Da ich noch mindestens einen weiteren Tag in Wernigerode verbringen wollte, hätte ich um spätestens 9 Uhr ein neues Ticket für meinen Parkplatz lösen müssen. Ich hatte aber Glück: Kurz vorher sah ich, wie gleich zwei Wohnmobile den direkt an den Parkplatz angrenzenden Wohnmobilstellplatz verließen. Blitzschnell war ich abfahrbereit und schon eine Minute später konnte ich die Eingangsschranke passieren. Ich suchte mir einen der beiden freigewordenen Plätze aus, schloss das WoMo an den Landstrom an und machte mich dann gleich für meine erste Tour heute bereit.

Heute Vormittag wollte ich das Schloss Wernigerode besuchen. Um mir den etwas schweißtreibenden Aufstieg bei inzwischen schon wieder beachtlichen Temperaturen zu ersparen, habe ich mich ausnahmsweise ’mal wie ein „handelsüblicher Standardrentner“ be- und die „Touri-Bimmelbahn“ genommen. Die Wernigeröder Schlossbahn führt über die Stationen Alte Kapelle, Krummelsches Haus und Anger hinauf zum Schloss und wieder zurück; außer mir fuhren zu dieser frühen Stunde nur 3 bis 4 andere Gäste mit. Das Ticket für die Schlossbahn sowie die Schlossbesichtigung selbst sind in meiner HarzCard bereits enthalten, auch ein Grund dafür, dass ich mich für diese Kombination entschieden hatte.

Oben angekommen, schaute ich mich zunächst in aller Ruhe im Außenbereich um und freute mich über die grandiose Aussicht über die Stadt.

Dann ging es in den Innenhof und schließlich ins Innere. Schloß Wernigerode war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, die den Weg der deutschen Kaiser des Mittelalters auf ihren Jagdausflügen in den Harz sichern sollte. Eine erste Burganlage wurde Anfang des 12. Jahrhunderts über der Stadt errichtet. 

Es stehen zwei verschiedene Rundgänge zur Verfügung, beide waren sehr interessant und mehr als nur sehenswert! Leider war das Fotografieren im Inneren verboten, daran hielt ich mich selbstverständlich auch!

Nach dem Besuch des Schlosses ging es wieder nach unten und zurück zum Wohnmobil, wo ich eine kleine Mittagspause einlegte. Danach war wieder ’mal das Fahrrad dran, mein nächstes Ziel war der Miniaturenpark „Kleiner Harz“, etwas nördlich der Altstadt gelegen. Auch hier war wegen meiner HarzCard kein Eintritt fällig!

Hier kann man den Harz an nur einem Tag besichtigen: In wenigen Minuten gelangt man von der Kaiserpfalz Goslar vorbei an der Stiftskirche Quedlinburg zum Wernigeröder Schloss. In Thale gondelt die Seilbahn hinauf zum Hexentanzplatz, umrahmt von der eindrucksvollen Kulisse des Bodetals. Die rund 60 Modelle der bedeutendsten Harzer Sehenswürdigkeiten wurden allesamt im Maßstab 1:25 gefertigt. Einige davon möchte ich hier zeigen; da der Park während meines Besuchs nicht besonders voll war, entstanden die Fotos glücklicherweise meist ohne störende überdimensionale Arme, Beine, Köpfe oder ähnliches… 😉

Die Kaiserpfalz in Goslar

Die berühmte Stabkirche in Hahnenklee

Die Wandelhalle in Bad Harzburg

Das UNESCO-Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar

Die Kaiserworth in Goslar

Das Kaiserringhaus in Goslar

Das Rathaus in Goslar

Grosses Schloss in Blankenburg

Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg

Bahnhof in Drei Annen Hohne

Gipfel des Brocken mit Antenne, Bahnhof, Wetterwarte, Hotel und Brockenmuseum

Altstadt Wernigerode

Rathaus in Wernigerode

Das Schloss Wernigerode

Schloss Herzberg

Sollte ’mal etwas nicht funktionieren, so sind sofort hilfsbereite „Riesen“ zur Stelle, die die Probleme in schnellstmöglicher Zeit beheben…

Dieser Miniaturenpark, dem ich vorher eigentlich keine große Bedeutung zugeordnet hatte, hat mich positiv überrascht! Sowohl die große Anzahl der Modelle und deren Detailtreue als auch die ausgesprochen gepflegt und einladend wirkende Anlage trugen dazu bei!

Nach dem Besuch ging es „nahtlos“ in den Bürgerpark, der gleich nebenan liegt. Der etwa 15 ha große Landschaftspark entstand 2006 anlässlich der Landesgartenschau Wernigerode. Er wird durchzogen von einem breiten Band aus mehr als 60 Themengärten, die man auf zwei Rundwegen erschließen können. Zugleich ist es aber auch ein idealer Ort zum Entspannen: Es gibt Relax-Liegen, Strandkörbe, Kletterfelsen, Minigolf und sogar eine kleine Insel am Wasserfall. Von einer 22 m hohen Aussichtsplattform hat man einen tollen Überblick über die nähere Umgebung.

Als letzter Programmpunkt für heute stand ein Besuch des im Jahr 2008 entstandenen Baumkuchenhauses am Stadtrand auf dem Programm. Passend zur Kaffeezeit probierte ich dort ein Stückchen Baumkuchen zu einem Kännchen Kaffee und staunte nicht schlecht über das wirklich eigenwillig gestaltete Gebäude! Im Inneren herrschte jede Menge Betrieb, sowohl was den Außer-Haus-Verkauf als auch den Café-Betrieb anbelangte! Um einen Platz zu ergattern, musste man sich in eine recht beachtliche Warteschlange einreihen, die bis nach draußen reichte…

Nun ging es wieder zurück zum Wohnmobil, denn für den Spätnachmittag standen noch insgesamt drei Chats an: Der erste mit zwei Freundinnen und ehemaligen Arbeitskolleginnen, der zweite mit meiner Schwägerin und meinem Bruder und der dritte mit einer Flasche Weißwein… 😉

Später gab’s noch ein kleines Abendessen sowie eine „Portion Glotze“, und schon war wieder ein abwechslungsreicher und spannender Tag zu Ende!

4 thoughts on “Im Miniaturenpark „Kleiner Harz“”

  1. Wow, dieser Miniaturpark ist ja fantastisch! Den muss ich mir auf jeden Fall merken! Klasse, dass er auch so gepflegt ist. Aber auch Deine anderen Programmpunkte laden zum Nachahmen ein.

    1. Danke, Anja! Ich war vor allem erstaunt über die riesige Anzahl von Vergünstigungen oder gar kostenlosen Angeboten, die einem sowohl die HarzCard als auch die Gästekarten in den verschiedenen Orten ermöglichen; auch kann man sich mit deren Hilfe unzählige Anregungen für alle möglichen Aktivitäten vor Ort holen.

  2. Hallo Wolfgang,
    jetzt könnte ich ja auch die Renterbahn hinauf aufs Schloss in Anspruch nehmen  Das Schloss macht einen tollen Eindruck und auch wegen der Aussicht ist ein Besuch allemal wert. Bei einigen deiner Fotos vom Miniaturpark ist man erst auf dem zweiten Blick in der Wirklichkeit, wenn man es nicht wüßte. Schön das solche „Arbeiten“ entstehen. Einen Baumkuchen würde ich mir auch nicht entgehen lassen … mmhhhh !
    VG Roland

    1. Die Fotos aus dem Miniaturenpark könnten sogar noch besser sein, wenn ich mir noch mehr Zeit genommen hätte, zum Beispiel auch durch tiefere Kamerapositionen. Aber wer zum Beispiel nicht weiß, dass es oben keine Bäume gibt, würde das Foto vom Brockengipfel wahrscheinlich durchaus für echt halten. Danke für deine Meinung, Roland!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert