Unser Morgen begann mit einem leckeren Frühstück im Freien. Dominic hatte Brötchen besorgt, und so saßen wir am Campingtisch zwischen den beiden Wohnmobilen und ließen es uns schmecken. Gleichzeitig besprachen wir unseren weiteren Tagesablauf.

Wir wollten den Rest des Vormittags wieder in der Altstadt verbringen und später dort auch etwas zu Mittag essen; für den Nachmittag war dann eine Radtour flussaufwärts am bekannten Elberadweg vorgesehen.

Gegen 10:30 machten wird uns abmarschbereit; wir mussten, bevor es in die Altstadt ging, allerdings erst noch zur ein paar Hundert Meter entfernten Jugendherberge laufen, um eine weitere Übernachtung zu buchen. Man hat auf diesem Parkplatz nämlich die Wahl: Entweder man nutzt den dort aufgestellten Parkautomaten, muss dann aber ausreichend Kleingeld dabei haben und verzichtet auch auf einen Stromanschluss. Oder aber man meldet sich in der erwähnten City-Herberge an, bekommt dort einen Parkausweis und auch einen Schlüssel für den Stromkasten.

Danach ging es aber nun endlich los! Wir marschierten zunächst in Richtung Altstadt und kamen dabei am recht imposanten, 100 m hohen Turm des Neuen Rathauses vorbei, der eigentlich fast eher wie ein etwas zu dick geratener Kirchturm aussieht, und der auch über eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform verfügt.

Hier begegnet man auch hin und wieder ‘mal den eher seltenen „Ampelweibchen“; für die Menschen im Osten Deutschlands wahrscheinlich schon ein gewohnter Anblick, für uns „Wessis“ aber zumindest auffällig… Die erste Fußgängerampel mit Ampelweibchen wurde übrigens erst Ende November 2004 installiert, und zwar in Zwickau.

Obwohl wir schon gestern dort waren, liefen wir natürlich auch heute wieder durch die Gartenanlagen des Zwingers; Dresdens Altstadt ist sehr kompakt, von daher ist alles bestens fußläufig zu erreichen.

Diese sofort ins Auge fallende „Wand“ in der Augustusstraße, nahe der Frauenkirche, durften wir natürlich auch nicht auslassen; das mit 102 m Länge angeblich größte Porzellanwandbild der Welt zeigt den berühmten Fürstenzug, eine überdimensionale Darstellung eines symbolischen Reiterzuges  der zwischen 1127 und 1873 in Sachsen herrschenden Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige.

Das hübsche Coselpalais ist ein spätbarockes wiederaufgebautes Palais im Zentrum der Altstadt, direkt neben der Frauenkirche; es wird heute als Bürogebäude und Restaurant benutzt.

Bei einem Besuch in Dresden darf natürlich auch die weltberühmte Frauenkirche nicht fehlen, die seit 2005 endlich wieder in voller Pracht zum bewundern ist; sie war während des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört worden. Der Wiederaufbau begann erst 1994, dabei wurden ca. 43% der originalen Bausubstanz verwendet. Durch die schwarze Patina der alten Steine und den neuen, hellen Sandstein sieht das Gebäude wie ein großes Puzzlespiel aus. Leider ist die Kirche aufgrund ihrer Größe und der Enge der Umgebung nicht so leicht zu fotografieren, jedenfalls nicht, wenn man wie ich kategorisch auf Hochkantfotos verzichten möchte… 😉

Wir entschlossen uns kurzerhand, auch die Aussichtsplattform über der Kuppel zu besuchen; dazu fährt man zunächst bis zur Kuppel mit einem Fahrstuhl, den Rest geht man zu Fuß auf einem spiralförmig gebauten, stufenlosen Weg nach oben! Die Aussicht von dort oben ist natürlich überwältigend; dieser Besuch hat sich definitiv gelohnt!

Nach einer etwas verspäteten (es war jetzt ca. 14:00 Uhr) Mittagspause in einem der vielen Restaurants in der Nähe der Frauenkirche kehrten wir schließlich zu den Wohnmobilen zurück und machten uns dann fertig für unsere Radtour. Auch Kathrin und Dominic haben ihre Mountainbikes auf ihren Wohnmobilreisen eigentlich immer dabei, und so stand einer schönen Tour nichts im Wege, auch wenn es schon später Nachmittag war; das Wetter war nach wie vor super!

Der Weg vom Parkplatz bis zum Elbufer war schnell geschafft und wir fuhren (für mich das erste Mal!) jetzt auf dem berühmten Elberadweg flussaufwärts, immer am linken Elbufer entlang.

Dort herrschte teilweise ein Betrieb wie auf der Autobahn während der Rushhour! Man musste tatsächlich höllisch aufpassen, wenn man hin und wieder ‘mal absteigen wollte, um ein paar Fotos zu machen! Immer ganz vorsichtig die Fahrt verlangsamen, auf der rechten Seite fahren und nach dem Anhalten am besten sofort ein paar Schritte vom Radweg entfernt fotografieren, sonst begibt man sich in höchste Lebensgefahr… 😉

Es gibt natürlich auch „ruhigere“ Abschnitte, bei denen man die Schönheit dieser Gegend in vollen Zügen genießen darf!

Die drei am Dresdner Elbhang gelegenen Elbschlösser, auch Albrechtsschlösser genannt, musste ich selbstverständlich auch fotografieren. Im einzelnen sind dies, von links nach rechts, das Schloss Albrechtsberg, das Lingnerschloss und das Schloss Eckberg.

Schloss Albrechtsberg

Das Lingnerschloss mit dem darunter liegenden Weinberg, rechts Schloss Eckberg.

Schließlich erreichten wir das berühmte „Blaue Wunder“, die allgemein übliche Bezeichnung für die 1893 fertiggestellte  Loschwitzer Brücke, die die Ortsteile Blasewitz mit Loschwitz miteinander verbindet. Sie stellt heute eines der Wahrzeichen Dresdens dar. Der Name „Blaues Wunder“ stammt zum einen vom damals ungewöhnlichen, hellblauen Anstrich, zum anderen daher, dass die Brücke keine Strompfeiler benötigte, was für die große Spannweite dieser Metallkonstruktion während ihrer Entstehungszeit sehr selten war und deshalb als „Wunder“ bezeichnet wurde.

Die Brücke war gleichzeitig auch der Wendepunkt unserer Tour; wir fuhren hinauf und genossen den Blick auf die Elbe.

Bei der Anfahrt auf Dresden auf dem rechten Elbufer hat man wieder wunderschöne Blicke auf die Silhouette der Altstadt.

Unser letztes Etappenziel für heute war die weit über die Stadtgrenzen Dresdens hinaus bekannte Pfunds Molkerei, der angeblich „schönste Milchladen der Welt“, der 1988 sogar ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde, und eine weitere Touristenattraktion der Stadt! Dort sieht‘s in der Tat sehr „speziell“ aus und man kann die seltsamsten Milch- und Käseprodukte kaufen; leider darf man aber keine Fotos machen!

Nach der Rückkehr zum Parkplatz legten wir eine kleine Pause ein, danach gingen wir erneut in die Stadt, um dort etwas zu essen. Erst spät Abends kehrten wir schließlich zurück, hatten noch einen (oder zwei?) „Schlummertrunk“ und gingen dann, nach einem sehr schönen und interessantem Tag, schlafen…

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