Die gestrige Wettervorhersage hatte tatsächlich Recht; am Morgen war es wirklich ziemlich bewölkt! Nicht so wie bei uns, sondern eher eine sehr dünne, schleierartige Schicht, die den Sonnenschein etwas trübte. Macht nix, muss man halt so hinnehmen! Und außerdem ging das nur bis Mittag, danach gab‘s wieder das gewohnt herrliche „Kroatien-Wetter“…

Heute bin ich mit dem Bus nach Dubrovnik gefahren; eine recht bequeme und vor allem stressfreie Angelegenheit. Dabei bin ich sogar etwas weiter gefahren, als ich eigentlich müsste, um schnell in die Altstadt zu kommen. Ich wollte mir auf einem etwas längerem Spaziergang auch Teile der Neustadt ansehen und betrat die Altstadt daher erst viel später wieder über das westliche Pile-Tor, durch das ich sie gestern ja verlassen hatte.

Jetzt ging es aber zuerst einmal links hinauf, über eine steile Treppe, zum Wehrgang der berühmten Stadtmauer, ein ebenfalls nicht gerade günstiges Vergnügen! Sage und schreibe 22,- EUR hat man mir dafür abgeknöpft! Ich könnte mir lebhaft vorstellen, dass das die Haupteinnahmequelle der Stadt ist… 😉

Allerdings muss man sagen, das ist wirklich ein einmaliges Erlebnis! Die Stadtmauer zieht sich komplett um die Altstadt herum, ist insgesamt etwa 2 km lang und gilt als besterhaltenes mittelalterliches Befestigungssystems Europas und natürlich auch als ein Wahrzeichen der Stadt. An einigen Stellen ist sie bis zu 25 m hoch und bis zu 6 m dick. Oben ist „Einbahnstraße“ angesagt; gegen den Uhrzeigersinn bewegen sich hier alle im Gänsemarsch.

Ein Blick nach Osten auf die Stradun, die zentrale Promenade der Altstadt. Weil es noch recht früh ist, herrscht dieses Mal kein so großes Gedränge wie am Vortag.

Von hier aus blickt man über ein Meer von Ziegeldächern…

… und auf die gewaltige Stadtmauer mit ihren Türmen, Wehrgängen und Festungen.

Hier wird anscheinend wirklich jeder Quadratmeter genutzt, um Touristen herzulocken; sieht trotz der kargen Felsen allerdings irgendwie einladend aus, finde ich.

In einem kleinen Restaurant, was sich direkt auf der Stadtmauer befindet, gab‘s endlich ein kleines, aber sehr leckeres Frühstück, auf das ich heute morgen extra verzichtet hatte, um sehr früh hier sein zu können.

Danach setzte ich meinen Rundgang fort. Hier bin ich oberhalb des kleinen Stadthafens angelangt, den ich ja gestern schon mit dem Taxiboot erreicht hatte.

Hier warteten die vielen Verkäufer auf noch mehr Touristen, um alle möglichen Bootsausflüge oder ähnliches anzubieten.

Und sogar richtige Turteltäubchen gibt‘s hier noch! Gibt‘s doch gar nicht… 😉

Nun hatte ich die Altstadt einmal komplett auf dem Wehrgang der Stadtmauer umrundet und kletterte hinunter, um mich jetzt wieder in das „Touristengewühl“ zu stürzen. Gleich unten am Westtor trifft man auf den 1438 errichteten, vieleckigen Großen Onofrio-Brunnen, der von 16 Wasserspeiern geschmückt wird. Er wurde für die damalige öffentliche Wasserversorgung errichtet; hier endete die unterirdisch verlegte Wasserleitung, die das Wasser aus einer etwa 12 km entfernten Quelle herleitete.

Dieser Aufgang erinnerte mich sofort an die berühmte Spanische Treppe in Rom. Und tatsächlich ließ man sich beim Bau dieser großen Barocktreppe, die zur Kirche Sankt Ignatius hinaufführt, von dem deutlich größeren italienischen Gegenstück inspirieren! Schon sehe ich hier vor meinem geistigen Auge Audrey Hepburn und Gregory Peck miteinander flirten… 😉

Mittlerweile schien wieder die Sonne und es war extrem heiß! Da sind solche Ventilatoren, die fein zerstäubtes Wasser abstrahlen, natürlich eine sehr willkommene Erfrischung!

Die vielen kleinen Seitengassen sind allesamt sehr einladend und bieten vor allem viel Schatten! Hier setzt man sich also gern ‘mal hin, um etwas zu trinken oder um eine Kleinigkeit zu essen…

Irgendwann war ich mit meinem Stadtrundgang fertig und verließ die Altstadt wieder in Richtung Bushaltestelle, wo ich wieder auf die Stadtmauer stieß, dieses Mal allerdings von außen und von unten. Kurze Zeit später verließ ich Dubrovnik endgültig und fuhr mit dem Bus zurück zum Campingplatz.

Den Rest des Nachmittags genoss ich vor dem Wohnmobil unter meiner ebenfalls viel Schatten spendenden Markise; später am Abend besuchte ich ein Restaurant auf der anderen Straßenseite und „genehmigte“ mir, neben dem üblichen Bier, ein saftiges Steak, was mir ausgezeichnet schmeckte.

Den restlichen Abend verbrachte ich damit, meinen täglichen Reisebericht zu schreiben und meine lange Rückreise zu planen…

2 thoughts on “Über den Dächern von… Dubrovnik”

  1. Hallo Wolfgang,
    mit deinem Bericht und den vielen tollen Einblicken und Ausblicken von dem Rundgang auf der Stadtmauer präsentierst du diese tolle Altstadt einfach super ! "Ein Herz und eine Krone" würde ich vielleicht auch mal gerne wieder anschauen 🙂
    VG Roland

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