Ich bin heute in Magdeburg und stehe mit meiner „Hannelore“ auf dem schönen Wohnmobilstellplatz Petriförder direkt an der Elbe. Die Entfernung von Leipzig, meinem letzten Übernachtungsort, beträgt nur etwa 130 km, daher traf ich hier bereits um 11:30 Uhr ein und hatte genügend Zeit für meine Stadterkundung am Nachmittag.

Es ist kaum zu glauben, aber Magdeburg ist tatsächlich die allerletzte Station meiner langen Türkeireise! Irgendwie fühlt sich das falsch an, eigentlich könnte es ewig so weitergehen wie bisher. Klar, diese Überlegung kommt natürlich nicht von ungefähr: Nach mehr als 60 Tagen, an denen ich fast täglich von Ort zu Ort gefahren bin, habe ich mich ganz einfach daran gewöhnt. Andererseits freue ich mich natürlich auch sehr auf mein Zuhause. Ich sehe meine Familie wieder, kann ihnen von meinen vielen „Abenteuern“ berichten (falls sie nicht sofort weglaufen ;-)) und werde natürlich auch die nächsten Wochen ohne den täglichen kleinen „Reisestress“ genießen! Und, wie ja schon häufig bemüht, gilt selbstverständlich wieder der alte Spruch: Nach der Reise ist vor der Reise… 😉

Fast musste ich ein wenig grinsen, als ich heute kurz vor dem Schlafengehen feststellte, dass die letzte von zwei mitgeführten Gasflaschen nun auch leer ist, just in time sozusagen! Das wunderte mich eigentlich, denn die erste reichte für 4,5 Wochen, also genau für die Hälfte meiner Reisezeit. Und während dieser Phase hatte ich ja noch an mehreren Tagen heizen müssen, was einen deutlich höheren Gasverbrauch bedeutete als nur der Betrieb des Kühlschranks und des Gasherds! Allerdings war das Ganze natürlich nicht weiter „wild“: Der Kühlschrank hielt seinen ohnehin kaum nennenswerten Inhalt noch etliche Stunden kalt, nur auf meinen Kaffee morgen früh werde ich halt verzichten müssen!

Da ich wusste, dass man auf diesem Stellplatz nur mit Bargeld zahlen konnte, hatte ich mir vorher genügend Münzen für die Übernachtungsgebühr (8 Euro) besorgt. An der Einfahrt befand sich ein kleiner Parkautomat; nach der Zahlung verschwand der Poller, der den Zugang versperrte, wie durch Zauberhand im Boden! Der Stellplatz war gut belegt, allerdings bot er Raum für immerhin 50 Wohnmobile. Am späten Abend hätte man allerdings schon etwas genauer hinschauen müssen, um noch eine der wenigen Lücken zu entdecken…

Nach einer langen Mittagspause startete ich meine Radtour. Zunächst ging es ins Stadtzentrum, wo ich auf einem kleinen Wochenmarkt ein paar Original-Krakauer Würstchen als Mitbringsel kaufte. Danach schaue ich mich ein wenig in der Haupteinkaufsstraße um und setzte mich später in ein Straßencafé, um einen Eisbecher zu genießen.

Die sogenannte Hirschsäule ist ein Standbild auf dem Alten Markt der Stadt. Sie befindet sich seit 2012 wenige Meter neben der südwestlichen Ecke des Rathauses, geht jedoch auf eine ältere Tradition zurück.

In Magdeburg können übrigens liebevoll restaurierte und unter Denkmalschutz stehende historische Straßenbahnen gemietet werden, der Kundenservice der Magdeburger Verkehrsbetriebe gibt darüber Auskunft. 

Später setzte ich meine Tour fort, nun aber mehr außerhalb der Innenstadt. Unter anderem passierte ich dieses kaum zu übersehende Objekt. Die Grüne Zitadelle ist ein von Friedensreich Hundertwasser entworfenes und 2005 fertiggestelltes Gebäude. Es handelt sich dabei um eines der letzten Projekte, an denen Hundertwasser vor seinem Tod im Jahr 2000 arbeitete. Mit der Hundertwasserschule in der Lutherstadt Wittenberg hat er damit ein weiteres Gebäude in Sachsen-Anhalt künstlerisch gestaltet.

Der Dom Sankt Mauritius und Katharina zu Magdeburg, kurz Magdeburger Dom, ist Predigtkirche des Landesbischofs der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, evangelische Pfarrkirche und zugleich das Wahrzeichen der Stadt Magdeburg. Er ist die erste von Anfang an gotisch konzipierte und die am frühesten fertiggestellte Kathedrale der Gotik auf deutschem Boden. Er wurde ab 1209 als Kathedrale des Erzbistums Magdeburg gebaut, im Jahr 1363 geweiht und mit Vollendung der Westtürme 1520 fertiggestellt.

Auf dem der Kirche gegenüberliegenden Platz fand ich diese besondere Anlage. Das Bürgerdenkmal Wir sind das Volk ist ein Denkmal für die Montagsdemonstrationen der friedlichen Revolution in Magdeburg. Es soll an den Mut der Menschen erinnern, die hier im Herbst 1989 gegen die Diktatur protestierten. Gleichzeitig soll es aber ermahnen, dass es zur Bewahrung der errungenen Freiheit und Demokratie auch zukünftig immer Mut und Zivilcourage braucht!

Ich radelte noch weiter ein Stückchen elbaufwärts…

…dann ging es über die sehenswerte Sternbrücke auf das andere Ufer. Sie verbindet die Altstadt mit der Elbinsel Rotehorn und dem Rotehornpark. An ihrer Stelle stand einst die 1922 eingeweihte Alte Sternbrücke, die 1945 im Zweiten Weltkrieg gesprengt wurde.

Ein Blick von Weitem auf den vorhin besuchten Dom.

Der sogenannte Jahrtausendturm in Magdeburg ist mit 60 m Höhe das höchste Holzgebäude Deutschlands. Der Entwurf und das künstlerische Gesamtkonzept stammen vom Schweizer Baugestalter Johannes Peter Staub. Der Turm wurde anlässlich der Bundesgartenschau 1999 im Magdeburger Elbauenpark errichtet. Darin befindet sich eine Ausstellung zur Entwicklung der Wissenschaften, mit vielen anschaulichen, teils interaktiven Experimenten.

Über die Friedensbrücken und die Jerusalembrücken überquerte ich schließlich erneut die Elbe und fuhr dann direkt zurück zum Wohnmobilstellplatz, wo ich einen ruhigen, letzten Abend meiner Reise verbrachte…

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