Das gestrige Wetter war zwar sehr schön, aber leider ohne echtes „Durchhaltevermögen“; der Himmel war während meiner Stadtbesichtigung von Sarajevos Altstadt heute leider überwiegend bedeckt.

Ich hatte mir gestern im Internet bereits einen Parkplatz in Altstadtnähe herausgesucht, daher verließ ich den Campingplatz, nachdem ich die WC-Kassette und den Abwassertank noch schnell entleert hatte, etwa gegen 8:00 Uhr. Die Verabschiedung durch die „Dame des Hauses“ erfolgte ebenso nett wie die gestrige Begrüßung durch ihren Mann! Bevor ich aber das Gelände endgültig verließ, entschloss sie sich dann doch noch, mich (etwas zögerlich) zu fragen, ob ich denn überhaupt schon bezahlt hätte! Ja, hatte ich, gestern… 😉

Die Fahrt durch die Stadt zum oben erwähnten Parkplatz verlief schnell und ohne Probleme. Es handelte sich dabei wohl eigentlich um einen Busparkplatz, auf dem aber auch Wohnmobile stehen durften und der außerdem auch noch bewacht war. Dafür hatte ich (im Voraus) eine Tagespauschale von 10 Euro zu zahlen; ganz ok, finde ich!

Vom Parkplatz aus wanderte ich nun zu Fuß zur ganz in der Nähe liegenden Altstadt…

Gleich zu Beginn meiner Erkundung passierte ich die beeindruckende Nationalbibliothek von Bosnien und Herzegowina, die Vijećnica. Das bekannteste Gebäude der Stadt war bis 1947 Rathaus. Im Bosnienkrieg (1992 – 1995) wurde es leider schwer beschädigt, über 2 Millionen Bücher und Dokumente verbrannten damals. Der Wiederaufbau konnte erst im Mai 2014 abgeschlossen werden. Das Gebäude hat übrigens einen dreieckigen Grundriss, deshalb sieht es auf diesem Foto deutlich kleiner aus als es in Wirklichkeit ist!

In der Altstadt schaute ich mich nun gründlich um, ging ohne richtigen Plan verschiedene Straßen, Wege und auch winzige Gassen und sah wieder einmal so vieles, was mir völlig fremd war! Hier ein paar Eindrücke von meinem äußerst interessanten Altstadtbummel…

Auch hier ist man natürlich auf Touristen eingestellt. Andenkenläden und auch die unvermeidlichen Teppichläden, von denen ich mir einige genauer angeschaut habe, sieht man hier an fast jeder Ecke.

Ich erstand neben dem schon obligatorischen Fotomagneten (nach dem ich hier natürlich nicht lange suchen musste…) ein paar Süßigkeiten als Souvenir für zuhause und ging dann langsam zurück zum Parkplatz.

Bevor ich die Stadt endgültig verließ, hielt ich während der Fahrt durch die sehr modern wirkende Neustadt noch schnell an einer Tankstelle, um die gestern bereits erwähnte, fehlende H7-Halogenlampe zu kaufen. Ich erstand wegen des günstigen Preises gleich drei davon (man weiß ja nie…) und entschloss mich, auch noch vollzutanken, obwohl das eigentlich noch nicht nötig war. Insgesamt hat mir Sarajevo sehr gut gefallen, ich hätte mir allerdings etwas besseres Wetter gewünscht, wenigstens ein paar angedeutete Sonnenstrahlen… 😉

Nun ging es aber weiter, ins nächste Land, inzwischen das 12. während dieser Reise! Mein heutiges Ziel war Zagreb, die Hauptstadt von Kroatien. Dieses wunderschöne Land hatte ich ja bereits 2017 besucht, damals allerdings fast ausschließlich die Küste „abgeklappert“, von Umag in Istrien bis nach Dubrovnik in Dalmatien, ganz im Süden…

Die Fahrt zur Landesgrenze verlief teils auf Landstraßen, zum großen Teil aber auf gut ausgebauten Autobahnen. Der Zeitvorteil, den ich dadurch hatte, verschwand aber an der Grenze leider in „nullkommanix“ Sekunden; der Stau vor der Grenzstation war zwar nicht sehr lang, aber es dauerte jedesmal eine kleine Ewigkeit, bevor es wieder weiter ging, und das auch nur für ein paar lausige Meter! Insgesamt wartete ich eine Stunde und 45 Minuten, bis ich endlich „durch“ war!

Die beiden Fotos (der Grenzfluss Save und die darüber führende Brücke) entstanden während meiner Wartezeit in Gradiška; kurz hinter der Brücke befand sich die Grenzstation.

Der Rest der Strecke führte glücklicherweise jetzt nur noch über Autobahnen, sodass ich Zagreb und den Campingplatz, den ich mir ausgesucht hatte, gegen 18:00 Uhr erreichte! Inzwischen war es stark bewölkt und vor allem sehr, sehr windig geworden!

Beim Einchecken auf dem fast komplett gefüllten Platz waren vor mir noch zwei britische Ladies dran, die mit einem großen Leih-Wohnmobil unterwegs waren! Die junge Dame an der Rezeption hatte ihre liebe Mühe, den beiden Damen alles ganz genau zu erläutern, vor allem aber den Weg zum zugewiesen Stellplatz!

Trotzdem schafften die beiden es, auf meinem Platz einzuparken statt auf dem richtigen, der direkt daneben lag! In Rücksprache mit der Rezeption vereinbarten wir, dass es bei diesem „Tausch“ bleiben konnte; für mich kein Problem!

Nun wurde es aber wirklich Zeit, den „Feierabend“ im Wohnmobil einzuläuten, denn draußen war es jetzt kaum noch auszuhalten! Es „windete“ so sehr, dass Hannelore ordentlich hin und her geschüttelt wurde; dazu regnete es natürlich jetzt auch noch sehr heftig!

Ich gönnte mir ein griechisches Mythos-Bier (das mitgebrachte war ja nun endgültig aufgebraucht), sendete ein paar Grüße per WhatsApp in die Heimat und sah mir wieder eine weitere Netflix-Folge auf meinem Tablet an. Eigentlich wollte ich im zum Platz gehörenden Restaurant essen gehen, aber das war bis auf den letzten Platz besetzt, sodass ich mir selbst etwas zubereitete…

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