Auch in der letzten Nacht gab’s wieder ’mal heftigen Regen und ein ziemlich beeindruckendes Gewitter! Der Donner klang wirklich eigenartig, sehr tief, extrem langgezogen und irgendwie… röhrend! Durch die Verdunklung im hinteren Bereich meines Wohnmobils konnte ich die dazu gehörenden Blitze nicht sehen, daher bekam ich jedesmal einen ziemlichen Schrecken, wenn es wieder losging! Gegen Morgen wurde es aber glücklicherweise deutlich ruhiger, sodass ich von ca. 4:00 Uhr bis 7:00 Uhr endlich durchschlafen konnte. Nach dem Frühstück ging es auch sofort wieder los, zunächst auf demselben Weg, den ich gestern gekommen war, in Richtung Brücke.

Nun war ich also tatsächlich auf dem Rückweg meiner langen Reise! Bevor ich aber Griechenland endgültig verlassen würde, wollte ich noch ein letztes Ziel ansteuern, die berühmten Klöster von Metéora, die seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören!

Der Name Metéora leitet sich von meteorizo ab, was „in die Höhe heben“ bedeutet; er beschreibt die Lage der Klöster, die auf hohen Sandsteinfelsen gebaut wurden. Die Anlage besteht aus insgesamt 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen heute nur noch 6 bewohnt sind. Die restlichen 18 Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen (Wikipedia).

Der Weg dorthin führte, bis auf die letzten 40 km, vollständig über sehr gut ausgebaute, aber mautpflichtige Autobahnen. Dafür musste ich mehr als 40 EUR zahlen, eigentlich recht „happig“, wie ich finde! Dafür hatte ich sie aber sozusagen ganz für mich allein, ich sah nur sehr wenige andere Fahrzeuge.

Im kleinen Ort Kastraki checkte ich für 13 EUR (ohne Strom) auf dem Campingplatz The Cave ein, den hatte ich mir schon während des Frühstücks als Ziel „auserkoren“. Lediglich ein anderes Fahrzeug, ein Campingbus aus Tschechien, fand ich dort vor. Die Betreiberfamilie empfing mich sehr nett und zuvorkommend, etwas, was ich eigentlich überall in Griechenland so erleben durfte!

Nach einem Mittagessen (es gab ein paar Spiegeleier und dazu einen „Russischen Salat“, den ich in Kalamata gekauft hatte; eine zumindest eigenwillige Kombination…;-) und einem kleinen Schläfchen füllte ich zunächst meinen Wassertank auf; das wurde jetzt nämlich höchste Zeit!

Danach fuhr ich mit dem Wohnmobil zu den Klöstern. Die breite Straße führte praktischerweise bis nach ganz oben, und es gibt auf dem Weg dorthin etliche Haltemöglichkeiten und Parkplätze, von denen aus man fantastische Ausblicke auf die Klöster und die eigenartigen Sandsteinfelsen hatte.

Ich fuhr allerdings zunächst ’mal in aller Ruhe bis nach oben, parkte dort mein Fahrzeug und besichtigte, nachdem ich mich etwas umgeschaut hatte, das 1312 gegründete und heute noch bewohnte Kloster Agios Stéphanos. Der Eintritt kostete nur 3 EUR.

Das Kloster trägt den Beinamen „das Königliche“, was auf einen Besuch des byzantinischen Kaisers Andronikos III. im Jahr 1333 zurückgeht. Der Herrscher soll von der Gastfreundschaft der Mönche so angetan gewesen sein, dass er dem Kloster großzügige Spenden in Form von Geld und Ländereien zukommen ließ. Im 19. Jahrhundert lebten noch mehr als 30 Mönche im Kloster, mit abnehmender Tendenz. Im Jahr 1960 war es praktisch verlassen und wurde 1961 in ein Frauenkloster umgewandelt (Wikipedia).

Leider durfte man im Inneren nicht fotografieren, deshalb gibt’s hier nur ein paar wenige Fotos vom Innenhof, dem Garten…

…und vor allem von der fantastischen Aussicht auf den am Fuß der Berge liegenden Ort Kalambaka.

Danach machte ich mich auf demselben Weg zurück, dieses Mal hielt ich allerdings an so ziemlich „jeder Milchkanne“ an, um in Ruhe Fotos machen zu können. Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit, aber ich freute mich, dass es zumindest nicht regnete!

Ein Blick zurück auf das Ende der Straße und das vorhin besichtige Kloster Agios Stéphanos.

Die markanten Felsen von Metéora sowie teilweise auch die Klöster dienten übrigens häufig als spektakuläre Filmkulisse für einige Kinofilme, unter anderem in

  • Tim und Struppi und das Geheimnis um das goldene Vlies
  • Auf der Fährte des Adlers (mit Susannah York und James Coburn)
  • James Bond 007 – In tödlicher Mission (mit Carole Bouquet und Roger Moore) und
  • Die Abenteuer des jungen Indiana Jones (mit Harrison Ford).

Wieder auf dem Campingplatz angekommen, gab’s erst ’mal einen leckeren Feierabend-Cocktail! Nach ein paar Chats über WhatsApp und den üblichen Tagesnotizen ging ich quer über die Straße in eine hübsche Taverne mit tollem Ausblick auf die Berge. Ich war dort zunächst der einzige Gast, später kamen noch zwei Paare dazu. Ich bestellte, weil ich eigentlich keinen großen Hunger hatte, neben Ouzo und Weißwein lediglich einen Griechischen Salat.

Ich unterhielt mich ausgiebig mit Theo, einem wirklich sympathischen Kellner, der ein großer Fan von Apple-Produkten war; er wollte ganz genau wissen, was ich schon alles in Griechenland gesehen und wie es mir gefallen hatte, wie mein Hinweg aussah und auf welcher Route ich wieder nach Deutschland fahren wollte. Ein netter Smalltalk, der natürlich nur deshalb möglich war, weil das Lokal fast leer war. Schließlich ging es dann zurück zum Wohnmobil…

2 Kommentare zu “Die Klöster von Metéora”

  1. Hallo Wolfgang,
    die Klöster von Metéora sind wahrlich ein fantastisches Ziel. Jedesmal wenn ich diese Klöster auf den Felsen sehe, will ich auch einmal dorthin. „Auf der Fährte des Adlers“ mit James Coburn hatte ich damals auf Video-VHS. Den würde ich gerne einmal wieder gucken 🎬 und James Bond ist in meiner Sammlung .
    Viele Grüße, Roland

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