Eigentlich eine Schande, dass ich erst jetzt zum allerersten Mal in dieser faszinierenden Stadt bin! Dabei ist Stockholm eine der schönsten Städte der Welt, und zwar nicht nur meiner Meinung nach…

Die schwedische Hauptstadt bietet neben ihrem schönen, stets maritim wirkenden Stadtbild und ihrer verteilten Lage auf mehreren Inseln eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, für die man sicher ein paar Tage benötigt, um sie sich anzuschauen!

Diese Zeit hatte ich leider nicht, aber weil Stockholm nun ‘mal auf meiner Strecke lag, wollte ich natürlich nicht daran vorbeifahren. Ich hatte also, inklusive An- und Abfahrt, etwa zwei Tage eingeplant, um mir zumindest einen ersten Eindruck zu verschaffen; eine ausführliche Erkundung der Stadt und auch ihrer Umgebung möchte ich gern, wie ja schon erwähnt, bei einem späteren Schwedenurlaub nachholen.

Ich war gestern morgen bereits früh auf den Beinen und hatte bis in die Stadt nur etwa eine Stunde zu fahren. Ziel war ein großer Wohnmobilstellplatz im Stadtteil Långholmen, auf der gleichnamigen Insel gelegen. Dieser Platz ist aufgrund seiner strategisch günstigen Lage natürlich nicht ganz billig (ca. 28 Euro pro Übernachtung), aber dennoch sehr gefagt; es wird empfohlen, vorher zu reservieren, was ich auch getan habe. Eigentlich soll man erst ab 14:00 Uhr anreisen, aber das war mir für meine Planung viel zu spät und so traf ich dort bereits gegen kurz nach 9:00 Uhr ein.

Die Fahrt durch die Stadt war ziemlich anstrengend, denn es goss wie aus Kübeln, dazu gab‘s ein heftiges Gewitter mit Blitz und noch mehr Donner direkt über der Stadt! Ich kam genau in den Berufsverkehr hinein und unter diesen Bedingungen mit einem 7,50-Meter-Wohnmobil durch eine völlig fremde Stadt, die auch noch unzählige Baustellen (sprich: Umleitungen) für mich parat hatte, zu navigieren, ist alles andere als einfach! Wie schon in der Toskana, während der Fahrt von Pisa nach Lucca, quatschte mich auch noch meine Navi-Tante derartig voll, dass ich kurz davor war, sie abzustellen, dann hätte ich allerdings überhaupt nicht mehr gewußt, wohin ich fahren sollte. Schließlich traf ich irgendwann aber doch noch unfallfrei an meinem Ziel ein… 😉

Ich hatte Glück; für ein Wohnmobil meiner Länge war gerade genau ein Platz frei. „schon frei“ müsste man sagen, nicht „noch frei„, denn die Leute, die heute abreisen würden, waren ja bestenfalls erst beim Frühstück…

Ich parkte also mein Wohnmobil auf dem zugewiesenen Platz, prüfte, ob meine SAT-Antenne Empfang hatte (gestern lief das EM-Spiel Deutschland-Italien!), studierte noch kurz einen schön übersichtlichen Stadtplan, den ich am Empfang bekommen hatte, bereitete mein Fahrrad vor und machte mich dann auf zu meiner ersten Radtour in der schwedischen Mentropole.

Das Wetter war zwar nicht gerade perfekt, aber ganz ok; zwischendurch gab‘s hin und wieder ‘mal einen Regenschauer, aber es schien auch häufig für längere Zeit die Sonne. Die Fahrt vom WoMo-Stellplatz in die Innenstadt war schon ‘mal sehr schön und hatte auch so einige Fotomotive für mich parat.

Ich hatte keine bestimmte Tour geplant und fuhr daher zuerst einmal zum königlichen Schloß, um mir die berühmte Wachablösung anzuschauen.

Hier hatte ich etwas Pech, denn in der Stadt fand gerade eine große Radrennveranstaltung statt, für die viele Straßen gesperrt waren und deren Rennstrecke auch rund um das Schloss führte. Aus diesem Grund gab es, das wurde durch Lautsprecher vorher angekündigt, nur eine „kleine“ Wachablösung, ohne Pferde und ohne Musikkapelle! Na schön, das etwas abgespeckte Zeremoniell, das gegen 12:00 Uhr begann, war trotzdem recht interessant, finde ich.

Danach erkundete ich die wunderschöne und sehr belebte Altstadt Stockholms, wobei ich natürlich meistens absteigen und das Fahrrad schieben musste.

Am Nachmittag wurde das Wetter deutlich schlechter, deshalb machte ich mich schließlich irgendwann auf den Rückweg, um nicht völlig nass zu werden. Trotzdem hatte mir diese Tour sehr gut gefallen. Städte, auch große Städte, mit dem Fahrrad zu erkunden, macht mir immer mehr Spaß; der große Vorteil liegt darin, dass man innerhalb kurzer Zeit wirklich viele Stadtteile kennenlernen und vergleichen kann. Außerdem ist man natürlich auch von den öffentlichen Verkehrsmitteln unabhängig…

Heute früh verließ ich den WoMo-Stellplatz und fuhr auf die „Freizeit-Insel“ der Stockholmer, nach Djurgården. Dort fand ich nach kurzer Zeit einen Parkplatz, dessen Stellflächen lang genug für mein Wohnmobil waren, und machte mich dann zu Fuß auf, wenigstens einen Teil der Insel zu erkunden.

Meine Absicht war eigentlich, das Nordische Museum zu besuchen, aber die Länge der Warteschlange vor dem Gebäude belehrte mich ganz schnell eines Besseren!

Die Liste der weiteren Sehenswürdigkeiten auf der Insel ist sehr lang; hier gibt‘s das einmalige Vasa-Museum, den Vergnügungspark Gröna Lund, das riesige Freilichtmuseum Skansen, ein Lustschloss, einen Zirkus, einen schönen Park, Holzvillen aus dem 17. Jahrhundert, ein Aquarium, einen Mini-Urwald und vieles mehr.

Auch das bekannte Kindermuseum Junibacken, in dem Pippi Langstrumpf die Hauptrolle spielt, habe ich nicht besucht; wir haben ja schließlich schon Juli… 😉

Stattdessen besuchte ich nun das in der Nähe liegende Abba-Museum, von dem ich früher schon mehrfach in den Medien gehört hatte.

Alter Schwede, das war ein Volltreffer! Obwohl es nicht so riesig groß ist und man in etwa einer bis zwei Stunden damit durch ist, hat mich dieses Museum (was ich eigentlich nicht als Museum im üblichen Sinn bezeichnen würde) sehr nachhaltig beeindruckt. Alles ist sehr liebevoll gestaltet und aufbereitet, man hört aus allen Ecken und Wänden Abba-Musik und wird – ruck-zuck – wieder in die 80er Jahre zurück versetzt!

Von den dort ausgestellten Original-Klamotten kennt man erstaunlicherweise viel mehr, als man denkt… 😉

Selbst das Innere der kleinen Hütte auf der Insel Viggsø vor Stockholm, in die sich die beiden „Jungs“ der Gruppe oftmals zum Komponieren zurückzogen, wurde hier nachgebaut:

Und auch so manches andere Ausstellungsstück kommt einem bekannt vor…

Gegen Mittag war ich mit meinem Rundgang fertig, verspeiste noch mit großem Appetit einen leckeren Hotdog und ging dann zurück zum Parkplatz; ich wollte heute noch ein paar Stunden fahren, um spätestens morgen die schwedische Westküste zu erreichen. Ich übernachte heute auf einem Parkplatz vor einem Luftfahrtmuseum in der Nähe der Stadt Linköping.

2 thoughts on “Zu Besuch bei ABBA”

  1. Im Abba-Museum waren wir damals nicht (wir hatten uns für das Vasa Museum entschieden), aber ich fand es sehr witzig, dass die Wachablösung zu Abba-Musik stattfand. Das hatte ich nicht erwartet. Stockholm ist wirklich eine fantastische Stadt, die ich auch jederzeit nochmal bereisen könnte.

    1. Das Vasa Museum hab‘ ich dafür während meiner Südschwedenreise 2019 besucht; sehr beeindruckend! Stockholm und Kopenhagen sind für mich absolute Traumstädte; dort möchte ich immer wieder hin… 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert