Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht: Heute war der allerletzte Tag meiner dreiwöchigen Frankreich-Reise, morgen Vormittag muss ich leider schon die lange Rückreise nach Deutschland antreten!

Aber heute habe ich zum Abschluss noch ‘mal ‘was ganz Besonderes unternommen: eine Fahrradtour durch die berühmten Salzgärten von Guérande! Dieses Gebiet liegt zwischen dem mittelalterlichen Ort Guérande und dem direkt an der Atlantikküste gelegenen Touristen-Städtchen Batz-sur-Mer; eine bizarr anmutende Landschaft mit unzähligen Wasserbecken, die direkt oder indirekt mit dem Meerwasser in Verbindung stehen. Die Marais Salants, die Salinen der Region um Guérande, gelten als der größte Salzgarten Europas.

Fleur de Sel (die Salzblume), die etwas feinere Variante der beiden dort abgebauten Salzarten, ist eine Spezialität der Region; sie bildet sich an heißen und windstillen Tagen als hauchdünne Schicht auf der Oberfläche der Erntebecken und wird mit langen Holzschiebern ganz vorsichtig abgeerntet.

Gestern Abend hatte ich einen einfachen WoMo-Stellplatz in La Turballe gefunden, einem Ort, der ebenfalls am Meer liegt und der sich etwas westlich der Salzweisen befindet; damit befinde ich mich jetzt nicht mehr in der Bretagne, sondern in der Region Pays de la Loire! Von dort aus startete ich am Morgen gutgelaunt, aber bei schon ziemlich miesem Wetter, meine Fahrradtour. Kaum war ich aus dem Ort heraus, fing es schon an zu nieseln. Dann wurde der Regen immer heftiger, sodass ich sogar zeitweilig absteigen und mir Unterstellmöglichkeiten suchen musste, um nicht vollends nass zu werden! Das fing ja ‘mal nicht so toll an…

Kurz vor Erreichen der Salzwiesen trifft man zunächst auf einen riesigen Gebäudekomplex mit dem Namen Terre de Sel, einer Art Ausstellungs-Boutique, die als Schaufenster der lokalen Salzproduktion fungieren soll. Im Erdgeschoss informiert man über die Ökosysteme, die Fauna und Flora der Halbinsel Guérande sowie über das Gewerbe der Salzbauern. In gut ausgestatteten Verkaufsräumen werden dagegen die berühmte Salzblüte sowie leckere Bonbons aus gesalzener Butter und natürlich weitere regionale Produkte zum Verkauf angeboten.

Ein überdimensionales Foto, das diese Gegend aus der Vogelperspektive zeigt, wurde an einer der Außenwände eines der Gebäude montiert; es zeigt sehr schön, wie „speziell“ es hier von oben ausschaut. Ähnlich markant sieht es übrigens auch auf Google Maps und Co. aus…

Von dort aus bog ich Richtung Süden und Richtung Batz-sur-Mer ab auf eine kleine Straße, die mitten durch die Salzwiesen führt. Man kann sich gut vorstellen, dass diese eigenartige Landschaft natürlich auch ein Paradies für Vögel ist.

An sehr vielen Becken findet man die kleinen Häufchen aus bereits geerntetem Salz, die auf sehr schmalen Verbindungswegen und -stegen abgelegt wurden und später abtransportiert werden.

Nach der ersten Durchquerung erreichte ich schließlich Batz-sur-Mer, einen hübschen kleinen Ort an der Küste, wo sich auch zur Abwechslung ‘mal wieder die Sonne zeigte!

Auf der Terrasse eines kleinen Straßencafés direkt am Wasser legte ich eine kleine Pause ein; neben dem obligatorischen Cappuccino probierte ich hier ‘mal eine der unzähligen Crêpes-Varianten, mit Apfelmus, Karamell-Sauce und etwas Calvados. Himmlisch lecker, sag’ ich euch… 😉

Danach fuhr ich zurück, erneut durch das Gebiet der Salzgärten, dieses Mal aber auf einer etwas anderen Strecke.

Zwischendurch war leider auch noch eine Pause ganz anderer Art fällig: das Hinterrad meines Fahrrads berührte auf der rechten Seite einmal pro Umdrehung den mittleren Rahmen; links dagegen war der Abstand viel zu groß. Nachdem ich das Bike auf den Kopf gestellt hatte, stellte ich erschrocken fest, dass sich doch tatsächlich eine Schraube für das Hinterrad gelöst hatten und es dadurch nach vorn und etwas zur Seite geschoben wurde! Auweia, das hätte früher oder später ins Auge gehen können! Glücklicherweise hatte ich das notwendige Werkzeug dabei, um alles wieder fest anzuziehen!

Zum Abschluss meiner Tour besuchte ich dann noch das 15.000-Einwohner-Städtchen Guérande, das dieser Gegend seinen Namen verliehen hat und für seinen mittelalterlichen, historischen Stadtkern bekannt ist. Ich betrat die Stadt durch das südlichste der vier noch erhaltenen Stadttore und genoss die Atmosphäre in den überraschend belebten Straßen und Gassen.

Nachdem ich mich ausgiebig umgesehen hatte, fuhr ich zum Nordtor wieder hinaus, danach in Richtung Westen und zurück nach La Turballe zu meinem Wohnmobil. Ich war froh, dass sich das Wetter seit dem Besuch in Batz-sur-Mer einigermaßen gut gehalten hatte, allerdings wurde es jetzt immer windiger und ich war froh, als ich endlich wieder „zuhause“ war.

Nach dem Abendessen raffte ich widerwillig mich auf, meine Strecke für die Rückreise morgen früh zu planen; eigentlich würde ich gern noch ein bis zwei Wochen in der Gegend bleiben… 😉

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