Nach einem schönen Frühstück freute ich mich heute auf meine morgendliche Tour in Lugano. Da meine Leute vormittags noch verschiedene Dinge erledigen mussten, hatten wir uns erst für die Mittagszeit verabredet; so blieb also genügend Zeit für eine ausführliche Erkundung der Stadt mit dem Fahrrad.

Mein Wohnmobilstellplatz liegt eigentlich nur einige Hundert Meter vom Ufer des Luganer Sees entfernt. Ich hatte meine Route allerdings so geplant, dass ich zunächst ’mal eine ganze Weile Richtung Süden fuhr und dann erst ans Wasser, in der Gemeinde Paradiso TI (der Zusatz TI steht für den Kanton Tessin und soll Paradiso von diversen anderen gleichnamigen Orten abgrenzen). Zum einen stand mir dadurch eine deutlich längere Strecke am Seeufer zur Verfügung, zum anderen vermied ich dadurch das extreme Gefälle vom Stellplatz zum See.

Da ich recht früh unterwegs war, „erwischte“ ich einen fast gespenstisch wirkenden Hochnebel, der über dem Wasser lag und der eine wunderschöne Atmosphäre erzeugte…

Wie immer fuhr ich so nah wie möglich am Ufer des schönen Sees entlang. Hier an der Promenade warteten unzählige Fotomotive auf mich; die noch etwas „verschlafen“ wirkende Stadt gefiel mir von Anfang an richtig gut!

Das könnte eigentlich auch mein Motto werden… 😉

Besonders schön fand ich den Parco Civico (auch Parco Ciani genannt), einen wunderschön gelegenen Stadtpark direkt am Seeufer, mit hübschen Grünanlagen und attraktiv gestalteten Blumenarrangements. Hier mit tollem Blick auf einen der beiden Hausberge der Stadt, den Monte San Salvatore.

Mitten im Park befindet sich die historische Villa Ciani, heute ein Veranstaltungsort.

Das berühmte „Tor zum See“ ist wahrscheinlich eines der beliebtesten Fotomotive in der Stadt; auch ich konnte natürlich nicht widerstehen… 😉

Meine Tour führte mich bis zum Ostende der Stadt, danach fuhr ich in entgegengesetzter Richtung auf einer etwas anderen Route wieder zurück ins Zentrum.

Am Busbahnhof stellte ich mein Fahrrad ab, schaute mich noch ein wenig im Zentrum um und wartete dann auf meine Schwester und meinen Schwager, die auch pünktlich am vereinbarten Treffpunkt eintrudelten. Sie hatten sich überlegt, eine Bootsfahrt auf dem See zu machen. Eine Idee, die mir sehr gut gefiel und die ich mir insgeheim auch gewünscht hatte! Dazu fuhren wir zunächst mit dem Postbus bis zum kleinen Ort Morcote; seine wunderschöne Lage am See (fast schon wieder in Italien) war die perfekte Ausgangsstation für die Schiffstour.

Vorher sahen wir uns den Ort selbst aber noch etwas genauer an. Wir schlenderten durch viele kleine Gassen etwas oberhalb des Ufers, setzten uns schließlich in ein kleines Café und bestellten etwas zu trinken. Kurz darauf legte auch schon das Boot an, und vor uns lag eine interessante Fahrt in Richtung Norden auf dem langgesteckten See.

Der Luganer See, zwischen dem Lago Maggiore im Westen und dem im Osten befindlichen Comer See gelegen, ist wirklich eine echte Augenweide, fand ich! Etwa zwei Drittel seiner Fläche befinden sich auf schweizerischem, der Rest auf italienischem Gebiet. Er ist bis zu 288 m tief.

Campione d’Italia (meist kurz Campione) ist eine vom Tessin umgebene italienische Exklave mit ca. 2.000 Einwohnern. Hier befindet sich auch das auf mich irgendwie monströs wirkende Casino Municipale, das 2018 wegen Konkurs schließen musste und bis dahin das größte Kasino Europas war.

Nach der Rückkehr in Lugano holte mich mein Fahrrad am Busbahnhof ab und fuhr zurück zum Stellplatz. Für den Abend hatten wir ein weiteres Treffen verabredet, dieses Mal aber zum Abendessen im Ristorante Golosone, ebenfalls in Massagno gelegen. Obwohl es zu Beginn etwas windig war und sogar Regen drohte, saßen wir draußen und ließen uns eine leckere Pizza schmecken. Meine Schwester hat freundlicherweise die komplette Rechnung übernommen; danke nochmals, Heike… 😉

Irgendwann ging natürlich auch dieser schöne Abend zu Ende; wir verabschiedeten uns voneinander und ich fuhr langsam zurück zum Wohnmobil. Etwas wehmütig dachte ich daran, dass meine lange und unfassbar spannende Reise jetzt tatsächlich vorbei war! Morgen geht’s endgültig nachhause, zwar nicht „in einem Rutsch“, aber am Samstag werde ich wohl wieder in Pinneberg sein…

2 thoughts on “Lugano – Ein wunderschöner, letzter Tag”

  1. Hallo Wolfgang,
    Morgenstund hat Gold im Mund … wir sind auch gerne früh unterwegs wenn wir im Urlaub sind. Gerade letztes Jahr am Gardasee in Limone waren wir einige Male vor dem Frühstück 1-2 Stunden unterwegs und genossen die friedliche Atmosphäre. Ein schöne Radtour zeigst du hier mit den stimmungsvollen Fotos. Auch deine Schiffstour kann sich sehen lassen und insgesamt hast du mit deinen Berichten und Fotos vom See mir gezeigt das ein Besuch bestimmt lohnenswert ist.
    LG Roland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert