In Wernigerode hat es mir bisher so gut gefallen, dass ich jetzt tatsächlich noch einen fünften Tag drangehängt habe; das kommt bei mir wirklich sehr selten vor! Eigentlich sollte es ein mehr oder weniger „freier“ Tag werden, aber selbst heute habe ich noch so einige Dinge erledigen können.

Natürlich gibt es auch noch andere Gründe, warum ich so lange an einem Ort verweile. Zum einen locken natürlich die geringen Übernachtungskosten von nur 5 EUR pro Nacht hier auf dem Wohnmobilstellplatz Am Katzenteich sowie dessen supergünstige Lage direkt neben der Altstadt. Zum anderen gibt es hier, wie auch in anderen Städten im bzw. am Harz ein riesiges Angebot von Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung; alles ist touristisch sehr ausgefeilt und abgestimmt, und man bekommt wirklich Lust, alles, was nur irgendwie geht, auch tatsächlich zu besuchen und kennenzulernen! Zudem habe ich momentan viel Zeit und kann offenbar gar nicht genug davon bekommen, mir Neues und Unbekanntes anzuschauen… 😉

Beim Frühstück entstand ein kleiner „Spickzettel“ mit Aufgaben, die ich heute noch erledigen wollte. Als erstes fuhr ich mit dem Rad etwas außerhalb der Stadt an der Trasse der Brockenbahn entlang, um ein geeignetes Plätzchen für eine kleine Videoaufnahme von einem vorbeifahrenden Zug zu machen. Das gelang auch einigermaßen gut. Danach ging es zurück in die Stadt. In der Touristeninformation ließ ich mir eine neue Gästekarte ausstellen (2,80 EUR); meine alte galt ja nur bis gestern! Dann war ein Einkauf im Supermarkt fällig. Bei der Gelegenheit besorgte ich mir an einem Geldautomaten gleich wieder etwas Bargeld und fuhr schließlich wieder zum Wohnmobil zurück.

Nach der Kaffeepause hatte ich nur noch einen Programmpunkt auf dem „Zettel“: Der Besuch des Luftfahrtmuseums Wernigerode, das nur ein paar Hundert Meter vom Stellplatz entfernt lag. Hier konnte ich lustigerweise wählen, ob ich einen kleinen Rabatt durch meine neue Gästekarte oder meinen Status als „handelsüblicher Rentner“ in Anspruch nehmen wollte: beide Varianten kosteten nämlich gleich viel, um genau zu sein, 9 Euro statt 10… 😉

Das im Sommer 1999 eröffnete Museum zeigt etwa 50 restaurierte Flugzeuge und Helikopter in mehreren Hallen sowie diverse Teile, Geräte und Ausrüstungen, zum Beispiel Schleudersitze, Cockpits, Navigationsinstrumente, Piloten-Ausrüstungen, Triebwerke und Flugzeugmodelle aus verschiedenen Ländern. Die Ausstellung befasst sich hauptsächlich mit der Fliegerei nach 1945. Insgesamt gibt es dort mehr als 1000 Ausstellungsstücke!

Die vielen Cockpits, die es hier hinter Vitrinen zu sehen gab, fand ich sehr interessant!

Das neueste Ausstellungsstück ist eine Transall C-160, die bis zum Umzug nach Wernigerode am Flugplatz Ballenstedt ausgestellt war, und die hier nun auf eine ziemlich spektakuläre Art und Weise präsentiert wird, finde ich, nämlich auf dem Dach! Als sei sie dort gerade eben erst gelandet…

Selbstverständlich schaute ich mir diese Maschine nun sehr gründlich an: Als Soldat bin ich im Rahmen von jährlich stattfindenden NATO-Schießübungen vor fast 50 Jahren sogar einige Male mit einem solchen Exemplar nach Kreta und wieder zurück geflogen.

Es ist schon erstaunlich: Manchmal hat man vor dem Besuch einer Veranstaltung oder eines Museums sehr große Erwartungen und wird dann enttäuscht. Aber umgekehrt passiert es eben auch ’mal ab und an, dass man ohne besondere Erwartungshaltung beginnt und hinterher völlig begeistert ist! So war es auch hier, dieses Museums hat mich sehr beeindruckt! Für den relativ geringen Eintrittspreis gab’s hier eine meiner Ansicht nach äußerst umfangreiche und vielfältige Sammlung zu bestaunen, die für viele Stunden Kurzweile sorgen kann. Wieder ein neues Highlight meiner Harz-Reise, die mir immer besser gefiel…

Morgen werde ich Wernigerode, wo ich mich nach fünf Tagen Aufenthalt fast schon wie zuhause fühle, endgültig verlassen. Nächstes Ziel ist die Kleinstadt Blankenburg, nur ein paar Kilometer von hier entfernt…

2 thoughts on “Da steht ein Flugzeug auf dem Dach!”

  1. Hallo Wolfgang,
    auch wer sich nicht für die „Fliegerei“ interessiert kann sich bei seinem Harzbesuch dieses Museum merken, denn es gibt ja nicht immer nur sonnige Tage. Bei uns in der Nähe, in Sinsheim, ist wohl eines der größten in dieser Art ! Das Technik-Museum, welches wir bestimmt schon dreimal besucht haben. https://sinsheim.technik-museum.de/
    LG Roland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert