Ursprünglich hatte ich gedacht, ich setze meine Fahrt nach Norden entlang der Lübecker Bucht fort, weiter nach Grömitz, Kellenhusen, Dahme und Großenbrode. Nun habe ich mich allerdings doch entschieden, diese Orte lieber im Rahmen einer weiteren Kurzreise zu besuchen, da die beiden mir noch verbleibenden Tage dieser Woche dafür nicht ausreichen würden.

Nachhause fahren wollte ich allerdings auch noch nicht, und so entschied ich mich für ein Ziel, das auch schon sehr lange auf meiner Liste stand: Plön! Neben einer kleinen Stadterkundung reizte mich vor allem eine komplette Radtour rund um den Großen Plöner See. Ich wusste bisher allerdings nicht, ob so eine Tour überhaupt möglich, geschweige denn, wie lang sie wäre…

Ich nutzte deshalb beim Frühstück die Gelegenheit, beides ’mal über eine grobe Planung mit Hilfe meiner Outdoor-App Komoot herauszufinden. Ja, das war tatsächlich problemlos möglich, und die Strecke mit ca. 40 km war ja wohl auch recht leicht zu bewältigen!

Ich fuhr also gegen 9:00 Uhr los und parkte schon kurze Zeit später im Südosten von Plön, direkt am Kleinen Plöner See, auf einem Parkplatz, auf dem einige wenige Plätze für Wohnmobile vorgesehen waren.

Die Übernachtungsgebühr von 6 Euro sollte man in einen Umschlag stecken und diesen, nach Abtrennen eines Belegs für die Windschutzscheibe, in eine Art Briefkasten werfen. Da ich, wie offenbar immer auf dieser Reise, unter einer „chronischen Münzinsuffizienz“ litt, musste ich notgedrungen einen 10-Euro-Schein in den Umschlag legen. Selbst schuld; ich muss mir in Zukunft wirklich dringend(!) angewöhnen, vor Reisebeginn „kiloweise“ Kleingeld zu bunkern… 😉

Kurz danach war ich bereits mit dem Fahrrad unterwegs! Ich war sehr gespannt, was mich auf der Komplettumrundung dieses schönen Sees erwartete! Natürlich bin ich in meinem bisherigen Leben schon so einige Male hier gewesen, aber diese Besuche beschränkten sich meist immer auf Plön selbst; nur ein- oder zweimal war damit auch eine Tour mit einem der Ausflugsschiffe verbunden.

Der See ist tatsächlich viel größer, als so mancher denken mag: Mit 28 qkm ist es der größte in Schleswig-Holstein und deutschlandweit immerhin sogar der zehntgrößte! Insgesamt gibt es 15 ausgewiesene Badestellen, einige Campingplätze liegen direkt am Seeufer. Für Freizeitaktivitäten wie Wasserwandern, Segeln, Tauchen, Angeln besteht ein umfangreiches Angebot. Das private Befahren mit Motorbooten ist übrigens weder mit Elektro- noch mit Verbrennungsmotoren gestattet; die Wasservögel freut’s bestimmt!

Mein erstes Teilziel war die bekannte Prinzeninsel. Die Halbinsel ist etwa 2 km lang und teilweise nur etwa 30 m breit! Sie ist überwiegend bewaldet und an manchen Ufergebieten sogar sumpfig.

An der Südspitze befindet sich das Niedersächsische Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, das heute als Gastwirtschaft mit Gänse- und Heidschnuckenzucht dient.

Ganz in der Nähe legen auch die Ausflugsschiffe der Großen-Plöner-See-Rundfahrt an.

Von hier aus hat man auch einen wunderschönen Blick auf Plön. Das markante Plöner Schloss ist eines der größten Schleswig-Holsteins. Die frühere Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Plön wurde im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges errichtet und erlebte eine wechselvolle Geschichte, in der das Schloss unter anderem auch als Kadettenschule und Internat diente. Seit Januar 2002 gehört es der Fielmann Akademie Schloss Plön und dient als Ausbildungsstätte.

Ich erspare mir, nun jedes einzelne der weiteren Fotos zu kommentieren; sie sollten für sich selbst sprechen und zeigen, was für eine wunderschöne Landschaft man hier vorfindet! Ich war überwiegend allein unterwegs. Touristen findet man wohl hauptsächlich im Bereich um Plön herum; Begegnungen mit anderen Radfahrern oder Wanderern waren daher sehr selten.

Schaut sehr einladend aus, finde ich, das Restaurant/Café Am See in Ascheberg. Für Kaffee und Kuchen war’s für mich aber leider noch etwas zu früh…

In der Bildmitte sieht man das Verwalterhaus des Guts Ascheberg. Ich befand mich jetzt gerade in einem Ortsteil von Ascheberg namens Schwiddeldei! Das merk‘ ich mir… 😉

Ein kleiner Sportboothafen in Höhe von Dersau. Man beachte, wie schön der Rad- und Spazierweg hier am Seeufer entlang führt! Es gab allerdings auch ein paar deutlich schwierigere Passagen… 😉

Nun befinde ich mich bereits auf der Ostseite des Sees. Das Foto zeigt die Sankt-Petri-Kirche in Bosau, eine Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert.

Meine Umrundung war jetzt fast komplett! In Plön angekommen, suchte ich mir ein nettes Café mit Blick auf den See und „spendierte“ mir zur Belohnung für die ca. 45 km lange Tour einen Cappuccino und einen leckeren Eisbecher! Ich muss gestehen, dass es nun aber auch wirklich reichte! Während der gesamten Fahrt war es recht heiß, bis zu 30 Grad, und damit natürlich auch ziemlich anstrengend! Bin halt nicht mehr der Jüngste… 😉

Nach einem kurzen Bummel im Stadtzentrum und ein paar kleineren Einkäufen fuhr ich schließlich das letzte Stückchen zurück zum Wohnmobil.

In der Nähe stand inzwischen ein kleiner Camper aus der Schweiz, davor ein etwas ratlos dreinblickendes Ehepaar. Ich fragte, ob ich behilflich sein könnte, und die beiden wollten wissen, wie es hier wohl mit dem Bezahlen vonstatten ging! Ich erklärte es ihnen, um aber kurz darauf feststellen zu müssen, dass es leider gar keine Umschläge mehr gab, die sie hätten ausfüllen und bestücken können! Sehr eigenartig; als ich am Vormittag hier eintraf, waren noch mindestens 10 Umschläge vorhanden und es standen jetzt, gegen 18:00 Uhr, insgesamt nur zwei Wohnmobile auf dem Platz…

Nun war der wohlverdiente „Feierabend-Cocktail“ fällig, und ich machte mir ein paar Notizen zum heutigen Tag, der mir übrigens ausgesprochen gut gefallen hat! Als „Extra-Bonus“ gab’s noch einen 1A-Sonnenuntergang über dem Kleinen Plöner See! Einen schöneren Abschluss dieser kleinen Reise kann’s ja wohl kaum geben, oder…? 😉

2 thoughts on “Rundtour am Großen Plöner See”

  1. Hallo Wolfgang,
    das muß eine tolle Radtour gewesen sein ! Deine vielen schönen Fotos sprechen dafür. Klasse der Zoom auf das Schloß und der stimmungsvolle Sunset. Fotografierst du immer noch mit Canon, oder ist es Nikon ? Ich bin ja vor 5 Jahren von Nikon auf Fujifilm umgestiegen.
    Viele Grüße, Roland

    1. Ja, das war eine gute Idee mit dem Plöner See; hat sehr viel Spaß gemacht! Nein, mein ganzes „Canon-Zeugs“ hab‘ ich vor vielen Jahren schon verkauft und mir stattdessen eine der damals (und teils auch heute noch) besten Bridge-Kameras gekauft, die Panasonic Lumix FZ1000. Das war in Sachen Foto-Hobby die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe! Inzwischen hab‘ ich seit einem Jahr bereits die Nachfolgerin, die FZ1000 Mark II.

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