Gestern morgen habe ich im Gegensatz zum Vortag ziemlich lange geschlafen; bin leider erst kurz vor 9:00 Uhr aus den „Federn“ gekommen. Ich bereitete mich nach dem Frühstück für die Abfahrt vor und hatte dabei wieder ein sehr nettes Gespräch mit dem jungen Betreiber-Ehepaar, dem ich hoch und heilig versprach, wiederzukommen, falls ich in Zukunft ‘mal wieder in Kaunas sein sollte. Jetzt standen auch schon zwei weitere Wohnmobile auf dem Platz, schließlich war der Platz ja nun offiziell geöffnet!

Nachdem ich mich schließlich verabschiedet hatte, fuhr ich ganz gemütlich nach Vilnius (früher: Wilna), der Hauptstadt Litauens und gleichzeitig auch mein letztes Ziel auf meiner Baltikumreise. Die etwa 100 km lange Strecke führte bei strahlendem Sonnenschein fast ausschließlich über eine sehr gut ausgebaute Autobahn. Gegen Mittag checkte ich auf dem Campingplatz Vilnius City Camping ein; für eine Übernachtung waren 17 Euro fällig. Die gesamte Infrastruktur des Campingplatzes bestand eigentlich nur aus drei oder vier umgebauten Containern, allerdings war alles funktionell, intakt und auch einigermaßen sauber.

Der geschäftige, aber durchaus nette Betreiber sagte mir, ich könne mir meinen Platz nach Belieben aussuchen; kein Wunder, wenn sonst niemand da ist, dachte ich mir! Allerdings kam etwas später tatsächlich ein weiteres Wohnmobil hinzu und zwar ein chinesisches (siehe Foto)!!!

Der Fernsehturm, den man vom Campingplatz aus sehen konnte, sah irgendwie nicht besonders vertrauenswürdig aus, fand ich.

Das Wetter war in der Zwischenzeit nicht mehr so schön und wusste anscheinend nicht so recht, was es wollte! Irgendwie ging es mir deshalb ähnlich; sollte ich denn nun heute noch in die Stadt fahren oder nicht? Ich entschied mich für eine längere Pause und machte mich dann aber schließlich doch noch auf den Weg. Durch einen großen Park ging es in das Stadtzentrum, wo ich mich etwas umsah. Das Wetter wusste mittlerweile nun doch ganz genau, was es sein wollte, nämlich „mies“! Ich sah daher zu, dass ich halbwegs trocken wieder zu meinem Wohnmobil gelangte.

In der Nacht hatte es wieder heftig geregnet, aber ich habe trotzdem gut geschlafen. Heute morgen, an meinem letzten Tag in Litauen, schien gab‘s hin und wieder Sonnenschein und am Vormittag wollte ich nun endlich die Stadt erkunden, hauptsächlich natürlich wieder die Altstadt.

Da ich hier keine weitere Übernachtung geplant hatte und heute nachmittag bereits in Polen sein wollte, checkte ich aus und fuhr mit dem Wohnmobil auf einen großen Parkplatz gleich neben der Altstadt, den ich am Vortag schon „ausgekundschaftet“ hatte; für 4 Euro konnte ich dort bis zu 6 Stunden stehen und es befanden sich sogar schon zwei andere Wohnmobile dort (so langsam wurde es mir unheimlich mit den vielen Wohnmobilen… ;-)))

Von hier aus ging ich zu Fuß los und „kletterte“ zunächst einmal auf den 142 m hohen Burgberg; von dort oben hat man einen wundervollen Ausblick, und die gesamte Stadt liegt einem zu Füßen.

Die Anlagen auf dem Burgberg sind ebenfalls recht sehenswert; der rote Gediminas-Turm (leider kein Foto!) ist eines der Wahrzeichen der Stadt.

Ein Schwenk nach rechts (nach Nordosten) zeigt die Neustadt mit ihren moderneren Gebäuden und Hochhäusern; Vilnius hat heute immerhin fast 600.000 Einwohner. In der Mitte sieht man die Neris, die bei Kaunas in den Nemunas mündet.

Danach wanderte ich durch die Altstadt und folgte einem Vorschlag für einen Stadtrundgang, den ich im Internet gefunden hatte.

Das attraktive Rathaus der Stadt; es wurde bereit 1503 urkundlich erwähnt. Im Keller gab‘s sogar ein Gefängnis.

Eine der unzähligen Kirchen und die erste russisch-orthodoxe in Vilnius: Heiliger Paraskeva.

Der langgestreckte, dreieckige Rathausplatz, von den Treppen des Rathauses fotografiert; er entstand ab dem 14. Jahrhundert aus einem Markplatz.

Einige weitere Eindrücke auf meiner Wanderung durch die Altstadt:

Das luxuriöse Steigenberger-Hotel liegt direkt gegenüber vom zentralen Kathedralenplatz.

Das Foto zeigt das wohl markanteste Wahrzeichen der Stadt: Die Kathedrale St. Stanislaus und St. Ladislaus mit ihrem freistehenden Campanile (Glockenturm), der aufgrund seines Alters und des weichen Untergrunds heute sogar etwas schief steht. Dem Turm von Pisa kann er aber noch keine Konkurrenz machen… 😉

Zum Schluß meines Rundgangs kam ich wieder in der Nähe des Burgbergs an und lief durch eine sehr hübsche Parkanlage zurück zu meinem Wohnmobil.

Diese Skulptur steht als Symbol für das Streben nach Freiheit auf dem so genannten Berg der drei Kreuze.

Und zum Abschluss noch ein allerletzter Blick auf den Burgberg, auf dem mein Rundgang begann…

Um etwa 12:30 verließ ich den schließlich Parkplatz und die Stadt und machte ich auf meine lange Heimfahrt, die wohl ein paar Tage dauern würde. Meine Route führte zunächst wieder zurück nach Kaunas und von dort aus in Richtung Südwesten nach Polen…

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