Ich weiß ja nicht, wie groß diese Damen so im Allgemein werden, aber die Kleine Meerjungfrau (dänisch: den lille Havfrue) an einer Uferpromenade in Kopenhagen zählt mit ihrer Höhe von gerade ‘mal 125 Zentimetern wohl auf jeden Fall zu den kleinsten Wahrzeichen der Welt!

Die auf einem Findling installierte bronzene Statue hab’ ich früher schon zweimal gesehen, einmal im Rahmen eines Ausflugs als Schüler und später, etwa Mitte der 70er Jahre, noch einmal als Soldat. An beide Besuche habe ich kaum konkrete Erinnerungen, daher durfte ich die berühmte Wassernixe dieses Mal erneut kennenlernen…

Ich war am 4. Juli von Linköping nach Landskrona, einer an der Ostsee gelegenen Hafenstadt, gefahren, hatte dort im Jachthafen übernachtet und verließ Schweden am nächsten Morgen über die Öresundbrücke (Maut: satte 105,00 EUR). Gegen Mittag traf ich in Kopenhagen ein; für die dänische Hauptstadt hatte ich jetzt noch genügend Zeit, denn ich musste erst am 8. Juli wieder zuhause sein.

In Kopenhagen fand ich wieder einen schönen Stellplatz im Jachthafen Svanemøllehavnen, etwas nördlich der Innenstadt. Die Kombination eines Jachthafens mit Stellplätzen für Wohnmobile findet man übrigens immer häufiger; kein Wunder, denn vieles an der Infrastruktur, die für beide Arten notwenig ist, ist identisch, wie z.B. Stromanschlüsse, Wasserver- und entsorgung, Toiletten und Duschen.

Die Entfernung in die City war zwar etwas größer als in Stockholm, aber ich war an allen drei Tagen mit dem Fahrrad unterwegs, von daher überhaupt kein Problem!

Und, bin ich nass geworden? Aber sowas von! Auch hier bestand bezüglich der Qualität des Wetters (immerhin haben wir Sommer!) ganz dringender Handlungsbedarf! Um so schöner war es, dass ich genügend Zeit hatte, um die schlimmsten Regenperioden einfach „auszusitzen“ und meine Radtouren auf die etwas aussichtsreicheren Zeiten zu verschieben.

Kopenhagen ist wunderschön! Klar, das weiß man, auch ohne schon ‘mal dagewesen zu sein. Aber jetzt, nach drei intensiven Touren mit dem Bike kann ich das ausdrücklich bestätigen. Auch diese Stadt möchte ich in Zukunft mindestens noch einmal besuchen. Die folgenden Fotos vermitteln hoffentlich einen kleinen Eindruck dessen, was man in dieser freundlichen und weltoffenen City sehen und erleben kann…

Die Königliche Oper mit ihrer beeindruckenden Architektur wurde auf der Insel Holmen direkt am Wasser gebaut, so wie auch z.B. die in Oslo oder in Sydney; sie wurde erst vor knapp 11 Jahren eingeweiht und zählt heute zu den modernsten Bühnen in der Welt.

Eine der wohl wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kopenhagens ist der Nyhavn (dänisch für Neuer Hafen); hier ist immer jede Menge los! Eigentlich ist es nur ein relativ kurzer Stichkanal, aber die vielen bunten Giebelhäuser zu beiden Seiten und die unzähligen Restaurants, Bierlokale und Bars machen es zu einem der Vergnügungsviertel der Stadt; von hier aus starten auch die meisten Hafenrundfahrten und man sieht eine Reihe von schick herausgeputzten Traditionsschiffen.

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist der bekannte Markt Torvehallerne im Zentrum der Stadt; dort war ich gleich an zwei verschiedenen Tagen! Genauer gesagt, sind es zwei große Markthallen mit mehr als 60 Ständen; dort gibt‘s alles superfrisch: Kaffee, Fisch, Fleisch, Kräuter, Kuchen und vieles mehr. Natürlich auch typisch dänisches Smørrebrød (hab’ ich probiert, lecker!). Und tausenderlei Süßigkeiten, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, und bei denen mir trotzdem das Wasser im Mund zusammen lief… 😉

Überwiegend per pedes ging es durch den Strøget; die beliebteste Fußgängerzone Kopenhagens erstreckt sich über mehrere aufeinander folgende Straßen und stellt mit 1.100 Metern Gesamtlänge eine der größten des Landes dar.

Und Schloss Amalienborg, die Kopenhagener Stadtresidenz der dänischen Königin, musste ich natürlich auch besuchen, wenigstens von außen. Das Schlossensemble besteht aus einem achteckigen Platz und vier rundherum angeordneten einzelnen Palais. Bei Anwesenheit der Königin findet auch hier täglich um 12:00 Uhr die traditionelle Wachablösung statt (ich war dort heute gegen 15:00 Uhr, und die Königin war zwar anwesend, aber leider nicht hier ;-). Wenigstens einen der Wachsoldaten hab’ ich „erwischt“…

Morgen früh ist meine fünfwöchige Reise definitiv zuende; dann geht‘s zurück nach Good Old Germany

2 thoughts on “Die ziemlich kleine Meerjungfrau”

  1. Immerhin war bei Dir die Meerjungfrau überhaupt da. Unfassbarerweise war sie bei unserem Besuch nach China verliehen und vor Ort stand ein Bildschirm, auf dem man sie in China bewundern konnte…
    Kopenhagen hat misr auch sehr gut gefallen – sicher auch immer wieder eine Reise wert.
    Eine großartige Reise, die Du hier machen und erleben durftest.

    1. Der Meerjungfrau ist ja schon so einiges passiert, aber dass sie ’mal gar nicht da war, wusste ich bisher nicht! Die Chinesen können doch auch sonst alles wunderbar kopieren, warum nicht auch so eine kleine Statue? Abgesehen davon, handelt es sich ja bei dem Exemplar in Kopenhagen selbst eine Kopie; das Original steht ganz woanders… 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert