Nach meiner Rückkehr aus Sizilien hat’s mich gerade ’mal zehn Tage zuhause gehalten, dann zwang mich mein immer hohes Reisefieber schon wieder ins nächste Abenteuer!

Dieses Mal habe ich mich, nun schon zum vierten Mal, wieder für Holland entschieden! Ähnlich wie Dänemark stellt dieses Land eine völlig unkomplizierte, attraktive und relativ nahe gelegene Reisedestination dar; nicht nur die wunderschönen und fahrradtauglichen Landschaften und das fast immer präsente Meer, sondern auch die total lockeren Bewohner beeindrucken mich immer wieder!

Meine erste Wohnmobilreise nach Holland war eine Städtereise nach Amsterdam im Frühling 2016, ein Jahr später habe ich den Keukenhof und seine Umgebung besucht. 2019 folgte dann der Norden mit den Provinzen Groningen, Friesland und Flevoland. Mein diesjähriges „Thema“ ist demzufolge der Westen des Landes; ich beginne in der Provinz Nordholland, danach geht es über Südholland weiter bis nach Zeeland. Insgesamt habe ich dafür maximal zwei Wochen eingeplant.

Ich bin bereits gestern Abend gegen 19:00 Uhr aufgebrochen und habe, wie ja schon mehrfach, auf einem kleinen Wohnmobilstellplatz in Sittensen übernachtet. Heute früh ging es dann „in einem Rutsch“ und völlig entspannt zu meinem allerersten Ziel auf dieser Reise, Den Oever (deutsch Das Ufer). Das kleine Fischerdorf liegt direkt am südwestlichen Ende des sogenannten Abschlussdeichs (holländisch Afsluitdijk), über den ich auch gekommen bin. Hier leben nur etwa 2.500 Einwohner, aber es gibt einen recht bedeutenden Hafen mit großen Fischhallen.

Direkt am Wasser befindet sich am Rand eines normalen Parkplatzes ein kostenloser Wohnmobilstellplatz mit insgesamt neun Parzellen; sogar Stromanschlüsse sind vorhanden, ebenfalls umsonst! Als ich dort um 13:20 Uhr eintraf, war ich zunächst ziemlich enttäuscht, denn es sah so aus, als wär’ alles restlos besetzt! Nach näherem Hinsehen stellte sich aber heraus, dass doch noch genau eine Stellmöglichkeit zur Verfügung stand, ganz rechts außen. Glück gehabt! Ich parkte ein, stieg aus und schaute mich erst einmal ein wenig um.

Es war recht warm, ich musste erst ’mal sämtliche Dachluken öffnen, um etwas durchzulüften. Der PKW-Parkplatz war ebenfalls fast komplett besetzt, und es befanden sich sehr viele Leute hier am Wasser. Direkt schräg hinter meiner „Hannelore“ befand sich eine kleine Imbissbude, die einen betörenden Duft ausströmte; im Außenbereich war natürlich alles komplett besetzt! Die Menschen futterten ihre Frikandel, Würstchen, Pommes, Fish & Chips und was weiß ich noch alles, als ob’s kein Morgen gäbe! Dazwischen hopsten Möwen und andere Vögel herum, in der Hoffnung, irgendeinen heruntergefallenen Bissen abzustauben. Insgesamt also eine sehr lebendige, entspannte Atmosphäre hier, die mir auf Anhieb gefiel…

Es folgte eine gemütliche Mittagspause, die ich mir nach der langen Fahrt redlich verdient hatte; es gab leckeren Matjes mit Nudelsalat und zum Nachtisch ein… kleines Verdauungsschäfchen! Statt des üblichen Cappuccinos gönnte ich mir später einen Latte Espresso als Eiskaffee, sehr lecker und erfrischend! Dann war aber selbstverständlich eine erste Erkundungsfahrt mit dem Fahrrad fällig, bei diesem Wetter ein absoluter Hochgenuss!

Als erstes sah ich mich ein wenig im Hafen um, fuhr dann aber recht schnell weiter, an einem Deich entlang in Richtung Süden zum Zuiderhafen, wo es auch diverse Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnmobile gab. Ob legal und nicht, sei ’mal dahingestellt; in meinen Apps wird dieser Ort jedenfalls nicht aufgeführt.

Hier gibt es sogar einen kleinen Strand, der sehr gut besucht war.

Die Tour ging später in einem großen Bogen wieder zurück in den Ort, der sich insgesamt recht hübsch präsentierte.

Die 1960 restaurierte Getreidemühle De Hoop steht mitten im Ort und ist ein sogenannter Erdholländer (eine Mühle auf Erdniveau; die Flügel reichen fast bis an den Boden) mit einer Verkleidung aus Reet. Sie wurde wahrscheinlich 1672 errichtet, obwohl ein Balken die Jahreszahl 1654 trägt. 1845 wurde sie nach Den Oever versetzt.

Gegen Ende meiner Erkundungsfahrt erreichte ich wieder den relativ großen Hafen, wo ich mich jetzt etwas länger aufhielt und ebenfalls viele schöne Fotomotive fand.

Skulpturen, Gedenksteine oder -tafeln für die auf See gebliebenen Fischer sind in holländischen Orten sehr häufig anzutreffen.

Ganz am nordwestlichen Ende des Buitenhavens traf ich auf diese Beobachtungsstation; von ihrer erhöhten Position aus lassen sich die Seevögel auf dem vorgelagerten Gebiet sicher gut beobachten – wenn denn welche da sind…

Dann wurde es langsam Zeit, meine erste Tour auf dieser Reise zu beenden und zum Wohnmobil zurückzukehren. Am Spätnachmittag war es immer noch sehr heiß, allerdings ging ein leichter Wind direkt hier am Wasser, sodass man die Hitze besser aushalten konnte. Ein oder zwei eiskalte Cocktails trugen natürlich auch dazu bei! Gegen Abend gab’s einen schönen Sonnenuntergang zu beobachten. Auch wenn die Kulisse davor nicht gerade die attraktivste war, sind solche Momente doch immer wieder wunderschön, oder…?

Ich machte mir später, nach dem Abendessen, meine üblichen Notizen zum heutigen Tag, plante den nächsten und freute mich über einen gelungenen und schönen Auftakt zu meiner neuen Reise!

Ein Kommentar zu “Holland ist immer eine Reise wert…”

  1. Hallo Wolfgang,
    so wie du unterwegs bist möchte ich dich als „echten“ WoMo-Reisenden definieren. Bis zu 10 Touren sind es bei dir im Jahr. Ich habe mich nochmal bei dir vergewissert und dachte auch im Vorfeld das es ca. so viel sein müßten. Von dir zuhause ist Holland ja naheliegend und bei schönem Wetter, so fing der erste Tag jedenfalls an, kann man mal wieder machen 😉
    VG Roland

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