Der Verkehr auf der Autobahn A4 von Venedig in Richtung Mailand war wieder ‘mal sehr „nervig“, das kannte ich aber schon! Westlich von Padua gab’s einen 15 km langen Stau, bei dem es tatsächlich nur im Schritttempo voran ging. Erst nach der Abfahrt in Richtung Verona, nach Norden auf die Brennerautobahn, wurde es dann deutlich ruhiger.

Ab da hatte ich allerdings auch nicht mehr viel zu fahren; kurze Zeit später verließ ich bei Affi auch schon die Autobahn und fuhr in Richtung See nach Westen. Kurz vor Bardolino kommt dann eine Passage, wo sich die Straße in ein paar langgeschwungenen Serpentinen den Berg hinunter „schraubt“. Dort hat man gleichzeitig auch den ersten Blick auf den wunderschönen Gardasee; man muss höllisch aufpassen, dass man sich auf die relativ enge Straße und den gelegentlichen Gegenverkehr konzentriert, und nicht seinen Blick über den See streifen lässt…

Ich fuhr zu „meinem“ Campingplatz Serenella, etwas nördlich des Orts, und musste dort erst einmal eine kleine Enttäuschung hinnehmen! Hier war leider alles besetzt, wegen des morgen beginnenden Weinfests auch kein Wunder! Ich hatte das natürlich vorher geahnt, aber durch den Stau auf der A1 hatte ich mindestens 90 Minuten verloren; wäre ich entsprechend früher eingetroffen, hätte ich wahrscheinlich noch einen Platz bekommen!

Um 13:00 Uhr sollte eine Parzelle freiwerden, und die Dame an der Rezeption bot mir an, sie für mich zu reservieren. Ich sollte sie mir aber vorher lieber ‘mal ansehen! Hhm, warum denn…? Das tat ich dann auch, musste dann aber feststellen, dass sie zum einen viel zu klein für mein 7,50 m langes Wohnmobil und zum anderen auch die Zufahrt dorthin viel zu eng war. Ich musste das Angebot leider ablehnen!

Mir war völlig klar, dass es auf anderen Campingplätzen nicht anders aussehen würde, aber ich kannte ja noch eine Alternative! Direkt neben dem Campingplatz gab’s einen Wohnmobil-Parkplatz, dort müsste eigentlich noch etwas zu finden sein. Ich beeilte mich, hinzukommen und fand tatsächlich noch einige freie Plätze.

Ich stand hier auch schon im letzten Jahr für eine Nacht und kannte daher die Nachteile: Die einzelnen Parkbuchten waren sehr eng, nicht lang genug, und vor allem war der gesamte Platz so arg zum See hin geneigt, dass auch die Auffahrkeile nicht viel nützten! Egal, besser als gar nichts! Auch mit dem Rangieren musste man sehr vorsichtig sein, denn überall standen auch noch PKW „kreuz und quer“ herum und der Platz war voller Bäume mit „heimtückischen“ Ästen. Davon konnte ich ja schon ein Liedchen singen… 😉

Als ich endlich eingeparkt und auch ein Parkticket gezogen hatte (17,- EUR bis um 09:00 Uhr am nächsten Tag), war ich aber doch sehr froh, dass ich hier in Bardolino „untergekommen“ war; zur Not könnte ich auch zwei Nächte hier stehenbleiben! Die Schräglage machte mir selbst nicht so viel aus, aber es passiert oft, dass der Absorber-Kühlschrank des Wohnmobils nicht mehr richtig arbeitet, wenn es zu schief steht; ‘mal sehen, wie das dieses Mal wird…

Jetzt gab’s aber kein Halten mehr, Fahrrad ‘raus und ab in den Ort! Ich weiß nicht so recht, woran es eigentlich liegt, aber in Bardolino hatte ich mich irgendwie so richtig „verguckt“. Das lag mit Sicherheit nicht am Weinfest, aber diese Veranstaltung, die ich jetzt das zweite Mal besuchen darf, sorgte natürlich noch für das Extra-Sahnehäubchen!

Ich fuhr also in Richtung Süden in den etwa 2 km entfernten Ort. Dabei hielt ich unterwegs oft an, um den See zu geniessen und um zu fotografieren. Das Wetter war, wie man sehen kann, wieder perfekt!

An der Promenade waren die Vorbereitungen für das morgige Weinfest schon fast abgeschlossen. Ich freute mich, dieses „Eingangsportal“ auch in diesem Jahr wiederzusehen, ich hatte es schon im letzten Jahr mehrfach fotografiert.

Im Ort war schon richtig viel los. Ich schaute mich ein wenig um und genoss die immer noch sommerliche Atmosphäre.

Nun suchte ich mir ein Restaurant direkt an der Promenade aus; mein Magen „knurrte“ schon so laut, dass ich mir wie ein Ruhestörer vorkam! Ich verdrückte eine Portion Tortellini. Die sah zwar recht „übersichtlich“ aus, hatte es aber in sich; hinterher war ich echt pappsatt!

Nach dem Essen fuhr ich noch ein wenig durch den Ort, kaufte in einem Supermarkt ein paar Lebensmittel und auch wieder Wein ein und fuhr dann wieder zurück zum Parkplatz.

Nach der Kaffeepause am späten Nachmittag hatte ich Lust auf eine zweite Radtour, dieses Mal aber in die entgegengesetzte Richtung, zum Nachbarort Garda. Hier am See entlang kann man wirklich wunderbar Radfahren und die Seele baumeln lassen…

Garda ist ebenfalls sehr schön, finde ich, etwas kleiner als Bardolino. Der bei Touristen sehr beliebte Ort, der ja Namensgeber für den See ist, wird geprägt von der wunderschönen Seepromenade und dem kleinen Hafen.

Der schönen Abendstimmung, die jetzt mit der schon tief stehenden Sonne aufkam, konnte ich nicht lange widerstehen; ich setzte mich in ein Straßencafé, bestellte mir ein großes Glas Bier und schaute einfach nur auf den See…

Nach einer Weile ging es dann zurück zum Parkplatz, wo ich für heute endgültig „Feierabend“ machte! Mal schauen, was der morgige Tag so bringt; ich hoffe, das schöne Wetter hält sich noch mindestens einen Tag lang, danach ist’s mir erst ‘mal „wurscht“… 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert