Heute habe ich mir Siena angesehen. Auch wieder eine sehr schöne Stadt, in meinen Augen irgendwie ein Mittelding aus Lucca und Florenz… und doch ganz anders. 😉

Ich bin gestern von San Gimignano nach Siena gefahren und hab’ mir, weil ich das für heute vorhergesagte gute Wetter richtig ausnutzen wollte, den Campingplatz Colleverde im Norden der Stadt ausgesucht und gleich zwei Übernachtungen gebucht. Der terrassenförmig angelegte, sehr schöne Platz liegt zwar etwas außerhalb, aber die Bushaltestelle ist nur 100 Meter entfernt und man ist in 20 Minuten in der Stadt.

Berühmt ist Siena unter anderem für den Palio, das angeblich härteste Pferderennen der Welt. Es wird auf dem zentralen Platz der Stadt, der Piazza del Campo, ausgetragen, dabei treten die siebzehn verschiedenen Stadtteile von Siena gegeneinander an. Leider findet das Rennen einmal im Juli und einmal im August statt, so hatte ich leider keine Möglichkeit, dieses tolle Spektakel mitzuerleben. Andererseits ist die Stadt dann auch hoffnungslos überfüllt; einen vernünftigen Platz zu bekommen, von dem aus man sich das Rennen ansehen kann, ist schon eine Kunst für sich und kostet vor allem sehr viel Geld!

Aber wenigstens konnte ich den Austragungsort, also den ebenso berühmten Campo, besuchen. Wenn man diesen zentralen Platz zum ersten Mal betritt, muss man nichts von Kunst oder Architektur verstehen; man „versteht“ diesen Ort sofort! Man spürt seine schlichte Eleganz und hält sich dort gern auf. Die halbrunde, fast muschelförmige Form und ein leichtes Gefälle erzeugen eine ganz besondere Wirkung bei den Besuchern. Auf dem Platz selbst gibt‘s keine Restaurants, Cafés oder Souvenirläden, keine Bänke, Brunnen, Balustraden… einfach nichts! Man setzt oder besser legt sich einfach auf den Boden und genießt!

Siena hält natürlich noch viele andere Sehenswürdigkeiten bereit, über die man sich an anderer Stelle informieren kann.

Hier erwähnt seien aber auf jeden Fall der direkt am eben beschriebenen Campo gelegene Palazzo Pubblico mit dem Torre der Manga, einem schlanken 102 m hohen Turm, sowie natürlich dem absoluten Prunkstück der Stadt, dem Dom auf der Piazza Duomo und dem dazu gehörenden Baptisterium (der Taufkirche) und dem 77 m hohen Glockenturm.

Als eine Berühmtheit ganz anderer Art kann man wohl auch die weit über die Toskana hinaus bekannte Zuckerbäcker-Familie Nannini bezeichnen, deren Tochter Gianna Nannini als Sängerin weltbekannt geworden ist.

Das typische Gebäck und beliebtes Mitbringsel ist der Panforte, ein Kuchen aus Honig, Mandeln, kandierten Früchten und Gewürzen. Ich habe mich allerdings für eine kleine „Torta“ mit Schokolade und Nüssen entschieden; bin gespannt, wie sie schmeckt (wird aber erst probiert, wenn ich wieder zuhause bin).

3 thoughts on “Siena”

  1. Ach, das ist ja´n Ding mit Gianna! Ich dachte, es kommt von diesen Mädchenbüchern: Hannini und Nannini…
    Sieht lecker aus, der Panforte, ist aber sicher nix, was man mal so eben einatmen kann. Tolle Reisebeschreibung, das muss ich nochmal sagen! Man lernt ja immer noch was:-)
    Gruss, Schwester Z.

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