Mein gestern bereits angekündigter Abstecher ins Landesinnere galt dem Krka Nationalpark, fast ebenso berühmt und beliebt wie sein „großer Bruder“, dem Nationalpark Plitvicer Seen. Er ist längst nicht so weitläufig, und die sieben größeren Wasserfälle, die man hier zu sehen bekommt, werden allesamt durch den tief eingeschnittenen Fluss Krka gebildet, der später bei Šibenik in die Adria fließt.

Wenn ich vom Landesinneren spreche, so ist das übrigens auch ein wenig übertrieben, denn der kleine Ort Skradin, von dem aus die Bootstouren zu den Wasserfällen starten, ist gerade ‘mal rund 30 km von meinem letzten Campingplatz entfernt.

Auf dem letzten Abschnitt der Strecke zum hübschen Ort Skradin geht‘s auf einer überaus reizvollen Fahrt hinab ins tiefe Flusstal; schon von hier aus hat man wunderschöne Ausblicke auf die herrliche Wasserlandschaft. Ich suchte mir am Ortseingang einen von vielen kostenpflichtig angebotenen Parkplätzen aus und stellte mein Wohnmobil am hinteren Ende, wo bereits drei andere standen, ab.

Danach ging es zu Fuß bis zum Ort, der mehr oder weniger nur aus einer großen, auf Touristen zugeschnittenen Bootsanlegestelle besteht; natürlich dürfen auch hier diverse Restaurants, Kiosks, Souvenirläden usw. nicht fehlen! Dort befindet sich auch das interessant gestaltete Besucherzentrum, wo man u.a. sein Ticket bekommt. Der elektronische Zähler über dem Eingang verrät, wieviele Besucher heute noch in den Park eingelassen werden, denn der Zugang musste hier aufgrund des Massenandrangs, der hier an manchen Tagen herrscht, tatsächlich begrenzt werden.

Nach nur wenig Wartezeit in der Schlange und dem Kauf meines Tickets (ich musste umgerechnet ca. 16,- EUR zahlen; im Vergleich zur vorhin zähneknirschend gezahlten Parkgebühr mit fast 15,- EUR durchaus ein Schnäppchen… ;-), ging es ein paar Minuten später schon auf eines der vielen hier ablegenden Ausflugsboote, die die Besucher zu einer Anlegestelle unmittelbar vor den Wasserfällen bringen. Auf demselben Weg fährt man dann später auch wieder zurück.

Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten; es ging durch das wunderschöne Tal, das durch seine vielen Schleifen immer wieder neue Ausblicke eröffnete, flussaufwärts bis zur Endstation.

Von hier aus sind es nur noch ein paar Minuten, bis man die eigentliche Anlage erreicht; zunächst wird man wieder von Picknickplätzen, Restaurants und Verkaufsständen empfangen, dann aber steht man endlich am allerersten Wasserfall und stellt schlagartig fest, dass sich der bisherige Aufwand und die Kosten schon jetzt, an genau dieser Stelle, gelohnt haben!

Das alles zwei Seiten hat, muss man sich allerdings auch hier wieder eingestehen, wie das folgende, etwas weitwinkligere Foto deutlich zeigt:

Die vielen badenden Menschen stören meiner Ansicht nach den wunderschönen Eindruck, den die Wasserfälle machen (‘mal davon abgesehen, dass sie für die Fotos auch meistens im Weg stehen… ;-), aber vielleicht darf man das Ganze auch nicht allzu ernst nehmen: Zum einen ist es tatsächlich nur genau hier erlaubt, zu baden, an allen anderen Stellen ist es strengstens untersagt! Zum anderen sieht man ja auch selbst hier eine Barriere auf dem Wasser, bis zu der man schwimmen darf; dahinter, in Richtung Wasserfall, darf sich niemand aufhalten!

Die meisten Touristen scheinen sich nicht nur nicht daran zu stören, sondern ich hatte das Gefühl, die meisten kämen allein deshalb hierher! Es ist allerdings auch ein extrem schönes Ambiente, und der riesige Picknick- und Liegeplatz direkt davor war „rappelvoll“!

Diese Lady stand minutenlang in genau dieser Pose regungs- und bewegungslos an einer Stelle und starrte lächelnd auf den vor ihr liegenden Wasserfall! Hmm… es gibt halt nix, was es nicht gibt! In Anlehnung an die Installation „Gruß an die Sonne“, die ich ja in Zadar bewundern durfte, habe ich dieses Kunstwerk einfach ‘mal „Gruß an das Wasser“ genannt… 😉

Nun ging es aber richtig los; auf einem Rundweg, der allerdings auch verschiedene Abzweige anbietet, geht es über Stock und Stein, ‘mal hoch, ‘mal runter durch diese verwunschene Wassertraumwelt. Die Aussichten, die sich hier bieten, stehen denen im Nationalpark Plitvicer See in nichts nach, finde ich!

Später verläuft der Wanderweg etwas weiter oben, und so hat man ab und zu auch freie Sicht auf den unteren Flusslauf; in der Bildmitte erkennt man gerade noch so eben die Anlagestelle, von der aus ich gestartet war.

Später, kurz vor dem Ende der Wanderung, bekommt man wieder die vorhin bereits vorgestellte „Badestelle“ zu sehen, dieses Mal allerdings von oben.

Unten angekommen, genehmigte ich mir eine kleine Verschnaufpause, ging wieder zum Bootsanleger und fuhr schließlich kurze Zeit später mit dem Boot wieder zurück nach Skradin.

Mein Wohnmobil, das stundenlang in der prallen Sonne stand, war inzwischen derart aufgeheizt, dass ich mich darin kaum aufhalten konnte; während ich alle Klappen und Fenster geöffnet hatte und so wenigstens ein bisschen Luftzirkulation erreichte, studierte ich meine Unterlagen, um nach einem geeigneten Übernachtungsplatz zu suchen.

Im Gegensatz zu sonst hatte ich für heute ja noch nichts gebucht! Eigentlich wollte ich hier in der Nähe bleiben, aber weil es noch relativ früh war, dachte ich, es wäre etwas vielleicht doch schöner, wieder einen Campingplatz am Meer aufzusuchen. Ich wurde auch schnell fündig und fuhr kurze Zeit später zum Campingplatz Auto Camp Adriatiq in der Nähe des kleinen Orts Primošten, direkt am Meer.

Gegen 17:00 Uhr stand meine „Hannelore“ schließlich wieder auf einem sehr geräumigen Stellplatz, wie so oft unter riesigen Bäumen, und ich schaute mir den Platz etwas näher an.

Der Strand war hier nicht ganz so einladend wie auf anderen Plätzen, aber den „Sonnenanbetern“ schien das nichts auszumachen.

Später am Abend gab‘s noch einen grandiosen Sonnenuntergang zu beobachten, der hier vor allem danach zu beeindrucken wusste!

Ich sitze jetzt bei einem leckeren Cocktail vor meinem Wohnmobil und machte mir so allerlei Gedanken über den bisherigen Verlauf meiner Reise. Ich bin jetzt seit genau zwei Wochen unterwegs und trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, es könnten schon Monate sein! Schon seit ein paar Tagen weiß ich nicht mehr, was ich am Tag davor oder zwei Tage davor gemacht habe, oder wo ich war, und das ist (für mich jedenfalls) immer ein sehr gutes Zeichen! Man erlebt so viel Neues, dass man es unmöglich alles verarbeiten kann, aber genau dieses Gefühl mag ich sehr! Zum „Verarbeiten“ nehme ich mir Zeit, wenn ich wieder zuhause bin; diese Reiseberichte und die vielen Fotos helfen mir dabei… 😉

3 thoughts on “Krka Nationalpark – Gruß an das Wasser”

  1. Hallo Wolfgang,
    ein weiterer toller Bericht welcher animiert dieses schöne Land, das weiß ich mittlerweile nun, zu besuchen. Klasse Fotos dieser herrlichen Natur und der kurvenreichen "Gruß an das Wasser". Ja so ist es, je mehr man erlebt desto langsamer vergeht die Zeit !
    VG Roland

  2. Danke für deine vielen Beiträge Roland; bist mit Sicherheit mein fleißigster Kommentator! 😉 Und ich kann dir versichern, dass ich immer sehr großen Wert auf deine Meinung lege…

  3. Mir macht es großen Spaß (fast) jeden Tag einen Bericht von dir zu lesen und die tollen Fotos anzusehen. Kroatien wird bestimmt mal ein Trip ! Aber … eins nach dem anderen 🙂
    VG Roland

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