Schönes Wetter heute morgen, hoffentlich bleibt es so!

Kurz nach dem Auschecken auf dem Campingplatz verließ ich die Insel Rømø, die ich ja schon zweimal vorher besucht hatte, und die mir auf dieser Reise ja nur als Zwischenstopp für eine Übernachtung dienen sollte.

Nun wollte ich den Ort Ribe ‘mal etwas genauer unter die Lupe nehmen! Ich weiß gar nicht, wie oft ich hier schon durchgefahren bin, wenn ich mit Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen auf dem Weg in den Nordwesten Dänemarks unterwegs war. Aber niemals hatten wir hier gehalten, warum auch…?

Ribe ist allerdings wirklich schön und lohnenswert; seine gut erhaltene Altstadt mit echtem Mittelalter-Flair muss man gesehen haben!

Am Ortseingang gibt es neben einem regulären Parkplatz einen wunderschön ausgebauten Wohnmobilstellplatz, der Ent- und Versorgung sowie Toiletten bietet, sehr zentral liegt (nur 10 Minuten zu Fuß in die Altstadt) und dazu noch kostenlos ist! Den werd‘ ich mir für spätere Reisen unbedingt ‘mal merken…

Als ich ankam, waren noch etliche Plätze frei, was später, als ich wieder abfuhr, schon nicht mehr der Fall war. Ich stellte also mein Fahrzeug ab, schnappte mir die Kamera und machte mich auf den Weg.

Ribe ist die älteste Stadt Dänemarks und war das gesamte Mittelalter hindurch bis zur frühen Neuzeit der wichtigste Hafen an der Nordsee. Viele der mittelalterlichen Fachwerkhäuser sind bis heute erhalten geblieben.

Ein besonderes Schmuckstück ist der romanische und später gotisch erweiterte Dom, eine evangelisch-lutherische Bischofskirche in Dänemark.

Die vielen kleinen Straßen, die vom Domplatz ausgehen, wirken sehr gemütlich und einladend; jetzt, um diese frühe Uhrzeit, war hier allerdings noch nicht viel Betrieb.

Im Wikingermuseum im Westen der Stadt (nicht zu verwechseln mit dem Freilichtmuseum VikingeCenter weiter südlich und ausserhalb der Stadt) habe ich mich aus Zeitgründen nur kurz aufgehalten, danach bin ich in einem großen Bogen wieder zurück zum Wohnmobilstellplatz gegangen.

Nun fuhr ich weiter nach Esbjerg, zum Campingplatz Esbjerg Camping A/S, der etwas westlich der Stadt liegt, und buchte dort einen Platz für eine Nacht (161 DKK, ca. 22,- EUR).

Nach einer kleinen Sandwich-Pause holte ich mein Fahrrad „aus dem Stall“ und bereitete mich für meine heutige Tour vor. Ich wollte endlich einmal die kleine Insel Fanø, die direkt vor Esbjerg liegt, kennenlernen. Von dessen „unendlich“ langem und breitem Strand hatte ich schon viel gehört! Und man sollte angeblich auch am Strand entlang mit dem Rad fahren können, ohne gleich Extremsportler sein zu müssen… 😉

Ich fuhr also los, wandte mich gleich in Richtung Nordsee und radelte dann am Wasser entlang durch das wenig attraktive Hafengebiet von Esbjerg bis zum Anleger der Fähre, die alle 20 Minuten fährt und einen in nur 15 Minuten hinüber zur Insel bringt (45 DKK inkl. Fahrrad; ca. 6,- EUR).

Kurze Zeit später erreichte ich auch schon die Insel und den kleinen Ort Nordby, wo ich mich etwas umsah und einige Fotos machte.

Dann ging es aber auch schon an den Strand, der tatsächlich traumhaft schön und extrem breit ist. Er erstreckt sich über die gesamte Westseite der Insel und ist etwa 16 km lang!

Wie auf Rømø auch, darf der Strand mit PKW befahren werden, bei den Entfernungen von den Dünen bis zum Wasser ja auch sehr praktisch!

Direkt vor den Dünen verläuft eine Art Sandstraße, die problemlos auch mit dem Rad zu befahren ist. Direkt am Wasser geht das eher nicht, dort wäre das wegen des aufgelockerten oder nassen Sands wohl sehr schwierig. Hier fuhr ich in Richtung Südspitze der Insel.

Ein paar Kilometer vor dem Ende des Strands bog ich ab und fuhr nun auf kleinen Sandwegen und später über asphaltierte Straßen durch das Inselinnere bis nach Sønderho, einem kleinen „Nest“ im Süden von Fanø.

Sehr hübsch war es hier und vor allem deutlich ruhiger als in Nordby, wo ja die Fähre ankommt, und wo es wohl die meisten Ferienhäuser gibt. Hier gönnte ich mir eine schöne Kaffeepause bei einem leckeren Eis und einem Kännchen Kaffee.

Auf dem Rückweg zum Fähranleger entschied ich mich für die gut ausgebaute und mit einem bequemen Fahrradweg ausgestattete Landstraße. Da ich noch genügend Zeit hatte, bevor die letzte Fähre ging, fuhr ich in Nordby noch einige kleinere Straßen entlang, um den Ort besser kennenzulernen. Danach ging es dann schließlich wieder mit der Fähre zurück nach Esbjerg.

Nach der Rückkehr auf das Festland nahm ich noch die Gelegenheit wahr, mir das Zentrum von Esbjerg etwas näher anzuschauen, vor allem bei diesem tollen Wetter! Dort gefiel es mir eigentlich ganz gut, allerdings wirkte jetzt, schon nach Geschäftsschluss, alles wie ausgestorben!

Nachdem ich mich genügend umgeschaut hatte, verließ ich Esbjerg und machte mich auf den Rückweg, immer am Wasser entlang.

Auf dem Weg zum Campingplatz kam ich, wie auch schon auf dem Hinweg, an einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit vorbei! Die 9 m hohe und aus weißem Beton bestehende Skulpturengruppe heisst Der Mensch am Meer (dänisch: Mennesket ved Havet). Sie wurde 1995 eingeweiht und ist mittlerweile zu einem richtigen Wahrzeichen Esbjergs geworden.

Wenn ich ehrlich sein soll: Beim allerersten Anblick dachte ich eigentlich mehr an vier Riesen, die auf dem Klo saßen, und deren Gesichtsausdruck von der besonderen Konzentration auf eine klar umrissene Aufgabe zeugte… 😉

Aber ein schönes Fotomotiv war‘s allemal!

Ich fuhr zurück zum Campingplatz und verbrachte restlichen Tag dort. Gegen Abend zeigte sich die Sonne immer noch in voller Pracht, und ich unternahm daher einen schönen Spaziergang über den gesamten Platz, bevor ich mir mein Abendessen zubereitete.

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