Heute, am vorletzten Tag meines Kurztrips, wollte ich ein weiteres Gebiet in der Lüneburger Heide besuchen, den Naturpark Südheide. Er liegt vollständig im Landkreis Celle, umfasst ein knapp 500 qkm großes Gebiet und entstand 1964 mit dem Ziel, einerseits Natur und Landschaft zu schützen, sie andererseits aber auch Besuchern zugänglich zu machen. Über 700 ha des Naturparks sind sogar als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Für die Übernachtung habe ich mir den im Osten des Naturparks gelegenen Ort Unterlüß, Teil der Gemeinde Südheide, ausgewählt. Hier gibt es einen gebührenfreien Wohnmobilstellplatz am Ortsrand, direkt neben dem Freizeitzentrum Am Hochwald; ein perfekter Ausgangspunkt für Erkundungen im Naturpark.

Das übliche Prozedere nach der Ankunft auf einem Stellplatz und die Vorbereitungen für die Fahrradtour waren schnell erledigt; schon gegen 09:15 Uhr konnte ich in die Pedale treten. Das Wetter war heute morgen nicht ganz so perfekt wie gestern oder vorgestern; es war ein wenig diesig, aber das legte sich später und es wurde deutlich besser.

Ich verließ Unterlüß auf der Hermannsburger Straße Richtung Westen, bog aber kurz danach Richtung Norden auf einen Feldweg ab und war sofort wieder mitten in der Natur und etwas später in der blühenden Heide. Von einem Hochstand, den ich über eine ziemlich wacklige Leiter erklimmen musste, konnte ich super fotografieren!

Kurze Zeit später entdeckte ich auf einer eingezäunten Weide diese Heidschnucke mit zwei süßen,  noch recht unbeholfenen Kids. Wusstet ihr, dass Heidschnucken zu den Nordischen Kurzschwanzschafen gehören? Nicht? Ich auch nicht! Ich wusste allerdings, dass es verschiedene Rassen gibt; dies hier ist laut Wikipedia eine Graue Gehörnte Heidschnucke! Donnerwetter, wieder ‘was gelernt; bin gespannt, wie lange ich mir das merken kann… 😉

Immer wieder traf ich auf viele kleinere, manchmal aber auch recht große, sanft geschwungene Heideflächen; ich musste wieder und wieder absteigen, um Fotos zu machen.

Östlich von Faßberg, bei Schmarbeck, erreichte ich schließlich ein Etappenziel meiner heutigen Tour, den so genannten Wacholderwald; mit seinen zahlreichen knorrigen Wacholdern gilt er als größter und schönster Wacholderwald Norddeutschlands! Neben reinen Wacholderwaldarealen gibt es hier auch ausgedehnte Heideflächen. Die dunkelgrünen Gewächse stehen besonders jetzt, während der Heideblüte, in einem hübschen Kontrast zur Farbe der Heideblüten.

Mitten in der Heidefläche gibt es sogar ein kleines „Gipfelkreuz“, auf dem die schwindelerregende Höhe von 92 m über dem Meeresspiegel angezeigt wird; die höchste Stelle weit und breit…

Nun fuhr ich immer Richtung Südwesten bis nach Weesen, danach Richtung Osten durch einen kleinen, aber geschichtsträchtigen Ort mit dem lustigen Namen Lutterloh; man vermutet, dass hier im Jahre 1075 (oder früher) Lothar III, König und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, geboren wurde.

Nach einem kleinen „Schlenker“ nach Süden und der Fahrt durch die kleinen Ortsteile Theerhof und Schafstall traf ich am späten Nachmittag wieder auf die Hermannsburger Straße, kurz vor dem Ortseingang von Unterlüß. Diese knapp 45 km lange Tour führte zwar nicht die gesamte Zeit durch Heideflächen, war aber trotzdem äußerst abwechslungsreich und irgendwie erholsam; auch heute war das Wetter wieder nahezu perfekt!

Ich schaute mich noch ein wenig in Unterlüß um und fuhr dann schließlich zum WoMo-Stellplatz zurück. Eigentlich wollte ich zum Abendessen ins Café/Restaurant „Zum Lüßwald“, das zum Freizeitzentrum neben dem Stellplatz gehören sollte, musste aber leider feststellen, dass es bereits vor zwei Jahren schließen musste! Ok, also wieder ‘mal selber kochen… 😉

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