Ich war sehr erleichtert, als ich nach dem Aufstehen feststellte, dass ich mich auch heute wieder über superschönes Wetter freuen durfte; ein Besuch auf dem Keukenhof bei komplett bewölktem Himmel, womöglich sogar noch bei Regen, wäre auch eine ziemlich „gruselige“ Vorstellung für mich…

Natürlich fuhr ich auch heute wieder mit dem Fahrrad; bis zum Eingang des Parks waren es nur ca. 10 „schlanke“ Kilometer. Schon unterwegs konnte ich unzählige, riesige Blumenfelder bewundern; hier wird einem sehr schnell klar, was für einen riesigen Stellenwert dieser Wirtschaftszweig für diese Region und für Holland haben muss…

Am Keukenhof, der erst kurz vorher geöffnet hatte, sah ich, dass sich der riesige Besucherparkplatz so langsam, aber sicher füllte; etwas abseits stand bereits eine äusserst beeindruckende Anzahl großer Busse. Nach meiner Einschätzung waren etwa 70% der Besucher, die ich hier und auch im Park sah, Asiaten. Mein Fahrrad parkte ich auf einem speziell für Fahrräder vorgesehenen Areal, wo (gefühlt) bereits Hunderte von Fahrrädern standen; wir sind hier ja schließlich auch in Holland!

Der Keukenhof, zu deutsch Küchengarten, wurde bereits 1949 von einer kleinen Gruppe von Blumenzwiebelzüchtern als Frühlingsblumenschau eingerichtet, die ihnen die Gelegenheit gab, ihre Pflanzen vorzustellen. Hauptthema sind hier natürlich Tulpen, von denen jährlich ca. 4,5 Millionen Zwiebeln von Hand gepflanzt werden!

Die Eintrittskarte kostete 16,- EUR, etwas günstiger, als der normale Preis, da es auch hier wieder eine Ermäßigung für Rentner gibt. Gleich hinter dem Eingangsportal erwarteten den Besucher zwei hübsche junge Meiskes in traditionellen Trachten; die Leute standen hier in einer langen Schlange, um sich mit den beiden fotografieren zu lassen.

Nun war es aber an der Zeit, den 32 ha großen Park zu erkunden. Man bekommt einen Übersichtsplan und stellt sofort fest, dass es doch sehr viele Möglichkeiten gibt, die insgesamt 15 km(!) Spazierwege „abzuarbeiten“; eine Art Rundweg, auf dem man so ziemlich alles zu sehen bekommt, habe ich nicht gefunden. Also ging ich, ohne jeden Plan, einfach drauflos und fotografierte, was das Zeug hielt!

Alle Wege, Beete, Gebäude, Brücken, Wiesen und Bäche waren absolut vorbildlich gepflegt; solch eine schöne Anlage habe ich selten in meinem Leben gesehen! Im Sommer, wenn die Bäume Blätter tragen, muss es noch deutlich schöner aussehen, aber um die Jahreszeit ist der Park ja leider schon wieder geschlossen!

Das gesamte Gelände ist so groß, dass sich die vielen Besucher, die ich vor den Kassen und im Eingangsbereich gesehen habe, sehr schnell verteilten; man ist zwar nie allein, empfindet auf der anderen Seite aber auch niemals das Gefühl, von Menschenmassen umgeben zu sein.

Alle Blumenbeete hier vorzustellen, ist natürlich nicht möglich. Ich habe bisher noch niemals so viele Blumen gesehen wie hier, weder was die Anzahl der Blumenarten noch ihre schier unüberschaubare Anzahl von Exemplaren von Blumenarten anbelangt; hier eine winzige Auswahl:

Wenn man an einem Ort ist, an dem viele Menschen fotografieren, sind fotografierende Menschen natürlich auch immer wieder ein interessantes Fotomotiv, für mich jedenfalls. Erst recht heutzutage, wo fast jeder, der keine Fotokamera dabei hat, über ein Smartphone verfügt. Ich würde gern ‘mal wissen, wieviele Selfies z.B. hier so pro Tag gemacht und verschickt werden; das geht bestimmt in die Hunderttausende… 😉

Fotos müssen natürlich auch begutachtet, herumgezeigt, bequatscht und endlich versendet werden; beste Beschäftigung bei einer kleinen Pause auf dem schönen Rasen…

Für ein perfektes Selfie ist kein Aufwand zu groß; hier muss schließlich alles stimmen… 😉

Diese junge Lady genießt die hübschen und offensichtlich gut duftenden Blumen auf ihre ganz besonderes Art…

Und diesen beiden Klompen, geschätzte Größe 75, kann offensichtlich auch niemand widerstehen; das ergibt lustige Fotos…

Ensembles dieser Art gibt‘s hier sehr viel zu sehen, so manches finde ich allerdings auch etwas übertrieben:

Und eine solches Exemplar darf im Land der Windmühlen natürlich auch nicht fehlen! Sehr fotogen…

Insgesamt hielt ich mich etwa drei Stunden im Park auf, bevor ich meine Fahrradtour fortsetzte und in einem großen Bogen wieder zum Campingplatz zurück radelte; das Wetter war immer noch perfekt und ich genoss diese schöne Gegend in vollen Zügen!

Zurück bei „Hannelore“, gab‘s zunächst wieder die obligatorische Kaffeepause, ein „Muss“ bei mir, in der ich schon ‘mal ein paar der etwa 3 Millionen Fotos, die ich heute gemacht habe, aussortierte… 😉

Der heutige Sonnenuntergang war zwar nicht ganz so spektakulär wie gestern, konnte sich aber auch durchaus sehen lassen. Heute werde ich wohl recht zeitig schlafen gehen und mit Sicherheit von Blumenzwiebeln träumen… 😉

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