Die Tatsache, dass ich entgegen meiner eigentlichen Planung auf einem Campingplatz statt auf einem Stellplatz übernachtet hatte, musste ich natürlich heute nach dem Aufstehen ausnutzen! Ich konnte duschen, Frischwasser auftanken, Abwasser ablassen und die Chemietoilette entleeren. Kurz nach 08:00 Uhr war ich schon wieder unterwegs und fuhr, wie ja gestern bereits „angedacht“, zurück zum Wohnmobilstellplatz, an dem ich gestern leider keinen Platz mehr bekommen hatte!

Dieses Mal lief es natürlich besser! Es waren viele Plätze frei, allerdings nicht in der allerersten Reihe (für die statt der 12,- EUR auch noch 3,- EUR Aufpreis fällig wären), dafür aber in der zweiten.

An der Rezeption (eigentlich ein kleiner, aber durchaus gemütlich eingerichteter „Bauwagen“) erhielt ich die ausführlichste Einweisung, die ich, seit ich mein WoMo besitze, jemals bekommen hatte!

Der nette Herr erklärte mir aber auch so ziemlich alles, was ihm wissenswert zu sein schien; das zog sich hin bis zu den Wettervorhersagen und Restaurant-Empfehlungen für Málaga! Donnerwetter, das war ‘mal ‘was Neues! Besonders toll fand ich, dass er, nachdem er meine Nationalität kannte, auf dem Bildschirm seines Notebooks den Button für „Aleman“ drückte und danach hintereinander etwa 10 bis 12 Info-Tafeln abrief, allesamt in deutscher Sprache, und während seiner Erläuterungen (ebenfalls in deutsch!) jeweils auf die entsprechende Tafel verwies! Hammer!

So perfekt vorbereitet, bezog ich meinen Platz, schloss das Fahrzeug an das Stromnetz an und unterhielt mich ein wenig mit einem deutschen Alleinfahrer aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Der bot mir seinen Platz in der ersten Reihe an, den er ab ca. 12:00 Uhr freigeben würde. Ich bedankte mich, allerdings konnte ich seine Angebot nicht annehmen, da ich ja gleich mit dem Bike nach Málaga aufbrechen wollte; es war jetzt kurz vor 10:00 Uhr.

Er reiste ebenfalls die spanische Mittelmeerküste Richtung Südwest entlang, machte das allerdings schon zum x-ten Mal und kannte sich sehr gut aus. Er gab mir einige Tipps für meine Weiterreise. Ein echt netter Typ, vielleicht treffen wir uns ja in den nächsten Tagen ‘mal wieder…

Ein paar Minuten später war ich dann aber auch schon unterwegs. Durch ein Tor und mit Hilfe eines Zahlencodes kam ich von der umzäunten Anlage auf einen Fahrradweg direkt vor dem Platz, von dort aus fuhr ich Richtung Westen nach Málaga.

Das Wetter war heute Morgen, als ich aufstand, noch superschön, jetzt aber zogen langsam immer mehr Wolken auf und verdichteten sich auf manchmal recht bedrohliche Art und Weise! Später musste ich jeden Augenblick mit Regen rechnen, bekam aber letztlich doch erst kurz vor Ende meiner Tour ein paar wenige Tropfen ab.

Die Fahrt am Wasser entlang war wunderschön und abwechslungsreich! Es gibt hier unzählige Restaurants (um diese Zeit allerdings meist noch geschlossen), die später am Tag ihre über glühender Holzhohle gegrillten Sardinenspieße anbieten werden, eine Spezialität hier in Málaga.

Hier beginnt der nach dem Stadtteil La Malagueta benannte Strandabschnitt von Málaga, etwa 1.200 Meter lang und durchschnittlich 45 m breit.

Auch Málaga wird natürlich sehr gern von Kreuzfahrern angelaufen; hier die Costa neoRiviera des Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociere, zu dem auch die vielen AIDA-Schiffe gehören. 

Von hier aus hatte ich einen schönen Blick auf die Alcazaba, einer oberhalb der Stadt befindlichen Festungs- und Palastanlage. Ihren Besuch hatte ich für das Ende meiner Tour eingeplant, nicht zuletzt auch wegen der fantastischen Aussicht auf die Stadt. Wegen des immer mieser werdenden Wetters wurde daraus aber leider nichts. 

Nun erreichte ich die Muelle Uno, die schöne Hafenpromenade der Stadt, die nach umfangreichen Umbauarbeiten 2011 eingeweiht wurde. Heute zählt sie zu den beliebtesten Freizeit-Arealen der Stadt.

Das Centre Pompidou Málaga ist die erste „Außenstelle“ des berühmten Kunst- und Kulturzentrums in Paris. Hier kann man etwa 90 Kunstwerke aus dem Bestand des Pariser Museums bestaunen.

Das Weiß der elegant gestalteten und wellenförmig verlaufenden Promenadenüberdachung passt heute ganz besonders gut zum tiefen Blau des bewölkten Himmels… 😉

Nach dem Verlassen der Promenade vermitteln hübsche Kutschgespanne unter ebenso hübschen Bäumen einen sehr freundlichen Eindruck!

Von der Plaza de la Marina gelangt man in die Altstadt, hier auf der seit 2003 als Fußgängerzone deklarierten Calle Marqués de Larios. Sie ist wohl die wichtigste Einkaufsstraße der Stadt.

Nun erkundete ich diese lange, sehenswerte Straße sowie einige der vielen Seitengassen. Um die Mittagszeit wurde es immer voller, und die vielen, schon fast voll besetzten Straßencafés und -restaurants machten offenbar großen Eindruck auf meinen Magen!

Nachdem ich dessen Geräusche nicht länger ignorieren konnte, setzte ich mich auch in ein einladendes Restaurant und bestellte mir für 14,- EUR frittierten Fisch (die Sorte weiß ich nicht mehr), einen kleinen Salat und das übliche Glas Bier!

Danach setzte ich meinen Bummel durch die Altstadt fort. Wie bereits gesagt, war es sehr voll hier. Kein Wunder auch, heute ist ja Feiertag (1. Mai). In den kleinen Gassen gab’s ein ziemliches Gedränge, und mit meinem sperrigen Fahrrad war ich wohl für so manche Zeitgenossen ein etwas „störendes Element“.

Ich sah mir trotzdem alles in Ruhe an. Ich muss sagen, dass dies wahrscheinlich die bisher schönste Altstadt war, die ich auf dieser Reise gesehen hatte! Natürlich besitzt jede der besuchten Städte ihren besonderen Charme (sonst wär’s ja auch ziemlich langweilig), aber wenn ich mich wirklich für einen Platz 1 entscheiden müsste, dann würde ich wohl (Stand jetzt!) Málaga auswählen…

Mittlerweile regnete es ganz eindeutig, „Tröpfeln“ konnte ich das leider nicht mehr nennen! Natürlich gab’s hier jede Menge Unterstellmöglichkeiten, aber mir war klar, dass sich das Wetter in den nächsten Stunden wohl nicht mehr bessern würde. Aus diesem Grund entschied ich mich dazu, den Besuch der Festungsanlage auszulassen und wieder zurück zum WoMo-Stellplatz zu fahren.

Hier befand ich mich schon wieder an der Küste, auf demselben Weg, den ich auch gekommen bin. Der Regen hat etwas nachgelassen, aber am Horizont sieht man schon den „Nachschub“ anrücken. 

Die Angestellten der vielen kleinen am Strand gelegenen Restaurants sind inzwischen fleißig am grillen; Gäste sind allerdings nur dort zahlreich, wo man vor dem Regen geschützt sitzen kann… 

Nun wird’s aber wirklich Zeit, dass ich zum WoMo komme, wie man sieht…

Ich kam gerade noch rechtzeitig an! Kurz darauf gab’s einen extremen Platzregen, der fast 45 Minuten andauerte; mein erster Regen in Spanien!

Dann aber, wie durch ein Wunder, plötzlich schönster Sonnenschein! Die Wolken verzogen sich langsam wieder, was auch auf meinem Wetterradar auf dem Smartphone sehr schön zu verfolgen war. 

Nochmals in die Stadt zu fahren, kam mir jetzt allerdings etwas zu aufwändig vor. Aber hier, in unmittelbarer Umgebung des Wohnmobilstellplatzes, gab’s ja auch einen hübschen, kleinen Ort, Rincón de la Victoria, den ich erkunden konnte, dieses Mal aber zu Fuß, nur mit meiner Kamera „bewaffnet“!

Dieses Gebäude bekam von mir sofort den Namen „Blumentopfhaus“ verpasst… 😉

Immer wieder begeistern mich die vielen fantasievollen Fassaden, Türen und Fenster und vor allem die in Spanien allseits beliebten Kacheln!

Zm Schluss ging ich am Strand entlang wieder zurück zum Wohnmobil.

Schade, dass das mit dem Wetter heute nicht so klappte! Trotzdem war Málaga eine extrem schöne Erfahrung; diese Stadt gehört ab sofort definitiv zu den Orten, die ich gerne ‘mal wieder besuchen möchte…

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