Wer sagt denn, Nordlichter könne man in Norwegen nur im Winter sehen?

Ich werde beweisen, dass das auch im Sommer möglich ist, denn schließlich bin ich — selbst ein Nordlicht! Und alles andere als unsichtbar…

Meine große Nordkap-Tour, auf die ich nun schon so lange gewartet hab‘, hat endlich begonnen! Ich bin gestern, am Montag, morgens noch kurz beim Friseur gewesen, hab’ danach beim Discounter Unmengen an Lebensmitteln „gebunkert“ (Norwegen ist teuer!) und bin dann gegen 11:30 Uhr ganz gemütlich in Richtung Norden aufgebrochen…

Tagesziel war Aarhus, mit über 260.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Dort stand ich auf einem einfachen und auch nicht besonders einladenden Parkplatz, aber dafür direkt in der Stadt und kostenlos. Im übrigen ist es mir bei reinen Übernachtungsplätzen eigentlich auch egal, wie sie aussehen, Hauptsache, ich fühle mich dort sicher! Durch die zentrale Lage bekam ich zusätzlich die Gelegenheit, mir die Stadt etwas genauer anzuschauen.

Heute morgen ging es dann weiter nach Frederikshavn, von dort aus geht nämlich morgen früh meine Fähre nach Oslo! Frederikshavn ist deutlich kleiner, verfügt aber über eine der längsten Fußgängerzonen Dänemarks, eine hübsche, alte Fischersiedlung und mehrere schöne Strände.

Einer dieser Strände ist der einzige Palmenstrand in Dänemark. In dessen Nähe befindet sich ein großer, ebenfalls kostenloser Parkplatz, auf dem man mit dem Wohnmobil übernachten darf. Als ich dort eintraf, war der Platz kaum belegt. Ich machte eine kleine Pause und unternahm dann eine schöne Fahrradtour, um die unmittelbare Umgebung und die Stadt etwas zu erkunden. Das Foto zeigt den alten Pulverturm aus dem 17. Jahrhundert, einem Wahrzeichen der Stadt.

Die Überfahrt morgen wird etwas mehr als neun Stunden dauern; gegen 18:30 Uhr werde ich hoffentlich von der Fähre rollen und mir einen Übernachtungsplatz in Oslo suchen können. Ich habe, im Gegensatz zu meinen früheren Reisen in die USA, nach Australien und nach Neuseeland, wie schon in der Toskana auch jetzt keine festgelegte Reiseroute, allerdings sind manche Strecken fast obligatorisch, wenn man meine Hauptziele betrachtet.  

Ich werde von Oslo aus zunächst in Richtung Bergen fahren und mich dann so langsam weiter nach Norden „vorarbeiten“; dabei habe ich mir unter anderem als Highlights Bergen, den Geiranger-Fjord, den Trollstigen, die Vogelinsel Runde, die Flåm-Bahn, die Atlantikstraße und Ålesund vorgenommen; Ziel nach dem ersten Drittel ist dann Trondheim.

Danach geht‘s auf schnellstem Wege auf die Lofoten, wo ich hoffentlich genügend Zeit habe, auch Schlechtwettertage „auszusitzen“, um die Schönheit dieser Inselkette bei schönem Wetter genießen zu können. Weiter geht es dann über Narvik, Tromsø und Hammerfest zum Nordkap und eventuell, falls die Zeit reicht, auch noch bis Kirkenes, dem „Wendehafen“ der berühmten Hurtigrute und nach Grense Jakobselv, direkt an der russischen Grenze.

Im letzten Drittel ist „Kilometerfressen“ angesagt, denn schließlich muss ich irgendwann ja auch wieder zuhause sein! Die Rückfahrt soll über Finnland (Inari und Kittilä) bis an den Bottnischen Meerbusen gehen, danach an der schwedischen Ostseeküste entlang nach Stockholm und schließlich nach Malmö. Vielleicht klappt ja sogar noch ein Kurzbesuch in Kopenhagen

Ich werde natürlich wieder versuchen, meine täglichen „Abenteuer“ in kleine Berichte zu verpacken und bei Gelegenheit hochzuladen, will hier aber nicht zu viel versprechen! Zum einen setzt dies stabile Internet-Verbindungen voraus, zum anderen werde ich mich abends wahrscheinlich des Öfteren wohl auch lieber dem dolce far niente hingeben, als am Notebook zu arbeiten, denn immerhin muss ich wirklich lange und teilweise richtig anstrengende Strecken bewältigen. Mal sehen, wie‘s so klappt… 😉

4 thoughts on “Nordlicht goes Nordkap”

  1. Ohmann, schon bei den ersten Zeilen tropft der schiere Neid aus meinen Fingern, während ich schreibe! Verdammich, ich will auch wieder nach Norge!! Hast Du das mal gut. Nicht, dass ich es Dir nicht gönne, neinnein, aber wenn man das alles so hört, dann wünscht man sich die Hurtugrutenreise zurück. Übrigens, ganz wichtig: Wenn Du in Hammerfest bist, musst Du unbedingt zum Isbjörnklubben, gleich am Anleger der Hurtigrute. Denn NUR wer selber höchstpersönlich in Hammerfest war, darf überhaupt Mitglied im Isbjörnklubben werden und so eine einmalige Gelegenheit willst Du doch wohl nicht verstreichen lassen? Natürlich muss man eine kleine Spende abgeben. Aber dafür bekommt man auch eine Urkunde, hast ja unsere gesehen:-)
    Viel Spaß noch und tolle Erlebnisse!
    Schwester Z.

  2. Wolle-das ist eine tolle Tour, die Du da vor Dir hast. Bis zu den Lofoten sind wir ja 2014 fast dieselbe Strecke gefahren-nur das Nordkap haben wir uns für später aufgehoben. Wenn Du auf den Lofoten bist und nach Norden fährst, mach einen Abstecher über Vesterålen-lohnt sich.
    Wünschen Dir viel Spaß, herrliche Sonnentage und grüße die Trolle auf dem Trollstiegen-wir werden sie irgendwann noch mal mit der Harley besuchen����.
    Liebe Grüße Trudi & Bernd

  3. Hallo Wolfgang,
    hatte deinen Blog kurzzeitig vergessen aber als ich heute deinen Post in facebook sah mußte ich gleich mal nachgucken. Nun gut, anscheinend gibt es wichtigeres als hier einen täglichen Blog zu verfassen und wie ich ja schon erfahren habe von dir ist Internet auch Glückssache. Ich wünsche dir weiterhin eine schöne und spannende Reise.
    VG Roland

  4. Ein sehr guter Plan, den Du da ins Auge gefasst hattest. Und da ich jetzt im Nachgang schreibe und weiß, welch Glück Du unterwegs hattest, beneide ich Dich auch ein bisschen. Aber immerhin habe ich die meisten tollen Fleckchen dieser Reise auch schon gesehen, wenn auch nicht alle bei einem solch guten Wetter.

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