Hi folks! Ich lade euch herzlich ein, mich auf einer kleinen Reise durch den Norden Hollands zu begleiten. In meinem Reiseführer Wohnmobil-Tourguide Niederlande aus dem Reise-Know-How-Verlag habe ich mir ein paar Orte in den Provinzen Groningen, Friesland und Flevoland markiert, die ich gern besuchen möchte. Ich hab’ insgesamt eine Woche eingeplant; sollte die Zeit reichen, werde ich auch noch kurz nach Amsterdam fahren. Wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte man die Gelegenheit, diese tolle Stadt zu besuchen, nutzen, finde ich…

Mein erstes Ziel sollte aber Groningen sein. Auf diesen Ort war ich schon ganz besonders gespannt. Ich bin auf früheren Reisen schon einige Male daran vorbeigefahren, aber bis zu meiner Vorbereitung zu dieser Reise wusste ich eigentlich so gut wie gar nichts über diese große Stadt! Groningen hat immerhin mehr als 230.000 Einwohner, darunter etwa 50.000 Studenten!

Ich bin heute schon um 7 Uhr aufgestanden und, da alles bereits vorbereitet war, sofort auf die Autobahn A23 gefahren! Da ich über Nacht direkt gegenüber einer Bushaltestelle geparkt hatte, wollte ich nicht unbedingt noch ein „Knöllchen“ riskieren und fuhr daher erst auf der A1 an der Raststätte Hollenstedt ab, um in Ruhe frühstücken zu können. Danach ging es bei schönstem Sommerwetter weiter, über die holländische Grenze und schließlich bis nach Groningen, wo ich nach ca. 300 km bereits gegen Mittag eintraf.

Der Campingplatz Stadscamping Groningen liegt wunderschön im Stadtpark eingebettet. Da ich bereits vor einigen Tagen reserviert hatte, ging das Einchecken recht schnell über die Bühne. Ein junger Mann, der akzentfreies Deutsch sprach, begrüßte mich sehr herzlich und gab mir auch gleich ein paar Tipps zum Besuch der Stadt. Ich zahlte sofort für die kommende Übernachtung (21,95 EUR) und suchte mir dann einen schönen Stellplatz unter hohen Bäumen aus. Ich stellte fest, dass der Campingplatz tatsächlich sehr gut besucht war, aber es standen dennoch viele freie Plätze zur Verfügung.

Nach dem Mittagessen und einem kurzen Nickerchen ging es dann auch schon auf’s Fahrrad zu meiner ersten Tour auf dieser Reise! Ich fuhr gemäß meiner zuvor geplanten Strecke zunächst nach Norden bis zum Ende des Stadtparks und dann nach Osten in die Innenstadt. Den ersten Fotostopp legte ich auf dem etwas erhöhten Bahnhofsvorplatz ein, von dem aus ich einen schönen Überblick in Richtung Stadtzentrum hatte.

Das etwas „gewöhnungsbedürftige“ Gebäude auf dem folgenden Foto hat bei mir im ersten Moment für leichte Verwirrung gesorgt! Ich dachte: Wie bitte sieht’s denn hier bloß aus…? Aber wie so oft, wenn ’mal irgendetwas irgendwie merkwürdig, unpassend oder vielleicht sogar hässlich scheint, dann ist es höchstwahrscheinlich…

…Kunst! So auch hier! Das Groninger Museum ist ein vom italienischen Designer Alessandro Mendini entworfenes, 1994 eröffnetes Kunstmuseum. Es liegt auf einer kleinen Insel im Verbindungskanal der Stadt; eine Brücke verbindet diese mit beiden Uferseiten und dient ebenfalls als Verbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt.

Mit der eigenwilligen Architektur und seine exzentrischen Farb- und Formgebung ist es eigentlich selbst schon ein Kunstwerk, finde ich! Beim Recherchieren heute Abend habe ich irgendwo gelesen, dass man diese architektonische Stilrichtung Dekonstruktivismus nennt! Hhm, darunter hätte ich mir etwas ganz anderes vorgestellt; schon wieder ’was gelernt… 😉

Danach fuhr ich um den östlichen Teil der Altstadt herum und, sofern möglich, immer an den sie einschließenden Kanälen entlang, wo es viel zu sehen gab.

Nun folgte der eigentliche Besuch der Altstadt. Hier traf ich zunächst auf den Prinsentuin. Dieser hübsche Renaissance-Park besteht aus einem Rosengarten, einem Kräutergarten, einem Teil mit Berceaus (Baumtunnel) und einer sehenswerten Sonnenuhr an der Wand über dem Eingang.

Schließlich erreichte ich den zentralen Platz der Altstadt, den Grote Markt. Dort befindet sich neben dem Rathaus auch die Martini-Kirche mit ihrem dazu gehörenden Turm, dem 97 m hohen Martinitoren.

Ich muss gestehen, dass es mir hier nicht so besonders gefallen hat. Woran das genau lag, kann ich eigentlich gar nicht so richtig sagen; die vielen Baukräne und Baustellen mögen vielleicht dazu beigetragen haben.

Ich suchte mir ein Straßencafé direkt am Platz aus und bestellte ein Stück Apfelkuchen sowie den bei mir fast obligatorischen Cappuccino. Der Kuchen war „echt lekker“, wie die Holländer sagen… 😉

Danach bummelte ich weiter durch die Altstadt und ihre Einkaufspassagen.

Auf dem Vismarkt (deutsch Fischmarkt) herrschte buntes Treiben; es fand gerade ein Flohmarkt statt. Im Hintergrund sieht man Der Aa-kerk, Groningens wichtigstes Kirchengebäude nach der Martini-Kirche.

Ich war zwar noch nicht ’mal einen ganzen Tag von zuhause entfernt, dachte mir aber, es wäre nie zu früh, auch an „Mitbringsel“ zu denken! Also kaufte ich an dem „Stropiewafel-Fahrzeug“ (siehe vorletztes Foto) gleich zwei Beutel der beliebten Stroopwafels (deutsch Sirupwaffeln) und etwas später eine besondere Spezialität der Region, einen Groninger Koek. Das ist ein Gewürz-Honigkuchen, den es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt.

Und noch etwas: Pindakaas, also wörtlich übersetzt „Erdnusskäse“! Im Pindakaaswinkel gab es nämlich Erdnussbutter in zehn(!) verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie zum Beispiel Karamell/Seesalz, Belgische Schokolade, Dattel/Zimt, Chili/Zitronengras oder Knoblauch/gebratene Zwiebel! Fehlt offenbar nur noch Dorsch/Nuss oder Zimt/Ohrenschmalz… 😉

Ich kaufte insgesamt fünf verschiedene Sorten in kleinen Probiergläschen für jeweils 2 Euro. Ich gestehe, ich bin seit fast 50 Jahren Erdnussbutter-Fan und sehr gespannt darauf, wie diese ausgefallenen Sorten wohl schmecken würden! Leider habe ich mir selbst einen feierlichen Eid geschworen, sie erst dann zu probieren, wenn ich wieder zuhause bin… 😉

Nach diesem „Einkaufsstress“ fuhr ich wieder zurück zum Campingplatz und verbrachte dort den Rest des Abends vor dem Wohnmobil! Auf dem Platz herrschte absolute Ruhe; es war schön warm und ich ließ mir ein kühles Getränk schmecken. Zum ersten Mal probierte ich ein Weizenbier mit Grapefruit-Geschmack. Hat mich positiv überrascht; ein schöner Durstlöscher, finde ich…

Nach dem Abendessen schaute ich mir eine Folge von Another Life an, einer Science-Fiction-Serie auf Netflix, die mir sehr gut gefällt! Ich werde jetzt noch kurz die Route zu meinem nächsten Ziel planen, dann geht’s nach einem wunderschönen ersten Tag ins Bett!

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