Mein Problem mit dem Kühlschrank im Wohnmobil hat sich leider nicht erledigt! Nachdem ich gestern Abend noch den Brenner freigelegt und mit Druckluft behandelt hatte, lief das Gerät die ganze Nacht über nun wieder auf Gasbetrieb. Heute nach dem Aufstehen musste ich dann feststellen, dass es im Innenraum immer noch deutlich zu warm war! Für den aktuellen Kurztrip, der ja übermorgen bereits zu Ende geht, ist das natürlich kein Problem, zumal der Kühlschrank auf 230 Volt problemlos funktionierte. Aber bis zu meiner kommenden „großen“ Tour nach Südfrankreich im Mai muss das natürlich erledigt sein!

Meine inzwischen routinemäßig anstehenden Testfahrten zu Beginn jeder neuen Wohnmobilsaison waren aber ja auch genau dafür gedacht, nämlich festzustellen, ob nach der langen Winterpause noch alles perfekt funktionierte! Im letzten Jahr hatte ich Probleme mit der Wasserversorgung, dieses Mal ist es halt der Kühlschrank, der ein wenig „herumzickte“.

Ich verbrachte fast den gesamten Vormittag damit, im Internet zu recherchieren und zu telefonieren. Ich sprach mit 6 oder 7 Werkstätten, sowohl in der Umgebung von Heiligenhafen als auch mit Firmen, die sich in der Nähe meines Heimatorts befanden, leider vergeblich! Entweder besaßen sie nicht die notwendigen Qualifizierungen und/oder Autorisierungen, um an Gasanlagen eines Wohnmobils zu arbeiten, oder die in Aussicht gestellten Termine lagen so weit in der Zukunft, dass sie einfach nicht in Frage kamen! Etwas entnervt, vertagte ich das Problem nun also auf die Zeit nach meiner Rückhehr; auf die zwei Tage kam es jetzt auch nicht mehr an…

Nach dieser Entscheidung war mir deutlich wohler, und ich konnte mich nun auf die bevorstehenden Radtour konzentrieren, auf die ich mich schon freute! Nach dem Mittagessen gab’s Sonne pur; es war zwar recht windig und daher auch nicht besonders warm, aber dafür erlebte ich eine fast schon „kabbelige“ Ostsee, was hier eigentlich eher selten ist.

Vom Stellplatz aus ging es zunächst am südlichen Ufer des bereits gestern und vorgestern erwähnten Binnensees entlang, dann durch Heiligenhafen hindurch und später schließlich in Richtung des See- und Ostseeheilbads Großenbrode, dem heutigen Ziel meines Ausflugs.

Unterwegs ergaben sich erneut schöne Ausblicke auf die Halbinsel Graswarder, die den Binnensee von der Ostsee trennt.

Etwas weiter, schon außerhalb der Stadt, gab es viele Gelegenheiten, an schönen Plätzen anzuhalten und den Blick aufs Wasser zu genießen. Die beiden Bänke hier wären doch der perfekte Platz für ein schönes Picknick, oder…? 😉

Nun verließ ich die Küste, unterquerte die zur Fehmarnsundbrücke und nach Puttgarden führende B207 und passierte den bereits zu Großenbrode gehörenden Ortsteil Lütjenbrode. Ich fuhr nun eine Weile auf dem Radweg einer zwar viel befahrenen Landstraße, dafür aber durch wunderschöne Landschaft und vorbei an einigen sehenswerten Anwesen, wie zum Beispiel dem Mittelhof und dem Lütjenhof

Schließlich traf ich in Großenbrode ein, freute mich über das nach wie vor tolle Wetter und sogar auch über den kräftigen Wind, der hier blies; er gab dem Ganzen ein sehr maritimes Ambiente! Während Heiligenhafen ja noch zur Kieler Bucht gehört, liegt Großenbrode bereits an der Mecklenburger Bucht, der größten deutschen Ostseebucht. Zunächst schaute ich mich ein wenig an der Marina um.

Von dort aus „klapperte“ ich nun die gesamte Promenade von Südwest nach Nordost ab und wunderte mich über die unerwartete Attraktivität dieses Orts, den ich zumindest vom Namen her schon seit meiner Jugendzeit kannte. Etwas weiter südlich liegt nämlich der auch heute noch existierende Campingplatz Ostermade, auf dem wir als Kinder und Jugendliche jahrelang unsere Ferien verbrachten.

Die Surfer kamen bei dieser „steifen Brise“ natürlich voll auf ihre Kosten…

Sogar dieser nett gestaltete Abenteuerspielplatz übte eine Art von Anziehungskraft auf mich aus. Ich hütete mich mit meinen über 72 Jahren allerdings davor, mir hier sämtliche Knochen zu brechen… 😉

Das meiner Ansicht nach imposanteste Gebäude in Großenbrode ist das Appartement am Fehmarnsund, ein Wellness- und Ferienpenthouse in exklusiver, weißer Bäderarchitektur mit herrlichen Ausblicken auf die Ostsee.

Die nur etwa 100 m entfernte Seebrücke Großenbrode wurde 1979 errichtet und ist 350 m lang. Außerhalb der Sommersaison nutzen Angler sie wegen der günstigen Lage nah am Fehmarnsund und wegen der optimalen Strömungen. Zum Jahreswechsel findet hier ein Höhenfeuerwerk statt.

Am Stand und an der Promenade auf Höhe der Seebrücke waren viele Menschen unterwegs, um das schöne Wetter zu genießen.

Ich wählte für eine kleine Pause einen Kiosk, an dem ich einen kleinen Eisbecher (Softeis mit einem kräftigen Schuss Bailey) und einen leckeren Kaffee in der Sonne genoss. Später ging es dann aber so langsam wieder auf den Rückweg nach Heiligenhafen.

Auch am späten Nachmittag und am Abend durfte ich das tolle Wetter noch am Wohnmobil auskosten. Ich hoffte, dass ich morgen, dem letzten Tag meiner kleinen Testfahrt, ebenso viel Glück haben würde…

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