Nach dem gestrigen „Totalausfall“ war das Wetter heute besser, obwohl sich die Sonne kaum blicken ließ. Trotzdem startete ich meine eigentlich für gestern geplante Tour in östlicher Richtung. Meine Ziele waren Heiligendamm und Bad Doberan; ich rechnete mit einer Strecke von etwa 30 Kilometern.

Zunächst fuhr ich von Wohnmobilstellplatz nördlich von Wittenbeck auf dem Ostseeküsten-Radweg entlang; hin und wieder stieg ich ab und machte ein paar Schritte hin zum Strand, um einige Fotos zu machen. Wegen des grauen Himmels war hier natürlich sehr wenig los.

Schon nach kurzer Zeit erreichte ich Heiligendamm, einen Stadtteil von Bad Doberan und gleichzeitig das älteste Seebad Deutschlands. Der Ort wird aufgrund der vom Meer aus sichtbaren weißen Häuserreihe auch die Weiße Stadt am Meer genannt. Durch den G8-Gipfel, der hier im Juni 2007 stattfand, erlangte der Ort internationale Bekanntheit.

Der erste Anblick ließ mich kurzzeitig vermuten, ich hätte mich wohl doch verfahren; von „Weiß“ war hier nämlich absolut gar nichts zu sehen! Hier würde wohl eher der Beiname, den die Stadt Husum an der Nordseeküste trägt, passen: Die graue Stadt am Meer!

Diese Gebäude mögen früher wohl ‘mal weiß gewesen sein, heute warten sie auf die dringend notwendige Restaurierung! Die ist an einigen Stellen an der Promenade allerdings auch schon in vollem Gang!

Etwas später kam dann aber doch das vielbeschriebene Weiß in Sicht; die weitläufige und teils prachtvolle Anlage, in der damals der Gipfel abgehalten wurde, ist leider nicht für Besucher zugänglich, es sei denn, man ist Hotelgast.

Ich stellte mein Fahrrad ab, schaute mich etwas um und legte dann eine kleine Pause ein; an einem Kiosk gönnte ich mir eine leckere Currywurst, die meinen „kleinen Hunger“ etwas beruhigte.

Dann ging es weiter, in Richtung Bad Doberan. Vorher passierte ich allerdings noch den „schnuckligen“ kleinen Bahnhof von Heiligendamm, eine der wenigen Haltestellen der Bäderbahn Molly, von der ich ja schon gestern berichtete.

Die Strecke führte nun überwiegend an den Bahnschienen entlang und auf Straßen, die beiderseits von großen Bäumen umgeben waren; so etwas sieht man hier im Osten häufig.

Schließlich erreichte ich am frühen Nachmittag Bad Doberan, wo ich mir zuerst einmal das gewaltige Doberaner Münster ansah. Vom dahinter liegenden Buchenberg, der mit dem Fahrrad etwas schwer zu erreichen war, hatte ich einen tollen Blick auf die Kathedrale; dort oben befindet sich auch das Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten der Stadt.

Nun ging es zurück ins Stadtzentrum. Dort hatte ich meine zweite Begegnung mit Molly. Ich hatte vorher schon davon gelesen, dass sie hier tatsächlich mitten durch die Stadt fährt!

Inmitten einer Grünanlage der Stadt, dem Kamp, steht der zweigeschossige, von einem Säulenumgang umgebene Weiße Pavillon; er wurde ursprünglich als Musikpavillon in den Jahren 1810 – 1813 errichtet, heute beherbergt er ein Restaurant und Café im Wiener-Kaffeehaus-Stil.

Etwas weiter westlich trifft man auf den Marktplatz von Bad Doberan.

Und dann noch einmal, weil so schön war: Miss Molly höchstpersönlich… 😉

Nachdem ich mich genügend in der Stadt umgesehen hatte, besuchte ich noch kurz einen Supermarkt, um ein paar Sachen einzukaufen. Dann fuhr ich auf einer etwas anderen Route wieder zurück zum Wohnmobil. Gegen Abend zeigte sich tatsächlich ‘mal die Sonne für mehr als nur ein paar Sekunden, und ich genoss den schönen Abend auf dem Stellplatz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert