Heute habe ich den nördlichen Abschnitt des Mar Menor in der spanischen Region Murcia erkundet. Es bedeutet übersetzt soviel wie Kleineres Meer und ist Europas größtes salzhaltiges Binnengewässer! Die überwiegend flache Lagune ist vom Mittelmeer durch eine ca. 24 km lange Nehrung getrennt, die La Manga (deutsch: Der Ärmel) genannt wird.

Nach dem Aufstehen heute Morgen wurde ich zunächst ‘mal durch ungetrübten Sonnenschein überrascht! Ich traute „dem Braten“ allerdings nicht so recht, aber das tolle Wetter hielt sich doch tatsächlich den gesamten Tag über! Sollte ich diese „Durststrecke“ nun endlich hinter mir haben…? 😉

Von Alicante bis nach San Javier, einem hübschen Ort an der Lagune, waren es nur 85 km. Eine sehr kurze Fahrt also, aber dennoch lang genug, um die sich immer stärker verändernde Landschaft zu registrieren. Hatte ich im nördlichen Teil der spanischen Mittelmeerküste überwiegend grüne Landschaften gesehen, so wurden sie nun deutlich brauner, felsiger, sandiger und karger. Landwirtschaftlich bewirtschaftete Felder waren meistens mit weißen Planen abgedeckt, ein sicheres Zeichen dafür, dass die Sonne hier erbarmungslos brennen kann!

Schon um 10:30 Uhr erreichte ich den für heute ausgesuchten Übernachtungsplatz La Ribera, einen nagelneuen, erst im Januar eröffneten Wohnmobilstellplatz mit allem „Drum und Dran“. Ein riesiger Platz für ca. 200 Wohnmobile, jetzt allerdings kaum belegt, und mit wirklich freundlichen Menschen an der Rezeption! Ich fühlte mich sofort sehr willkommen!

Schon 45 Minuten später radelte ich auch schon gut gelaunt durch eine der Hauptstraßen nach Osten zum Vorort Santiago de la Ribera, der direkt an der Lagune liegt. Dort stellte ich das Fahrrad gleich wieder ab, machte einige Fotos und schaute entspannt dem bunten Treiben am Strand zu.

Es fand dort gerade eine Art Sportveranstaltung statt, deren Thema offensichtlich Gesundheit und Fitness war, und an der Menschen aller Altersklassen teilnahmen. Sie gehörten, wie ich an ihren Shirts erkennen konnte, verschiedenen Vereinen aus der Region an. Es gab Musik und Tanz, andere Bewegungsübungen und allerlei Geschicklichkeitsspiele und Wettbewerbe. Ein sehenswertes und unterhaltsames Schauspiel für „Zaungäste“ wie mich, und natürlich viele tolle Fotomotive, die ich hier aus datenschutzrechtlichen Gründen natürlich nicht zeigen darf. 

Nach einer Weile zog ich weiter, Richtung Nordosten, immer möglichst dicht am Wasser entlang.

Nein, das ist nicht mein Fahrrad! Da wäre mir der Sattel auch viel zu unbequem…

Ich war nun zwar noch nicht sehr lange unterwegs, aber um die Mittagszeit bekomme ich nun ‘mal Hunger! Ein kleines Restaurant direkt an der Promenade lud förmlich dazu ein, Platz zu nehmen.

Die junge Kellnerin sprach sehr gut englisch, was nach den Erfahrungen der letzten Tage gar nicht so selbstverständlich war. Weil sie sah, dass ich mit dem Fahrrad unterwegs war, musste ich unbedingt ihr brandneues Rennrad bestaunen, was sie voller Stolz aus einem Seitengang holte…

Ich bestellte mir einen Salat nach Murcia-Art, obwohl ich gar nicht so genau wusste, was darunter eigentlich zu verstehen war. Ich bekam Tomaten, Thunfisch, Ei, Zwiebeln, Oliven und Öl serviert, schmeckte gar nicht ‘mal übel…

Dann ging es weiter, immer an der Promenade und am schönen Strand entlang; hier kann man ganz sicher wunderbar relaxen und sich in der Sonne knusprig anbraten lassen! Ich denke, dass es hier im Hochsommer wohl „knackenvoll“ sein wird!

Inzwischen gehörte der Bereich hier nun schon zu einem Vorort von San Pedro del Pinatar, dem nördlichsten Ort an der Lagune.

Und damit befand ich mich auch gleichzeitig schon fast am Beginn der Nehrung La Manga, die von hier aus nach Süden führt. 

Nun begann der Bereich der Salinen, also der Anlagen zur Gewinnung von Speisesalz durch Verdunstung von Meerwasser; Ähnliches hatte ich vor zwei Jahren ja schon in der Bretagne kennengelernt!

Leicht vorstellbar, dass sich auch hier viele Vogelarten wohl fühlen, unter anderem wieder unzählige Flamingos, die ich ja bereits am Ebrodelta beobachten durfte.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Vogel auf dem folgenden Foto zu einer anderen Art gehört als die Exemplare, deren Schnäbel und Schwanzgefieder eher rötlich waren, während der hier offenbar „Schwarz-Weiß“ bevorzugte! Kann aber auch gut sein, dass es sich hier um einen Jungvogel handelte; ich hatte ‘mal gelesen, dass Flamingos sich erst „rot fressen“ müssen! Ob’s stimmt…?

Mikroorganismen sind für die rötliche Farbe des Salzwassers verantwortlich; sie lieben hohe Salzkonzentrationen…

Nachdem ich eine Weile in Richtung Süden gefahren war, musste ich leider umkehren, denn mit dem Fahrrad kam man dort nicht weiter. Also ging es zurück zum Beginn der Nehrung und von dort auf einem immer schmaler werdenden Damm, der wieder schräg zurück zur Nehrung führte, aber auch dort einen Umkehrpunkt für meine Tour bildete. 

Das folgende Foto zeigt diesen kleinen Damm. Links im Hintergrund die Nehrung, links und rechts das Wasser der Lagune. Am Horizont in der Bildmitte sieht man in der Ferne die „Bettenburgen“ der Isla del Ciervo (deutsch: Hirschinsel), die man von hier aber nicht erreichen kann.

Stattdessen bildete diese alte, sehr fotogene Windmühle den Wendepunkt meiner Tour; nun ging es zurück nach San Pedro del Pinatar. Später fuhr ich, wie ich es ja oft mache, auf einer etwas anderen Route zurück zu meinem Stellplatz, wie man am unten angehängten Streckenverlauf gut sehen kann. 

Am Wohnmobil angekommen, freute ich mich auf meine Kaffeepause im Freien und über eine superschöne, etwa 32 km lange Fahrradtour bei bestem Wetter und mit sehr interessanten Aussichten.

Vor dem Abendessen gönnte ich mir einen erfrischenden Drink und überlegte, wie ich den morgigen Tag gestalten sollte. Später werde ich mir wahrscheinlich „Let’s Dance“ im TV anschauen…

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