Mein dritter und vermutlich auch letzter Tag in Rom stand heute ganz im Zeichen des Vatikans, dessen Besuch sich auf meiner Liste natürlich ganz oben befand! Hier wollte ich gleich mehrere Sehenswürdigkeiten besuchen, von denen ich allerdings nicht alle geschafft hatte.

So langsam kehrte Routine ein: Schon um kurz vor 8 Uhr befand ich mich auf dem Weg zur Bushaltestelle, die praktischerweise direkt gegenüber meines Stellplatzes liegt. Mit den Linien 105 und 70 fuhr ich bis zu einer Haltestelle direkt am Westufer des Tiber, den ich übrigens seit meiner Ankunft in der italienischen Hauptstadt heute zum allerersten Mal sah! Dann ging es zu Fuß bis zum weltberühmten und ganz in der Nähe befindlichen Petersplatz.

Ich muss schon sagen, dass ich jetzt sehr gespannt war! Es ist schon ein ziemlich eigenartiges Gefühl, diesen so geschichtsträchtigen Ort endlich einmal zum Greifen nah vor sich zu sehen.

Von Weitem hatte ich kurzzeitig das Gefühl, der Platz sei deutlich kleiner als ich ihn mir vorgestellt hatte. Als ich dann aber dort eintraf und mich in Ruhe umschaute, erkannte ich seine tatsächliche Größe und war von seiner Weitläufigkeit extrem beeindruckt. Er ist 340 m lang und 240 m breit und wird von halbkreisförmigen Kolonnaden umrahmt. Sie bestehen aus 284 Säulen, die in vier Reihen hintereinander angeordnet sind; sie bilden übrigens die Grenze zwischen Vatikanstadt und Italien.

Wie überall während meiner Reise war es corona-bedingt auch hier nicht besonders voll, erst recht nicht zu dieser relativ frühen Stunde. Das Wetter und das schöne Morgenlicht waren perfekt, und so machte ich jetzt jede Menge Fotos.

Das Foto zeigt den 27 m hohen ägyptischen Obelisken, dessen Anblick mich natürlich sofort wieder an den bereits gestern erwähnten Film bzw. den Roman Illuminati erinnerte; zu seinen Füßen wurde in der Geschichte ebenfalls ein Kardinal ermordet!

Nun stellte ich mich für die Besichtigung des Petersdoms sowie für die Besteigung seiner Kuppel an; den Blick von ganz oben wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Eigentlich kann von „Anstellen“ keine Rede sein, denn der einzige kleine „Stau“ bildete sich nur dort, wo die übliche „Fiebermessung“ sowie das Sicherheits-Screening stattfanden; beides ging aber sehr schnell über die Bühne.

Der Weg für die Kuppelbesteigung (10 EUR) war ganz genau vorgeschrieben: Zunächst ging es ein kleines Stückchen durch die Kirche, die man sich aber erst nach dem Besuch der Kuppel genauer anschauen konnte. Danach führte ein Fahrstuhl nach oben; ab dem Ausstieg musste der gesamte Rest des Weges allerdings zu Fuß zurückgelegt werden, insgesamt 304 Stufen! Auf den ersten Abschnitten konnte man schon einen Blick in das imposante Innere des Kirchenschiffs werfen.

Der Aufstieg bis zum höchsten Punkt war übrigens nicht ganz „ohne“! Es war hier oben sehr stickig und heiß, man musste auch hier die Schutzmaske tragen, die Gänge waren extrem eng und die winzigen Stufen supersteil und manchmal mit deutlich größerem Abstand angeordnet, als man es gewohnt war.

Das für mich mit meiner Größe von 1,83 m Anstrengendste war aber die Tatsache, dass die schmalen Pfade, je weiter man nach oben gelangte, sich an die Wölbung der Kuppen anpassen mussten! Daher war man gezwungen, ebenfalls entsprechend „schräg“ zu gehen, was am besten gelang, wenn man sich ein wenig bückte und gleichzeitig an den Wänden abstützte. Das nachfolgende Foto zeigt in etwa, was ich meine; schaut euch vor allem das Fenster ganz links an. Sein senkrechter Rahmen stellt einen guten Vergleich dar…

Irgendwann aber war es mit der „Kletterei“ endlich vorbei, und ich wurde mit unvergleichlich schönen Ausblicken belohnt! Ich wusste gar nicht, was ich zuerst fotografieren sollte, machte ich dann aber klar, dass ich jede Menge Zeit hatte und mich hier beliebig lange aufhalten durfte. Ich war während der gesamten Zeit, die ich hier verbrachte, übrigens „mutterseelenallein“ hier auf dem „Dach des Vatikans“…

Das nachfolgende Foto ist wahrscheinlich das für mich wichtigste, was ich während meiner insgesamt etwa 6-wöchigen Sizilienreise gemacht habe: Der Blick von oben auf den Petersplatz! Wie oft hat man diesen Anblick schon im TV oder auf Fotos gesehen? Meistens natürlich mit Zigtausenden von Gläubigen und Besuchern sowie zu besonderen Anlässen. Urbi et orbi

Erst 35 Minuten später beschoss ich etwas widerwillig, wieder nach unten zu steigen. Der Rückweg war derselbe, dennoch kam mir auch dieses Mal kein Mensch entgegen, sehr eigenartig! Unten angekommen, sah ich mich ausführlich in der wohl bekanntesten Kirche der Welt um.

Die Basilika Sankt Peter im Vatikan (italienisch San Pietro in Vaticano), im deutschsprachigen Raum wegen ihrer Größe und Bedeutung meistens aber Petersdom genannt, ist dem Apostel Simon Petrus geweiht. Mit einer Fläche von über 20.000 qm und einem Fassungsvermögen von 20.000 Menschen ist sie eine der größten und bedeutendsten Kirchen der Welt!

Natürlich durfte auch ein Foto der Leibgarde des Papstes (den ich persönlich leider nicht getroffen habe…;-) nicht fehlen; deren Uniform ist aber auch wirklich der Hingucker, finde ich.

Eigentlich standen jetzt noch die Vatikanischen Gärten sowie die sehenswerte Sixtinische Kapelle auf dem Programm; beides war aber zum jetzigen Zeitpunkt aus verschiedenen Gründen nicht möglich und so musste ich deren Besuch auf einen hoffentlich später stattfindenden Termin verschieben.

Ich wanderte nun etwas in der Umgebung des Petersplatzes herum und schaute mich in den Seitenstraßen um, dann führte mich meine Strecke wieder zurück an den Fluss und zu meinem nächsten Ziel…

…der bekannten Engelsburg (italienisch Castel Sant’Angelo oder auch Mausoleo di Adriano).

Sie  wurde ursprünglich als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian (117–138 n. Chr.) und seine Nachfolger errichtet und später von verschiedenen Päpsten zur Burg umgebaut. Seit dem 13. Februar 1906 ist die sie ein Museum.

Da ich durch den Ausfall zweier Besichtigungspunkte nun etwas weniger Zeitdruck hatte, lief ich noch schnell zum Campo del Fiori, den ich ja gestern schon besucht hatte und der gar nicht ’mal weit entfernt lag! Dort kaufte ich einer der Schalen aus tunesischem Porzellan für meine Schwägerin. Zwar musste sie heute arbeiten, und ich konnte mich daher nicht mir ihr absprechen, ich war mir aber sicher, dass ihr das kleine „Bringmixel“ gefallen würde. Dort setzte ich mich auch in ein einladend wirkendes Straßencafé und verzehrte einen Insalada Caprese (ich war schließlich gerade erst auf Capri… ;-), dazu wieder das übliche Glas Bier. Stolze 18 EUR musste ich dafür zahlen!

Letzter Programmpunkt für heute (und der war mir nach meinem Fauxpas gestern sehr wichtig) war der Besuch der berühmten Spanischen Treppe (italienisch Scalinata di Trinità dei Monti), einer der bekanntesten Freitreppen der Welt. Ihre deutsche Bezeichnung ist von der unterhalb gelegenen Piazza di Spagna abgeleitet.

Diesen besonderen Ort, heute eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Rom, habe ich zum ersten Mal im jetzt schon mehrfach zitierten Hollywood-Film Ein Herz und eine Krone aus dem Jahr 1953 kennengelernt. Wer diese wunderschöne romantische Komödie kennt, der weiß jetzt sicher, warum ich mich bei diesem Tagesbericht für gerade den Titel entschieden habe… 😉

Nun war ich restlos zufrieden mit meiner heutigen „Ausbeute“ und suchte die nächste Bushaltestelle auf. Dort musste ich eine ganze Weile warten, fuhr dann wieder zurück zum Hauptbahnhof und danach wieder die schon bekannte Strecke mit der 105 zum Wohnmobilstellplatz.

Mein restlicher Tag verging wie im Flug; nach einer verspäteten Kaffeepause und einen kleinen Schläfchen hatte ich einen Videochat mit zwei Freundinnen, tauschte Nachrichten über WhatsApp mit der Familie aus und verschickte auch einige Fotos. Dann machte ich mir etwas zu essen und setzte mich später nach draußen, wo ich darüber nachdachte, was wohl mein nächste Ziel sein würde! Denn das stand bis jetzt noch gar nicht fest, außer, dass es in Richtung Norden gehen würde, natürlich… 😉

2 thoughts on “„Rom! Rom war unbeschreiblich schön…“”

  1. Hallo Wolfgang,
    so leer, wie du ihn erlebt hast, wird man den Petersplatz wohl extrem selten vorfinden, wenn überhaupt noch einmal und so konntest du wieder Fotos machen von Seltenheitswert. Dazu noch der herrliche blaue Himmel … perfekt. Dein Aufstieg erinnert mich an meinen im Kölner Dom mit seinen 533 Treppenstufen wo es genauso eng zuging … ich war ganz schön „kaputt“ damals. Meine Frau stieg an einem Zwischenstück beim Aufstieg aus. Oben angekommen war ich mächtig sauer, da ein enges Gitter rundum jegliches Foto versagte  Dein Fotos, und besonders vom Petersplatz, sind Klasse !
    VG Roland

    1. Ah, sehr interessant zu wissen, dass es beim Aufstieg auf den Kölner Dom ähnlich eng zugeht; das habe ich leider noch nicht gemacht! Ein paar Tage „Kölln in Köln“ sind eigentlich auch längst ’mal fällig… 😉 Danke für den Kommentar!

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