohnmobilstellplatz (11,70 EUR/Nacht), der zum selben Betreiber gehörte und nur einige Hundert Meter neben dem Campingplatz lag. Dieses Mal klappte alles, und so kam ich gegen 11:00 Uhr dort an, checkte ein, machte eine kleine Mittagspause und bereitete danach meine heutige Radtour vor. Ich fuhr zunächst am linken Ufer der Mosel entlang…

…vorbei an der Römerbrücke

… und wechselte dann später über die Kaiser-Wilheln-Brücke auf die andere Seite des Flusses über.

Dort fuhr ich ebenfalls noch ein Stückchen weiter am Ufer entlang in Richtung Nordosten…

…bis ich schließlich nach rechts abbog und dann in etwa von Norden nach Süden die Stadt Trier durchquerte, zunächst noch fahrend, direkt in der Altstadt aber natürlich das Rad schiebend.

Als erstes traf ich auf die weltberühmte Porta Nigra, das Wahrzeichen der Stadt. Seit vielen Jahrzehnten kenne ich dieses besondere Bauwerk natürlich; endlich stand ich ’mal selbst davor! Die aus dem Italienischen stammende Bezeichnung entstand im Mittelalter und bedeutet Schwarzes Tor. Gemeint ist ein ab 170 n. Chr. errichtetes römisches Stadttor. Die Einwohner der Stadt bezeichnen das Tor heute meist nur als Porta. Seit 1986 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe; es ist das besterhaltene römische Stadttor in Deutschland!

Das Dreikönigenhaus in der Simeonstraße ist ein Patrizierhaus in der Form eines frühgotischen Wohnturms. Sein Name stammt aus der Zeit um 1680, ursprünglich hieß das Haus aber Zum Säulchen, wegen der bekrönenden kleinen Säule im Giebel und den aufwändigen Marmorsäulen in den Fenstern.

Schließlich erreichte ich den sogenannten Hauptmarkt, den zentralen und größten Platz der Stadt. Hier befinden sich zahlreiche repräsentative Gebäude, darunter die Hauptwache und das ehemalige Domhotel im Neorenaissance-Stil. Dort stehen außerdem die Steipe, ein um 1430 errichtetes und im 20. Jahrhundert wiedererrichtetes Bürgerhaus und heute das Repräsentationshaus des Stadtrats, sowie das Rote Haus mit dem Spruch über die sagenhafte Gründung Triers durch Trebeta.

Hier erledigte ich gleich noch ein paar Einkäufe. Ich „ergatterte“ einen Fotomagneten als Souvenir, kaufte zwei Flaschen leckeren Moselwein und ein Gläschen Winzersenf.

Die Trierer Dom Sankt Peter ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und die Hauptkirche des Bistums Trier. Mit einer Länge von 112,5 m und einer Breite von 41 m ist das Bauwerk das größte Kirchengebäude der Stadt und ein bedeutendes Zeugnis abendländischer sakraler Baukunst. Seit 1986 ist es ebenfalls Teil des UNESCO-Welterbes Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier.

Etwas weiter traf ich auf einen „Gebilde“, das mir eigentlich nicht so recht ins ansonsten hübsche Stadtbild passen wollte: Der mit 81 m höchste mobile Aussichtsturm der Welt steht seit August hier in Trier, allerdings nur fünf Wochen.

Das Kurfürstliche Palais war im 17. Jahrhundert Residenz der Fürstbischöfe von Trier. Der Renaissance- und Rokokobau war teils auf der Grundfläche der römischen Konstantinbasilika gebaut worden. Im 19. Jahrhundert wurde deswegen der Westflügel des Palais niedergelegt, um auf seinem Grund die Basilika wieder zu errichten.

Nun verließ ich die Stadt wieder und genoss die wunderschöne Strecke am rechten Moselufer entlang in Richtung Süden.

In Höhe des Ortes Konz legte ich eine kurze Kaffeepause ein (es gab leckeren Käsekuchen und einen Becher Kaffee) und erreichte danach endlich die Mündung der Saar in die Mosel.

Dort kehrte ich um und fuhr dann auf der anderen Moselseite wieder gemütlich zurück zum Wohnmobilstellplatz.

Gegen Abend stattete ich dem kleinen Restaurant auf dem Campingplatz, nur ein paar Minuten vom Stellplatz entfernt, einen Besuch ab. Ich bestellte mir neben einem Bier einen sehr schmackhaften Spießbraten für 15,50 EUR. Ich gab 4,50 EUR Trinkgeld, also fast 30 Prozent, was bei mir selten vorkommt, aber einen so fleißigen, flinken und noch dazu freundlichen Kellner hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt… 😉

Dies war nun definitiv der letzte Abend meiner Reise, denn ich hatte mir vorgenommen, morgen rechtzeitig aufzustehen und die gesamte Strecke bis nach Pinneberg an einem Stück zu fahren!

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