Hier kommt endlich die Fortsetzung meiner kleinen Aller-Erkundungstour, die ich am 15. März diesen Jahres begonnen und wegen der Corona-Krise zwei Tage später gleich wieder abbrechen musste! Inzwischen sind fast zwei Monate vergangen. Das Reisen ist in einigen Bundesländern wieder erlaubt, unter anderem auch in Niedersachsen. Deshalb dachte ich mir, das wäre die perfekte Gelegenheit, dort anzuknüpfen, wo ich das letzte Mal aufgehört hatte! Nach Verden und Hodenhagen war nun als dritte Station meiner Tour entlang der Aller die wunderschöne Stadt Celle dran. Mit einer pittoresken Altstadt mit etwa 500 Fachwerkhäusern und einem Schloss im Renaissance- und Barockstil hat die 70.000 Einwohner zählende Kreisstadt so einiges zu bieten. Dies sowie die nähere Umgebung wollte ich mir nun ’mal ein wenig genauer ansehen.

Heute früh war zunächst ’mal ein dringender Friseurbesuch fällig! Danach habe ich mein Wohnmobil vom Parkplatz geholt, alles Mögliche eingeladen und dann ging es zum Einkaufen. Nach einem Tankstopp und der Beschaffung einer neuen Gasflasche bei einem Baumarkt in Hamburg befand ich mich um 11:30 Uhr endlich auf der Autobahn. Gegen 13:30 Uhr traf ich auf dem riesigen Parkplatz am Schützenplatz in Celle ein. Solange keine Veranstaltungen stattfanden, kann man dort kostenlos mit dem Wohnmobil stehen und auch übernachten; der Platz liegt darüber hinaus auch noch „strategisch“ supergünstig, nämlich direkt neben der Altstadt!

Nach einem etwas verspäteten Mittagessen und dem danach dringend notwendigen Verdauungsschläfchen unternahm ich eine schöne Radtour, die mich hauptsächlich am Fluss entlang führen sollte. Das Gebiet östlich von Celle nennt man Obere Allerniederung, es steht bereits seit 2007 unter Naturschutz.

Zunächst fuhr ich am nördlichen Rand der Altstadt entlang bis zu einer Fußgänger- und Fahrradbrücke, wo ich auf die Nordseite der Aller wechselte.

Dann fuhr ich an der Dammaschwiese vorbei, einer als Ausflugs- und Erholungsgebiet dienenden Grünfläche. An deren östlichem Ende steht die sogenannte Thaersche Villa. Das 1793 für den Agrarwissenschaftler Albrecht Daniel Thaer errichtete und heute denkmalgeschützte Fachwerkhaus war im Dritten Reich eine SS-Schulungsstätte; seit 2010 dient es als Sitz der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.

Schon nach ein paar Minuten war von der nahen Stadt nichts mehr zu bemerken, und ich genoss die intakte Natur hier am Fluss…

Meine Route verlief nun überwiegend in Richtung Südosten, bis ich nach einer erneuten Überquerung der Aller den Ortsteil Altencelle erreichte. Die heutige Ortsbezeichnung deutet darauf hin, dass hier früher die ursprüngliche Stadt Celle, also das Alte Celle, lag.

Nun fuhr ich in die entgegengesetzte Richtung, bis ich nach einer Weile wieder in die Stadt gelangte. Hier schaute ich mir als erstes das 181 m lange und 25 m hohe Neue Rathaus an. Der neugotische Backsteinbau wird auch Heide-Kaserne oder Taunton Barracks genannt, denn er gehörte ursprünglich zu einer Kaserne. Seit 1999 ist er aber Sitz der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeisters.

Danach besuchte ich den hübschen Französischen Garten, von dem ich während der Vorbereitung zu dieser Reise schon gelesen hatte. Der historische öffentlicher Park liegt im Süden der Altstadt.

Seine Nordseite wird durch eine 330 m lange, vierreihige Lindenallee begrenzt; sie trägt den Namen Herzogin-Eleonore-Allee

Am Osteingang zum Park trifft man auf ein kleines Renaissance-Schlösschen sowie das Caroline-Mathilde-Denkmal.

Da es in der Zwischenzeit recht kalt geworden war, beschloss ich nun, die Tour für heute zu beenden und kehrte langsam zum Wohnmobil zurück. Dort verbachte ich den restlichen Abend; unter anderem bereitete ich schon ’mal eine Rundtour durch die Altstadt vor, die ich morgen zu Fuß unternehmen wollte.

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