Schwerpunkt meiner heutigen Tour durch Paris war das Musée d’Orsay, angeblich eines der weltbesten Kunstmuseen! Nach dem Schloss Versailles, dem Musée du Louvre, dem Musée d’Orangerie und dem Centre Pompidou war dies nun schon das fünfte Museum, das ich hier besucht habe! Bisher war ich eigentlich nicht so der Museumstyp, aber ich würde mir wohl selbst in den Hintern beißen, hätte ich diese Gelegenheiten verstreichen lassen! In den letzten Jahren bin ich zugegebenermaßen tatsächlich etwas auf den Geschmack gekommen; die interessanten Museen zum Beispiel in Amsterdam oder Stockholm haben mich in der Vergangenheit ja schon sehr beeindruckt…

Der direkt am Seine-Ufer gelegene ehemalige Bahnhof wurde anlässlich der Weltausstellung im Jahr 1900 eingeweiht. Aufgrund einer Initiative des französischen Staatspräsidenten Valérie Giscard d’Éstaing wurde er 1977 zu einem Museum umgebaut; die Eröffnung fand 1986 statt.

Hier fand ich zur Abwechslung ’mal wieder zwei Warteschlagen vor statt nur einer, eine lange für Besucher ohne Ticket und eine noch viel längere für Menschen mit Ticket! Menschen wie mich, zum Beispiel, denn durch meinen Citypass benötigte ich ja kein Ticket! War ja wieder ’mal klar… 😉

Schon irgendwie merkwürdig hier; die Sicherheitskontrollen sind selbstverständlich notwendig, müssten aber deutlich besser organisiert werden, finde ich! Die Kontrolle, die ich nach fast 45 Minuten Wartezeit endlich hinter mir hatte, war meine 11. innerhalb von nur drei Tagen!

Dafür entschädigte das Museum aber! Eine so interessante Ausstellung hatte ich eigentlich nicht erwartet, obwohl hier überwiegend „nur“ Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Grafiken präsentiert werden! Es gefiel mir besser als der doch schon etwas „verstaubte“ Louvre. Allerdings bleibt mein absoluter Top-Favorit unter den bisher besuchten Museen immer noch das faszinierende Moesgård Museum im dänischen Aarhus!

Im Inneren ist die Architektur des ehemaligen Bahnhofs durch die große Kuppelhalle mit ihrem durchgehenden Glasdach noch klar zu erkennen. Dennoch wirkt alles recht modern, und vor allem gibt es sehr viel Licht!

Die überdimensionale vergoldete Uhr stammt tatsächlich noch aus der Zeit des Bahnhofs. Auf dem vorigen Foto kann man ihre Größe erahnen…

Dies gilt auch für die Uhren an der Außenfassade des Gebäudes. Im kleinen Bistro kann man durch eine der beiden hindurchsehen und einen schönen Ausblick auf die Stadt genießen.

Schwerpunkt dieses Hauses sind französische Künstler, vor allem Impressionisten; auf etwa 16.000 qm werden mehr als 4.000 Kunstwerke gezeigt. Ich war etwas erstaunt, dass ich viele der hier vertretenen Namen tatsächlich auch kannte, zum Beispiel Pierre-Auguste Renoir, Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Claude Monet, Auguste Rodin, Édouard Manet und Henri Matisse.

Hier kommen ohne weitere Kommentare ’mal einige Fotos der Exponate, die ich mir etwas genauer angesehen habe. Bitte schnell weiterblättern, falls euch beim Anschauen schläfrig zumute wird… 😉

Auch Vincent van Gogh ist, wie bereits erwähnt, in diesem Museum natürlich vertreten; hier sein bekanntes Selbstporträt und das Gemälde mit dem etwas „sperrigen“ Namen Gartenlokal La Guinguette auf dem Montmartre.

Die vielen Räume und Gänge abseits der großen Haupthalle wurden sehr abwechslungsreich gestaltet; die oft dunklen Farben und viel indirekte Beleuchtung lassen die Exponate noch besser zur Geltung kommen.

Auch Designer-Möbel findet man hier. Sowohl Schreibtisch als auch Bett gefielen mir gut!

Und weil’s so schön war, noch ein paar „alte Schinken“… 😉

Beim Anblick des Gemäldes auf dem nächsten Foto (Pilger auf dem Weg nach Mekka von Léon Belly) musste ich unwillkürlich schmunzeln! Es erinnerte mich an ein Foto, das ich 2008 gemacht hatte, und zwar in Westaustralien, genauer gesagt in Broome. Dort finden nämlich am berühmten Cable Beach organisierte Kamelausritte statt, die pünktlich zum Sonnenuntergang enden. Das Foto möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten, daher gibt’s ausnahmsweise ’mal eines aus „uralten Zeiten“… 😉

Hat doch eine verblüffende Ähnlichkeit, oder…? 😉

Nach dem Besuch des Museums überquerte ich auf der Pont Royal erneut die Seine. Das große Gebäude mit dem Glasdach ist das Grand Palais, ein für die Weltausstellung im Jahr 1900 errichtetes Ausstellungsgebäude im Belle-Epoque-Stil. Ursprünglich stand es auch auf meinem Programm, aber irgendwie hat’s mit einem Besuch leider nicht geklappt!

Danach ging es rechts am Louvre und an der Pfarrkirche Saint-Germain-l’Auxerrois mit ihrem neugotischen Glockenturm entlang…

…vorbei an der imposanten Pfarrkirche Saint-Eustache, der bedeutendsten Pariser Kirche aus dem 16. Jahrhundert…

…bis zum Westfield Forum des Halles, meinem nächsten Ziel! Dabei handelt es sich um ein überwiegend unterirdisches Einkaufszentrum, erbaut auf dem ehemaligen Gelände des Pariser Großmarkts. Der Eingangsbereich (französisch La Canopée) ist eine Konstruktion aus Glas und Stahl. 

Für das außergewöhnliche Dach wurden 18.000 Glasplatten verwendet. Seine Fläche ist mit 96 m Breite größer als ein Fußballfeld, und mit 7.000 to Gewicht wiegt es genauso viel wie der Eiffelturm!

Insgesamt stehen hier mehr als 75.000 qm Verkaufsfläche zur Verfügung. Mit etwa 40 Millionen Besuchern pro Jahr zählt es zu den größten Einkaufszentren Frankreichs und Europas. Sogar eine Metrostation und ein „ausgewachsener“ Bahnhof finden hier Platz.

Nachdem ich mich dort umgesehen hatte, legte ich in einer Art Imbissbude mit Sitzgelegenheiten eine kleine Mittagspause ein. Ich probierte eine Galette (ein Pfannkuchen aus Buchweizenmehl) mit drei verschiedenen Käsesorten, dazu gab es einen kleinen Obstsalat und eine Tasse Cidre. Das Ganze wurde als Menü für 10,80 EUR angeboten.

Mein letzter Programmpunkt für heute war der Besuch einiger überdachter Ladenpassagen, die man sich während eines Paris-Aufenthalts auf keinen Fall entgehen lassen sollte!

Zuerst schaute ich mir die hübsche Passage des Panoramas an, zwischen dem Boulevard Montmartre im Norden und der Rue Saint-Martin im Süden gelegen. Sie ist eine der ältesten Ladenpassagen der Stadt. Hier hat’s mir sehr gut gefallen; man fühlt sich trotz der Enge sehr wohl. Ein Geschäft scheint interessanter als das andere! Vor gar nicht langer Zeit haben meine Freundin Frauke (liebe Grüße!) und ihre kleine Reisegruppe (Bruder, Schwägerin und Nichte) hier zu Mittag gegessen und mir damals ein nettes Selfie geschickt; heute habe ich natürlich ein entsprechendes Foto zurückgesendet… 😉

Nur ein paar Schritte weiter, gewissermaßen als Verlängerung der ersten, befindet sich die Passage Jouffroy, ebenfalls unbedingt sehenswert, aber doch ganz anders im Stil. Die Passage wurde 1987 vollständig renoviert, der Boden wurde aber in der ursprünglichen Art gefliest. Hier gibt es sogar eine Fußbodenheizung. Während einer Pause in einem der Lokale bestellte ich mir einen Cocktail, zum Abschied von Paris gewissermaßen… 😉

Nachdem ich noch einen Einkauf erledigte, fuhr ich etwas später mit der M12, der M1 und dem Bus 244 wieder zum Campingplatz zurück, vorerst zum letzten Mal in dieser wunderbaren Stadt!

Da ich morgen früh rechtzeitig abreisen möchte, habe ich nach meiner Kaffeepause schon so einiges vorbereitet; der liegengebliebene Abwasch ist nun erledigt, ich habe Frischwasser aufgenommen und das Chemie-Klo entleert, den Müll entsorgt und im kleinen Supermarkt noch ein paar Lebensmittel für die letzten Tage meiner Reise eingekauft.

Jetzt mache ich mir bei einem Gin-Tonic meine üblichen Notizen; heute werde ich wohl relativ früh schlafen gehen…

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