Heute habe ich mir endlich einmal Haarlem angeschaut, die Hauptstadt der Provinz Nordholland und mit ca. 163.000 Einwohnern die größte der bisher besuchten Städte auf dieser Reise. Ich war ja inzwischen schon einige Male im nur knapp 20 km entfernten Amsterdam, aber bis heute hatte sich noch keine passende Gelegenheit ergeben, auch hierher zu fahren.

Ich hatte mir einen Wohnmobilstellplatz ausgewählt, der an einer der großen Umgehungsstraßen der Stadt liegt, der N205; sinnigerweise heißt der Platz, der eigentlich nur ein riesiger Parkplatz ist, auch gleich Camperpark N205. Warum denn kompliziert, wenn’s auch einfach geht…? 😉

Die Übernachtung kostete 16,00 EUR inklusive Strom, ganz ok, fand ich. In direkter Nähe befindet sich zwar der Großflughafen Schiphol, das störte mich allerdings nicht weiter. Ich wurde sehr freundlich begrüßt, das Einchecken sowie eine kleine Einweisung dauerten keine 5 Minuten, und so wählte ich mir schon kurze Zeit später eine der vielen Parzellen aus. Der Platz war ganz gut belegt; von den 100 verfügbaren Stellflächen waren allerdings höchstens 40% besetzt.

Kurz von 10 Uhr startete ich meine Radtour in die Stadt. Der Himmel war komplett bedeckt und es war noch recht kühl. Trotzdem herrschte hier eine schöne Morgenstimmung und ich fuhr auf dem Hinweg durch eine hübsche Landschaft.

Je näher ich dem Zentrum kam, desto belebter und auch hübscher wurde es; streckenweise fuhr ich an der Spaarne entlang, dem Fluss, der durch Haarlem fließt.

Ich fuhr bis zur Grote Kirk (Große Kirche), stellte dort mein Fahrrad ab und erkundete die Altstadt danach zu Fuß. Die Kirche heißt übrigens auch Sankt-Bavo-Kirche (Sint-Bavokerk), sie wurde zwischen 1370 und 1520 erbaut.

Dieses schmucke Gebäude heisst De Hallen; es beherbergt einen Teil des Frans-Hals-Kunstmuseums (das Haupthaus befindet sich weiter im Süden, am Rand der Altstadt).

Westlich der Kirche befindet sich der Marktplatz, der Grote Markt. Hier herrschte ein buntes Treiben, das ich mir natürlich sehr gerne anschaute. Der Wochenmarkt findet jeweils montags und samstags statt, heute ist Samstag!

Rund um den Marktplatz haben sich selbstverständlich auch viele Restaurants und Cafés etabliert; ich nutzte die Gelegenheit zu einer kleinen Mittagspause und bestellte mir in einem italienischen Straßenlokal neben einem Peroni (Bier) eine Portion Penne all’arrabbiata, sehr schmackhaft und vor allem „sauscharf“, also so, wie es sein soll…

Ein Verkaufsstand mit den berühmten Stroopwaffels durfte natürlich auf dem Markt auch nicht fehlen! Hätte ich nicht gerade gegessen, wäre ich möglicherweise in Versuchung geraten… 😉

Nachdem ich mir große Teile der Altstadt angeschaut hatte, ging ich zurück zur Kirche und zu meinem Fahrrad und verließ das Zentrum später in Richtung Norden.

Dort besuchte ich auch den hübschen Stadtpark De Bolwerken

…danach verließ ich Haarlem in Richtung Nordost, wieder an der Spaarne entlang.

Im hübschen Dörfchen Spaarndam überquerte ich schließlich den nur 10 km langen, kanalisierten Fluss und wandte mich dann nach Süden, in Richtung meines Ausgangspunkts.

Die Fahrt durch typisch holländisches Flachland war wieder einmal wunderschön, erst recht bei diesem inzwischen wieder perfekten Wetter!

Um 15:30 traf ich wieder bei meinem Wohnmobil ein, verstaute mein Rad und freute mich auf eine erholsame Kaffeepause, die ich endlich wieder draußen genießen konnte. Gegen Abend war wieder einmal ein Facetime Chat mit meinen Leuten angesagt, danach riefen wieder die „lästigen“ Routinearbeiten, wie Aufräumen, Abwaschen, Bericht schreiben, Planung für morgen und so einiges mehr… 😉

Gegen Abend höre ich etwas Fluglärm vom angrenzenden Flughafen, allerdings nicht besonders laut. Eigenartig, aber mir wird gerade bewusst, dass ich diese Art von Geräusch wegen der Corona-Pandemie sehr lange Zeit nicht mehr gehört habe; fast habe ich das Gefühl, als hätte ich es vermisst!

Haarlem hat mir ausgesprochen gut gefallen! Die hübsche Altstadt erinnerte mich stark an ihre Pendants in Brügge, Gent und sogar Brüssel, alles Städte, die ja gar nicht so weit entfernt lagen und die ich ja erst Ende des letzten Jahres besucht hatte. Die vielen Grachten und die unzähligen denkmalgeschützten Giebelhäuser wiesen aber auch starke Parallelen zu Amsterdam auf; insgesamt ein toller „Mix“, den zu besuchen sich auf jeden Fall gelohnt hat!

2 thoughts on “Haarlem – Amsterdams hübsche Schwester”

  1. Hallo Wolfgang,
    sehr viele tolle Motive der Altstadt mit seiner schönen Architektur und den Kanälen. Würde ich die Fotos ohne Beschreibung sehen würde ich gleich auf Amsterdam tippen. Klasse Tour bei immer herrlicherem Wetter !
    VG Roland

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