Die Nacht ist sehr ruhig gewesen, absolut nichts zu hören! Daher bin ich erstaunt, als ich nach dem Aufstehen gegen 07:30 Uhr feststelle, dass gestern in der Nacht doch noch vier oder fünf weitere Wohnmobile eingetroffen sind. Wie im vorigen Bericht schon erwähnt, das Wiesengelände hier am Strand ist riesig, und die Fahrzeuge stehen ein ganzes Stück von mir entfernt; wahrscheinlich hab’ ich sie deshalb nicht kommen hören.

Heute darf ich mich wieder ’mal über schönes Wetter freuen. Ich befinde mich jetzt in einem ebenfalls an der Küste gelegenen Ferienort mit dem seltsam klingenden Namen Tapia de Casaregio, etwa 70 km von meinem gestrigen Übernachtungsort entfernt.

Von einem Felsplateau aus überschaut der Ort gleich mehrere schöne, von Felsen eingerahmte Sandstrände. Ein malerischer kleiner Hafen, eine gemütliche Altstadt und ein attraktiver Küstenwanderweg lohnen einen Besuch. Der städtische Wohnmobilstellplatz Área de Playa Grande hat sogar Meerblick und einen Fußweg zum gleichnamigen Strand.

Der Platz ist sehr schön angelegt, es gibt Ent- und Versorgung und die Übernachtung kostet gerade ’mal 4 Euro! Die Parzellen selbst sind allerdings fast allesamt etwas zu kurz für größere Wohnmobile, man muss stets mit dem Heck über dem Grasstreifen stehen, der jeweils zwei Reihen trennt. Das ist daher immer nur für eines von zwei gegenüberstehenden Fahrzeugen möglich. Bei meiner Ankunft um 09:30 Uhr ist der Platz zwar noch/schon sehr gut besucht, allerdings gibt es noch reichlich Platz für mich.

Nachdem ich mir am Automaten ein Parkticket besorgt und mich eingerichtet habe, beeile ich mich, meine Radtour vorzubereiten und mein Fahrrad aus der Heckgarage zu holen: Inzwischen habe ich gelernt, dass man hier an der Küste im Norden Spaniens gutes Wetter besser sofort ausnutzen sollte!

Zunächst fahre ich ein Stückchen in Richtung Süden und genieße die Ausblicke dort auf die Küste und die schönen Strände. Die Playa de Anguileiro, Playa de la Urbanización, Playa de Maleguas, Playa de Las Furadas, Playa de San Blas und Playa de Represas gehören allesamt noch zum urbanen Bereich und bieten für jeden Geschmack etwas.

Dann geht es wieder zurück, wieder am Stellplatz vorbei und dann immer an der Küste entlang bis in den eigentlichen Ort.

Der historische Leuchtturm der Isla Tapia (1859) wurde 1944 auf elektrisches Licht umgestellt. 1962 kam ein 10 m hoher Turm dazu.

Der Hafen von Tapia de Casaregio ist nicht besonders groß, bietet sich für den Besucher aber schön für einen Spaziergang auf der Mole an.

Die älteren Herrschaften des Ortes, vielleicht ja ehemalige Fischer, blicken von diesem schönen Aussichtspunkt auf den gesamten Hafen und unterhalten sich vermutlich über längst vergangene Zeiten…

Die Gassen der Altstadt verteilen sich um die drei zentralen Stadtplätze Plaza del Mercado, Plaza de la Constitución und Plaza del Campo Grande, und hier sind auch die charakteristischen Gebäude zu sehen, z. B. das der Stadtverwaltung (nächstes Foto), die Escuelas e Instituto Museo Camaras oder die Iglesia de San Esteban mit der Christusstatue auf dem Dach des Kirchturms (übernächstes Foto).

In diesem kleinen Ort einen „Aussie-Laden“ zu finden, hat mich doch sehr gewundert! Ich bin insgesamt bereits fünfmal in Australien gewesen und liebe dieses Land! Daher freue ich mich immer wieder, wenn ich irgendetwas sehe, was mit down under zu tun hat… 😉

Nun fahre ich wieder zurück zum Wohnmobilstellplatz und verbringe den Rest des Tages dort. Am Abend schaue ich mir ein weiteres Spiel der deutschen Fussballnationalmannschaft an. Sie steht inzwischen im Achtelfinale der EM, fliegt aber am Schluss mit 0:2 gegen England leider endgültig ’raus…

Der Platz ist jetzt gegen 21 Uhr voll belegt. Lediglich meine „Hannelore“ hat ein deutsches Kennzeichen, ein weiteres Wohnmobil kommt aus Frankreich, alle anderen sind ausnahmslos Spanier!

4 thoughts on “Im Hafen von Tapia de Casariego”

  1. Hallo Wolfgang,
    deine Fotos verraten wieder eine schöne Radtour bis zur Ortschaft Tapia de Casaregio. Gleich beim Anblick des kleinen Hafen erinnerte ich mich an die vielen ähnlichen in Cornwall. Als ich zuerst deine Fotos im Großformat durchgeklickt hatte, ist mir auch gleich der „Uluru“ ins Auge gefallen. Ich glaube da wäre ich auch reingegangen. Es war mir gar nicht bewußt das du schon 5x in Down Under warst. Wir erst 1x aber diese 4 Wochen 1998 waren einfach grandios. Durch diesen Kontinent würden ich/wir auch gerne mal wieder eine Tour machen, aber das bleibt wohl Wunschtraum.
    VG Roland

    1. Trifft für mich auch zu, Roland! Nur allzu gern würde ich noch ’mal nach Australien oder auch nach Neuseeland reisen, aber solange ich „Hannelore“ habe (und gesund bin), wird daraus auf jeden Fall nichts und ich werde mich weiterhin hier in Europa „austoben“… 😉 Danke für deine Gedanken! Ich weiß natürlich, dass eure Aussi-Reise damals für euch etwas ganz Besonderes war…

    1. Glücklicherweise gibt’s noch jede Menge „weiße Flecken“ auf meiner Europa-Karte, damit hätte ich noch viele Jahre zu tun! Mal abgesehen von den vielen Ländern und Regionen, die ich zwar schon kenne, aber gern noch einmal besuchen würde… 😉

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