Ich war jetzt also, nach dreieinhalb Wochen in Norwegen, wieder auf der Rückreise nach Deutschland! Die Strecke von Kirkenes bis zu meinem Wohnort betrug immerhin noch ca. 2.700 km, und ich hatte dafür 10 Tage eingeplant. Zeit genug also, um auch noch Stockholm und Kopenhagen einen Besuch abzustatten.

Nach etwa 400 km durch Finnland bin ich bereits vorgestern über die Grenze nach Schweden gefahren. Die finnische Landschaft ist genauso, wie ich sie mir vorgestellt hatte: sehr viel Wald, sehr viele Seen, wenig befahrene, endlose Straßen.

Und natürlich wieder Rentiere! Was Straßenabsperrungen anbelangt, so sind die finnischen Exemplare offensichtlich um Längen besser ausgebildet als ihre norwegischen Verwandten! Hier sieht man eine regelrecht militärisch anmutende Formation, die sich nach endlos langen 10 Minuten vermutlich nur deshalb selbst aufgelöst hatte, weil ihr langweilig wurde oder vielleicht jemand pinkeln musste…

Kurz von Kittilä, einem etwa 6.500-Einwohner-Nest mitten in der „Pampa“, waren mehr als 40 km Schotterstraße angesagt, teilweise durch den Regen noch ziemlich matschig. Danach sah meine arme „Hannelore“ aus, als wäre sie Schlammcatcherin von Beruf; die elektrisch ausfahrbare Treppe unter der Aufbautür gab ein wirklich Mitleid erregendes Geräusch von sich, als ich sie abends benutzen wollte…

In Kittilä war ich vor sieben Jahren mit Verwandeten für ein verlängertes Wochenende zu Besuch. Wir wohnten damals im Hotel „Kittilä“ (wie einfallsreich;-), und dieses Hotel wollte ich mir jetzt noch ‘mal ansehen!

Als ich dort eintraf, sah alles irgendwie leer und unbewohnt aus, auch die riesige Tafel am Straßenrand war abgedeckt. Eine der Eingangstüren stand offen, aber es war keine Menscheseele zu sehen. Schließlich kam doch noch eine junge Frau heraus, um nachzusehen, was wohl das „dicke“ Wohnmobil da auf dem Hof machte. Sie sprach glücklicherweise englisch (mein Finnisch ist ein wenig eingerostet, räusper…;-) und erzählte mir, dass das Hotel im letzten Jahr pleite gemacht hatte, danach verkauft wurde und dass jetzt umfangreiche Umbauarbeiten laufen würden; die Wiedereröffnung sollte in zwei Wochen sein! Mist, wieder ‘mal zur falschen Zeit am richtigen Ort…

In Schweden hielt ich natürlich wieder am Polarkreis. Anders als in Norwegen, wo sich täglich ganze Busladungen über die Ausstellung, den Souvenirladen, das kleine Bistro und die Außenanlagen hermachen, gibt‘s hier nichts als einen winzigen Parkplatz und das auf dem Foto abgebildete Schild! Das war‘s…

Nach Erreichen des Bottnischen Meerbusens fuhr ich grundsätzlich auf der bestens ausgebauten, meist drei- oder vierspurigen Europastraße E4, natürlich mit kleinen Abstechern für die drei notwenigen Übernachtungen, wie z.B. auf dem folgenden Foto:

Touristische Highlights habe ich nicht besucht, das hebe ich mir für einen späteren, ausführlichen Schweden-Urlaub auf. Einzige Ausnahme (außer Stockholm) war ein kurzer Abstecher nach Gammelstad, dem alten Zentrum der nordschwedischen Stadt Luleå. Rund um die Kirche ist das Kirchendorf von Gammelstad zu finden, eine Siedlung von ca. 400 Hütten, in denen die Bewohner der Gemeinde übernachten konnten, wenn sie zum Gottesdienst nach Luleå kamen. Das Kirchendorf von Gammelstad gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Heute übernachte ich auf einem kleinen Parkplatz am Badesee der Gemeinde Björklinge, nur knapp eine Fahrstunde von Stockholm entfernt. Somit habe ich für morgen früh die pole position, wenn es um freie Stellplätze auf dem begehrtesten WoMo-Stellplatz in der schwedischen Hauptstadt geht… 😉

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