Nach dem gestrigen Gewitter und dem heftigen Regenguss hatte es sich über Nacht merklich abgekühlt; um 07:00 Uhr zeigte mein Außenthermometer gerade ’mal „lausige“ 16 Grad an! Allerdings wurde es schnell wieder wärmer, was mich doch sehr beruhigte; ich hatte einfach noch keinen Bock auf „kalt“… 😉

Eigentlich wollte ich noch ’mal kurz nach „oben“ in die Stadt, um ein paar Mitbringsel einzukaufen, sagte mir aber, dass ich das genauso gut in Lucca erledigen könnte. Ich verließ Volterra also gegen 8:15 Uhr und machte mich auf den Weg zu meinem heutigen Tagesziel.

Die gestrige Fahrt führte mich ja schon durch eine wunderschöne Landschaft, aber die heutige Strecke setzte noch eins drauf, denke ich! Wieder fuhr ich fast ausschließlich über kleine Landstraßen, nicht ganz so eng wie gestern, auf denen kaum Verkehr herrschte. Ich hatte also reichlich Gelegenheit, auch ’mal etwas intensiver nach links und nach rechts zu schauen; einige Male hielt ich sogar kurz an. Die Toskana ist wirklich ein absoluter Traum; ich hoffe, dass ich auch in Zukunft noch häufiger die Möglichkeit haben werde, hierherzufahren.

Gegen 11:00 Uhr erreichte ich Lucca und kurz darauf den Wohnmobilstellplatz Il Serchio, der mir auch schon 2016 als „Basisstation“ gedient hatte. Hier fühlte ich mich sofort wieder „wie zuhause“, obwohl die Anmeldung immer ein wenig umständlich ist. Die Rezeption ist fast nie besetzt, man muss zunächst eine Telefonnummer anrufen und inständig hoffen, dass man jemanden erwischt, der leidlich Englisch spricht! Das war damals so und auch heute wieder! Man nannte mir einen Zugangscode für die Schranke, ich solle mir einen beliebigen Platz auswählen und dann erst morgen früh zur Anmeldung kommen. Gesagt, getan, kurze Zeit später befand ich mich auf dem haargenau gleichen Platz wie schon vor vier Jahren und richtete mich häuslich ein. Ich wollte hier auf jeden Fall zwei Tage verbringen.

Am Nachmittag ging’s natürlich wieder auf’s Rad; für heute wollte ich einfach nur noch ’mal die unmittelbare Umgebung erkunden und genau „eine Runde“ auf der befahrbaren Stadtmauer drehen, die komplett um die schöne Altstadt herumführt.

Ich fuhr zunächst am Fluss entlang und genoss die herrliche Landschaft…

…danach wandte ich mich in Richtung Stadt, erreichte schnell die besagte Stadtmauer und radelte dann im Uhrzeigersinn auf ihr entlang. Die folgenden Fotos stammen allesamt von dieser entspannten „Runde“ und zeigen hoffentlich, wie hübsch es in dieser Stadt ist, die mir inzwischen irgendwie ans Herz gewachsen ist!

Die Kathedrale San Martino ist die Kirche des Erzbistums Lucca. Das Gebäude stammt aus dem späten 12. Jahrhundert (1196–1204) und liegt in direkter Nähe zur südlichen Stadtmauer am Domplatz.

In der Nähe der San-Frediano-Kirche befindet sich der Palazzo Pfanner, eine Residenz aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde nach ihren ehemaligen Besitzer, einem österreichischen Braumeister, benannt. Die dazu gehörenden barocken Gärten im italienischen Stil wurden vermutlich um 1700 angelegt. Die attraktive Anlage diente unter anderem auch als Drehort für einige Filme, zum Beispiel für Portrait of a Lady mit Nicole Kidman und John Malkovich in den Hauptrollen.

Diesen eigenartigen Turm hatte ich 2016 ja bereits erklommen und inzwischen schon recht häufig aus der Ferne gesehen und fotografiert. Es handelt sich um den 44 m hohen Torre Guinigi, einen so genannten Geschlechter-Turm und dem wohl bedeutendsten der Stadt. Auf ihm wachsen sieben Steineichen, als sei das das Normalste der Welt… 😉

Nach meiner Rückkehr ging ich zunächst kurz duschen, machte mir dann einen Drink und fing dann so langsam an, mir ein leckeres Abendessen zu zaubern. Dafür kam heute sogar ’mal wieder mein Gasgrill zum Einsatz. Nach dem Essen stand noch ein ausgiebiger Video Chat mit meiner Familie an, der erst gegen 23:00 Uhr zu Ende ging.

2 thoughts on “Zuhause in Lucca”

  1. Hallo Wolfgang,
    derselbe Platz beim Camping in Lucca wie 2016 ist schon cool. Eine Radtour entlang der Stadtmauer scheint wirklich sehr schön zu sein, zumal sie ja immer mit viel Schatten gekrönt ist. Nach Lucca sind wir nicht gekommen, aber das kann durchaus nochmal passieren. Der Turm mit den Steineichen obenauf ist ja klasse. Da kann man es eine bestimmt auch eine Weile aushalten.
    VG Roland

    1. Ich finde, Lucca ist vor allem deshalb zu empfehlen, weil es zwar auch bei Touristen bekannt, aber noch längst nicht so überlaufen ist wie beispielsweise Pisa, Siena oder Florenz! Der authentische Charme der Stadt ist noch überall anzutreffen, insbesondere auf dem großen Campo (nächster Beitrag). Danke für deinen Kommentar, Roland!

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