Wieder ‘mal ist eine absolut spannende und vor allem äußerst abwechslungsreiche Wohnmobilreise zu Ende gegangen; nach einer fast dreitägigen Rückfahrt bin ich heute am frühen Nachmittag wohlbehalten wieder zuhause eingetroffen.

Vorgestern habe ich bereits kurz nach 7:00 Uhr Edinburgh verlassen, um mich auf die lange (und vor allem wieder überwiegend nasse!) Fahrt quer durch England zu begeben. Fast genau 10 Stunden später traf ich planmäßig in Harwich ein. Ich hatte mich wieder für denselben Campingplatz entschieden, auf dem ich auch schon während der Anreise übernachtet hatte; ich stand sogar auf derselben Parzelle… 😉 Auch dieses Mal hatte mir der Platzwart den 50-prozentigen STENA-Rabatt gewährt, obwohl der meines Wissens nach eigentlich nur für die vom Festland mit der Fähre ankommenden Reisenden galt.

Am nächsten Morgen ging es zügig weiter; das Boarding am Fähranleger begann zwar etwas spät, aber die Abfahrt der Stena Britannica, dem Schwesterschiff der Stena Hollandica, gelang trotzdem recht pünktlich gegen 9:10 Uhr. Den ganzen Tag über hatte ich super schönes Wetter und so war die Überfahrt dieses Mal sehr abwechslungsreich, da ich immer wieder nach draußen ging, um mir die Beine zu vertreten und ab und an auch ‘mal zu fotografieren.

Auch die Ausschiffung in Hoek van Holland verlief sehr zügig; ich kam als einer der ersten aus dem riesigen Schiffsbauch gefahren und steuerte zunächst wieder den kleinen Wohnmobil-Parkplatz direkt am Wasser an, der aber leider komplett belegt war. Im Nachbarort Maasluis gab es aber zwei weitere Möglichkeiten zum Übernachten; die erste war ebenfalls belegt, aber bei der zweiten hat‘s dann endlich geklappt. Dabei handelte es sich um einen ganz normalen Parkplatz, direkt an der Alten Maas, auf dem allerdings genau 8 Parzellen für Wohnmobile ausgewiesen waren. Die waren um diese Uhrzeit natürlich auch nicht mehr verfügbar, weil aber sonst alles frei war, machte ich gleich daneben einfach ‘mal einen 9. Platz auf 😉 Die Rückfahrt nach Deutschland heute morgen verlief ohne Probleme und sogar ohne nennenswerten Stau!

Die Eindrücke, die ich auf dieser Reise sammeln konnte, lassen sich relativ einfach und kurz formulieren. Schottland ist ein wundervolles Reiseland, mit faszinierender Kultur und Geschichte, mit sehr weltoffenen und freundlichen Menschen (sofern man sie denn verstehen kann… 😉) und mit einer wirklich grandiosen Landschaft! Das Wetter war… sagen wir ‘mal… schottisch! Wer nicht völlig weltfremd ist, weiß natürlich schon im Vorfeld, dass man dort nun ‘mal mit häufigem Regen rechnen muss; ich hatte aber durchaus auch superschöne und warme Tage während der vergangenen drei Wochen!

Edinburgh war nicht nur der Schlusspunkt, sondern eindeutig auch ein Highlight meiner Reise! Eine so lebendige und quirlige Stadt hatte ich nicht erwartet, obwohl dies zugegebenermaßen wohl auch am gerade stattfindenden Fringe Festival gelegen haben mag! Ich könnte mir durchaus vorstellen, diese faszinierende Stadt noch ein zweites Mal zu besuchen.

Die unzähligen Schlösser, Burgen und Ruinen sind sicherlich interessant, aber wenn man sie nicht oder nur selten besucht, hat man eigentlich auch nichts Weltbewegendes versäumt, finde ich. Auf jeden Fall hat sich aber der Kauf des Historic Scotland Explorer Pass (42,- GBP) gelohnt; bei nur 5(!) von insgesamt fast 80 möglichen Besuchsstätten hatte ich bereits mehr als 10,- GBP gespart.

Schottland mit dem Wohnmobil zu befahren, kann ich ebenfalls nur empfehlen! Ok, manche Straßen sind sehr eng oder gar einspurig, aber daran und auch an den Linksverkehr gewöhnt man sich sehr schnell; die Infrastruktur bzgl. Stell- und Campingplätzen und Ver- und Entsorgung ist vorbildlich! Anders, als es einem manche Reiseführer oder Reiseberichte weismachen wollen, ist es überhaupt nicht notwendig, für horrende Beiträge Mitglied bei irgendwelchen Camping-Clubs zu werden; man kommt auch ohne fast überall unter! Davon abgesehen, darf man in Schottland ja auch „frei stehen“, was ich selbst auch manchmal bevorzuge…

Alles in allem eine superschöne Reise, die ich nur allzu gern gleich noch eimal antreten könnte, wenn… ja, wenn da nicht noch so furchtbar viele andere Traumziele, die ich noch nicht gesehen habe,  auf mich warten würden… ;-)))

Steckbrief Schottland

Dauer inkl. Hin- und Rückreise: 20 Tage
Strecke: 4959 Kilometer
Diesel: 478,79 Liter zu 614,16€ (im Schnitt 1,283€ pro Liter)
Verbrauch: 9,65 Liter auf 100 Kilometer
Übernachtungen: 19 zu 257,67€ (im Schnitt 13,56€ pro Übernachtung)
Kosten: 1548,-€ (für Diesel, Übernachtungen, Mautgebühren, Internet, Fähren und Tickets)

2 thoughts on “Fazit Schottland”

  1. Hi Wolfgang,
    habe Dich soeben mit großem Interesse auf Deiner Schottland Tour begleitet. Dank Deiner flüssigen, sehr bildhaften Beschreibung ist man schon fast selber da! Wären Maren und ich diese Strecke gefahren, hätten wahrscheinlich Jethro Tulls ‚Songs from the wood‘ und ‚Heavy Horses‘ als passende Begleitmusik Endlosschleifen in der Fahrzeuganlage gedreht ;-).
    Leider sind wir noch ca. 8 Jahre lang auf max. 4 Wochen Jahresurlaub meiner Frau beschränkt, da sie – im Gegensatz zu mir – noch unser Geld verdienen muß. Aber wenn wir dann mal ganzjährig Zeit haben… (dann bin ich 75 und hoffentlich noch so gut zu Fuß wie jetzt!).
    Ich finde es toll, was Du alles an Erfahrungen ‚mitnimmst‘ – und auch, mit wieviel Aufwand Du sie hier teilst!
    Liebe Grüße
    Bernd

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