In Stade war ich bisher erst einmal und das auch nur für ungefähr zwei Stunden, daher freute ich mich darauf, die schöne Hansestadt nun etwas besser kennenlernen zu können!

Vom Fähranleger Lühe, wo ich ja übernachtet hatte, fuhr ich nach dem Frühstück direkt zum Wohnmobilstellplatz Am Schiffertor in Stade, eine sehr schöne Anlage mit allem „Drum an Dran“ (13,- EUR pro Nacht). Der Regen hatte gegen Morgen aufgehört, jetzt war es zwar bewölkt, aber es gab auch immer wieder sonnige Abschnitte!

Weil der Platz nur ein paar Minuten westlich der Altstadt liegt, verzichtete ich dieses Mal auf mein Fahrrad und machte mich zu Fuß auf den Weg. Zuerst ging es durch eine kleine Parkanlage, in der ich sogar auf allerlei wilde Tiere stieß…

Hier führte eine kleine Brücke hinüber zum Freilichtmuseum auf der Insel. Im Sommer ist hier sicher einiges los, jetzt aber war ich hier völlig allein unterwegs.

Es beherbergt unter anderem das Haus Himmelpforten Nr. 6 mit einem Giebel von 1641…

…eine alte Bockwindmühle von 1632 aus Rethmar

…sowie das Altländer Haus von 1733 aus Huttfleth.

Ich verließ die Insel wieder und betrat von Süden kommend die Altstadt von Stade. Mit ihren meist aus dem 17. Jahrhundert stammenden Fachwerkhäusern bildet sie in ihrer Gesamtheit ein Wahrzeichen von Stade. Die beiden folgenden Fotos habe ich am Neuen Pferdemarkt gemacht; auf dem zweiten ist das denkmalgeschützte Gebäude der Alten Post zu sehen.

Das alte Zeughaus liegt ebenfalls am Pferdemarkt. Es wurde bis Ende der 1980er Jahre unter anderem als Kino genutzt. Zwischen 1697 und 1699 in der Schwedenzeit der Stadt diente es als Waffenarsenal.

Jetzt ging es durch die hübsche Hökerstraße direkt ins Zentrum der Altstadt…

…vorbei am Historischen Rathaus von 1668…

…und der Cosmaekirche. Ihr vollständiger Name lautet Sankt Cosmae et Damiani. Ihre große Orgel wurde in den Jahren 1668 bis 1673 gebaut.

Das denkmalgeschützte Hökerhus aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert mit einer reich verzierten Fachwerkfassade befindet sich ebenfalls in der Hökerstraße.

Im Zentrum liegen der Fischmarkt und der Hansehafen; hier fühlte ich mich jetzt so richtig im Mittelalter angekommen!

Der Holztretkran (ein Nachbau) hievte früher Schiffsladungen an Land. Je nach Schwere der Last wurden von ein oder zwei Männern Hebeketten in Gang gesetzt, an denen die Ware hochgezogen und anschließend in der Stadtwaage gewogen wurde. Er beherbergt heute im Erdgeschoss eine kleine Weinhandlung.

Der Alte Hansehafen liegt ist ein Binnenhafen an der Schwinge. Er war ursprünglich eine Tidehafen, d. h. über die Schwinge mit der Elbe und ihren Gezeiten verbunden. In Folge der großen Sturmflut von 1962, die den Norden der Altstadt unter Wasser setzte, wurde er 1968 vom Tidegewässer durch ein Wehr abgetrennt. Der Hafen wird über seine gesamte Länge von zwei Straßenzügen eingerahmt.

Das Bürgermeister-Hintze-Haus (Bildmitte) ist ein Giebelhaus mit einer reich verzierten Weserrenaissance-Fassade.

Hier ein weiterer Blick auf den Hansehafen, von einer Brücke im Osten aus fotografiert.

Das Gebäude auf der linken Seite ist das Knechthausen, seit Ende des 15. Jahrhunderts Gildehaus der Brauereiknechte, jetzt eine historische Gaststätte.

Gegen 12:00 Uhr beendete ich meinen Rundgang und wanderte zurück zum Wohnmobilstellplatz, wo ich zu Mittag aß und eine kleine Pause einlegte.

Am Nachmittag wurde es leider wieder etwas kälter, der Himmel war meistens bedeckt. Trotzdem wollte ich noch eine kleine Fahrradtour unternehmen, und zwar bis zum Elbufer und zurück. Dort, wo die Schwinge ca. 4 km nordöstlich von Stade in die Elbe mündet, liegt die kleine Ortschaft Stadersand. Besonders spannend war es dort allerdings nicht, zudem regnete es jetzt auch noch leicht, und es wurde „saukalt“. Also hielt ich mich nicht lange auf und fuhr schließlich wieder zurück in die Stadt, vorbei am Hafen und dann zurück zum Wohnmobil.

Zum Feierabend gönnte ich mir ‘mal wieder eine Dose Bier. Ich hatte inzwischen neue „Nachbarn“ bekommen, ein Ehepaar aus Norwegen, etwa in meinem Alter. Der Ehemann, der ein wenig Probleme mit dem Stromanschluss hatte, und dem ich deshalb behilflich war, sprach leider nur norwegisch, aber mit seiner Frau konnte ich mich gut auf englisch unterhalten. Sie wollten nach Holland, hatten aber genügend Zeit, um noch ein paar Wochen in Deutschland zu bleiben. Und ich „lernte“, dass es hier bei uns in Deutschland zurzeit sehr warm sei! Aha! Und dass Norwegen noch komplett unter einer dicken Schneeschicht lag! Achso!

Gegen 19:00 Uhr klarte es wieder auf; ich sah unwillkürlich auf das Thermometer: 16 Grad! Tatsächlich, sehr warm… 😉

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