Für die Fortsetzung meiner bisher ja schon recht abwechslungsreichen Südtirolreise wollte ich in der zweiten Woche in das Eisacktal, das Pustertal und später noch in das Pragser Tal fahren, heute war allerdings erst ‘mal ein Abstecher nach Süden geplant, nach Kaltern und zum Kalterer See.

Das Wetter heute war etwas wolkig, morgens auch ein wenig dunstig, aber sonst ganz in Ordnung. Die nur ca. 20 km lange Fahrt entlang der Südtiroler Weinstraße bis zum Campingplatz Gretl am See dauerte nicht lange. Da es noch recht früh war, hatte ich keinerlei Probleme, dort einen Stellplatz zu ergattern; dafür wurden 25,- EUR fällig. Duschen, Strom, Ent- und Versorgung und sogar schnelles WLAN waren dabei inbegriffen!

Ich machte zuerst einen kleinen Rundgang auf dem Platz und dann am See entlang; hier war es sehr hübsch, fand ich! Es gab Restaurants und kleine Imbissbuden, ein paar Läden, Bootsverleih usw.. Der See gilt übrigens als der wärmste Badesee in den Alpen, mit bis zu 28 Grad in den Sommermonaten!

Nach einem kleinen Mittagessen war natürlich wieder eine Radtour fällig; ich wollte zuerst nach Kaltern fahren, einem der wohl bekanntesten Weindörfer Südtirols, und danach einmal komplett um den See herum.

Die Strecke nach Kaltern brachte mich mehrfach ordentlich ins Schwitzen, den ebene Straßen oder Wege sind hier leider Fehlanzeige! Aber, wie schon früher ‘mal erwähnt, Fahren in hügeligem oder bergigem Gelände bringt auch immer schöne Aussichten mit sich, und die gab es hier natürlich auch reichlich! Das gesamte Gebiet ist überwiegend vom Weinanbau geprägt.

Die Art und Weise, wie die Weinreben an den Holzgerüsten hochgezogen werden, nennt man im Fachjargon Erziehungssystem. Die so genannte Perglerziehung gilt heute eigentlich als überholt; sie hat ein horizontales oder leicht geneigtes Laubdach; dies ermöglicht eine gleichmäßigere Sonneneinstrahlung auf die Trauben. Alle Pflegearbeiten müssen dafür aber von unten erfolgen und sind folgerichtig extrem aufwändig! Diese traditionelle Art ist in Südtirol trotzdem noch recht häufig anzutreffen, vor allem auf steileren Hanglagen und bei der Vernasch-Rebsorte. Hab’ ich alles „ergoogelt“… 😉

Der Ort Kaltern (eigentlich: Kaltern an der Weinstraße) ist wirklich sehr sehenswert, vor allem der lebendige Markplatz! Groß ist er allerdings auch nicht, sodass man, kaum angekommen, auch schon wieder draußen ist…

Nach dem Besuch des Ortes ging es wieder in Richtung See, allerdings auf einer anderen Strecke, damit‘s etwas abwechslungsreicher wird.

Am Wasser angekommen, fuhr ich einmal komplett im Uhrzeigersinn um den See herum! Ich muss gestehen, dass ich mir von diesem Abschnitt meiner Tour doch etwas mehr versprochen hatte! Zum einen geht es auf der Ostseite häufig durch Wald oder durch Baumgebiete, sodass vom See nicht sehr viel zu sehen war. Zum anderen entfernt sich der Weg im Süden recht weit vom eigentlichen See, um ein großes Sumpfgebiet herum. Auf dem Rückweg im Westen muss man ausserdem überwiegend auf der Straße bleiben; einen Radweg direkt am Ufer entlang gibt es nicht! Zu guter Letzt waren um diese Zeit unglaublich viele Insekten unterwegs, die allesamt nur genau zwei Ziele zu kennen schienen: meinen Mund und die Nasenöffnungen! Da kann die Landschaft noch so schön sein… 😉

Wieder am Wohnmobil angekommen, legte ich wie üblich eine kleine Kaffeepause ein, schlief etwa 20 Minuten und besuchte dann einen kleinen Hofladen mit Garten und Sitzgelegenheiten, der direkt vor dem Eingang zum Campingplatz lag. Dort gab es allerhand Südtiroler Spezialitäten zu verkosten, hauptsächlich natürlich Wein! Ich probierte drei verschiedene Sorten, aber so richtig „oberlecker“ schmeckte mir leider keine davon, daher kaufte ich dort auch nichts!

Ab 18:00 Uhr saß ich dann für einige Stunden vor der „Glotze“, denn heute war Bundestagswahl (ich hatte vorher natürlich schon per Briefwahl abgestimmt), und deren Ausgang wollte ich natürlich nicht verpassen…

3 thoughts on “Mücken fangen am Kalterer See”

  1. Hallo Wolfgang,
    Kaltern, den See und die nähere Umgebung kennen wir noch nicht. Interessant wie da die Reben aussehen. Ob das der Grund ist das deine Weinprobe gar nicht so gut war 😉
    Viel Grüße, Roland

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