Auch heute hatte ich wieder schönes Wetter und freute mich auf mein nächstes Ziel, die Gemeinde Dagebüll. Sie liegt direkt an der Nordsee, genauer gesagt, am Nordfriesischen Wattenmeer; von dort aus gehen auch die Fähren nach Föhr und Amrum ab. Vor der Abfahrt aus Niebüll suchte ich aber noch schnell einen Supermarkt auf, um ein paar fehlende Kleinigkeiten einzukaufen; die anschließenden 12 km bis nach Dagebüll waren schnell bewältigt.

Der dortige Wohnmobilstellplatz bietet Platz für etwa 10 Fahrzeuge und kostet (ohne Strom) 8 Euro pro Nacht, ein Preis, der in Ordnung geht, finde ich. Ich fand nur vier Wohnmobile vor, hatte also keine Mühe, einen Platz für mich zu finden (auf dem Foto ganz rechts). Ich zahlte den fälligen Betrag in einer kleinen, nicht besetzten Holzhütte, indem ich das Geld in einen dafür vorbereiteten Umschlag steckte und die entsprechenden Daten außen eintrug.

Nach einer kurzen Tourenplanung saß ich auch schon wieder auf meinem geliebten „Drahtesel“ und fuhr zunächst zum Hafen im Ortsteil Dagebüll-Hafen und schaute mich dort um. Ich genoss die tolle Morgenstimmung am Wasser und das Super-Wetter und staunte nicht schlecht darüber, wie weit und klar man von hier aus sehen konnte!

Die vielen „Schiffe“ im Hintergrund sind in Wirklichkeit Halligen, also Marschinseln, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen und bei Sturmfluten überschwemmt werden können. Die insgesamt zehn noch existierenden deutschen Halligen gruppieren sich kreisförmig um die Insel Pellworm, die selbst keine Hallig ist; sieben davon sind ständig bewohnt. Auf diesen Inseln befinden sich künstlich aufgeschüttete Hügel, die sogenannten Warften, auf den die Gebäude stehen.

Am Fährterminal selbst und im Hafen hielt ich mich etwas länger auf. Dort trifft man ja immer wieder auf lohnenswerte Fotomotive; meistens gibt’s dort auch viel Interessantes zu sehen, vor allem, wenn Schiffe ankommen oder ablegen.

Hier trifft gerade die Schleswig-Holstein ein, eine Fähre der W.D.R. (Wyker Dampfschiff-Reederei), die aus Föhr kommt.

Hier an der Südmole gibt’s auch eine tolle Aussichtsplattform, die man erklettern kann. In 15 m Höhe wird man mit einem wunderschönen Rundumblick belohnt…

…und kann, wenn man möchte, gleichzeitig sogar noch kontrollieren, ob der Kapitän die Nachbereitung der letzten Passage auch ordnungsgemäß durchführt! 😉

Nach dem Aufenthalt am Hafen ging meine Tour in Richtung Osten weiter; ein schöner Rad- und Wanderweg führt direkt am Wasser bzw. am Watt entlang.

Schafe und Deiche sind natürlich untrennbar mit Schleswig-Holsteins Nordseeküste verbunden, wie man ja weiß. Obwohl ich in meinem Leben (gefühlt) schon deutlich mehr Schafe fotografiert habe, als es in Neuseeland überhaupt gibt, komme ich doch immer wieder in Versuchung! Irgendwie sind ja auch ziemlich fotogen, finde ich, oder was meint ihr…? 😉

Nun wandte ich mich nach Südost und schaut mir den Ortsteils Dagebüll-Kirche mit der namensgebenden Kirche an, der evangelisch-lutherischen Sankt-Dionysius-Kirche. Hier sieht man auch sehr viele hübsche Reetdach-Häuser, für die ich allerdings keinen so richtig gut geeigneten Foto-Spot fand…

Von dort aus führte mich meine geplante Strecke zunächst wieder zum Deich zurück; dort fuhr ich dann eine Weile nach Südosten und kehrte später wieder um.

Der ca. 15 m hohe Leuchtturm Dagebüll ist ein viereckiger Backsteinturm, der 1929 errichtet wurde und seit 1988 stillgelegt ist. Heute befindet er sich in Privatbesitz und beherbergt ein Mini-Hotel für zwei Personen!

Schließlich erreichte ich wieder den Ortsteil Dagebüll-Hafen und schaute mir die wenigen Geschäfte und Anlagen in der Nordseestraße an; dort fand ich erfreulicherweise sogar einen Fotomagneten.

Um die Mittagszeit befand ich mich wieder am Wohnmobil. Den restlichen Tag verbrachte ich mit der Erledigung vieler kleiner „Büroarbeiten“, mit Essen machen und Essen essen, TV gucken und einiges mehr. Die wunderbare Ruhe hier auf dem Platz lud wirklich zum Entspannen und zum Faulenzen ein; ich hatte gar kein schlechtes Gewissen dabei… 😉

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